Gedicht?

3 Antworten

Erst mal herzlichen Glückwunsch. Du bist einer der wenigen, die die Problematik recht gut beschreiben. Ich wundere mich immer, dass so viele Lehrkräfte einfach Inhaltsangaben verlangen, wohl gemerkt von Gedichten, ohne dass Ihnen diese Problematik überhaupt auffällt.
Eine Möglichkeit ist, dass du den Inhalt im Hinblick auf das Thema beschreibst. Denn das wird ja meistens in Teil Themen zerlegt, die sich in den Strophen wieder finden.

Das aller einfachste ist allerdings, dass du ein Gedicht einfach als Monolog des lyrischen ich’s begreifst. Die Inhaltsangabe besteht dann darin, wie du oben auch schon in deinen Beispielen es zum Teil gemacht hast, dass man einfach als „Handlung“ beschreibt, was das lyrische ich macht.


Ergänzend zu den hier bereits getätigten Tipps: Anstelle einer vor den Hauptteil dazwischengeschalteten Inhaltsangabe, die eher bei Textsorten mit viel Handlung sinnvoll ist, empfehle ich bei Gedichten sog. Sinnabschnitte, die allein durch die Strophenform vorgegeben sind: "Während Strophe 1.....thematisiert, hat die zweite Strophe. ....zum Inhalt. Die dritte Strophe hingegen bezieht explizit das lyrische Ich mit ein... ...."

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrkraft seit etlichen Jahren

gutifragerno  08.06.2023, 21:03

das interessante an dieser Idee ist, dass diese seltsame Inhaltsangabe bei Gedichten verbunden wird mit dem Thema. D.h.: Van präsentiert gewissermaßen die Teil Themen und hat damit auch den jeweiligen Inhalt der Strophen.

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Cogitoergosum99  08.06.2023, 21:50
@gutifragerno

Ja, die Variante der Sinnabschnitte enthält eher abstraktere (Teil)Inhalte bezogen auf das übergeordnete Thema. Im Gegensatz zur klassischen Inhaltsangabe werden jedoch Textbelege bzw.. genaue Strophenangaben getätigt.

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Keine Zeit für detaillierte Antwort, deshalb nur Allgemeines:

In brutaler Kurzform:

- Autor, Titel, Quelle, Erscheinungsjahr, EPOCHE (inkl. zweier, dreier Sätze über die Biografie), Thematik (ein Satz),

- Beschreibung der Struktur (Aufbau, Strophenanzahl, Versanzahl der einzelnen Stophen - eben der ganze formale Krempel),

- Interpretation: Analyse z.B. auffallender Wortarten (Verb, Adjektiv, Substantiv / Nomen) und / oder Wortwiederholungen sowie rhetorischer Mittel (Alliteration, Anapher, Metapher, Klimax, Symbol und und und...) und syntaktischer Besonderheiten (kurze, lange Sätze) - natürlich immer in enger kausaler Verklammerung mit dem entsprechenden Inhalt (!!!) unter steter Beachtung des Reimschemas (!),

- Spannungsbogen, Aussage-Intention, eigene Meinung ---> abhängig von Aufgaben-Stellung u.a.m. .

Woher ich das weiß:Berufserfahrung