Gab es einen Passierschein in den für spezielle DDR-Bürger?

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In der DDR gab es spezielle Regelungen für DDR-Bürger, die in die Bundesrepublik Deutschland reisen wollten, um dort regelmäßig " zB zu arbeiten (oder Rentner, von denen man hoffte, das sie nicht zurückkommen")-- Baukolonnen, Reichsbahn/West Berlin S-Bahn und MfS.

Zudem gab es in der DDR es einen speziellen Passierschein, der als "Reiseerlaubnis" bekannt war. Mit dieser Erlaubnis konnten DDR-Bürger in bestimmten Fällen die Grenze zur BRD überqueren, um Verwandte zu besuchen oder andere genehmigte Reisen zu unternehmen

Westreisen: DDR-Bürger in der Bundesrepublik

Seit Errichtung der Berliner Mauer 1961 und der immer weiter perfektionierten Sicherung des "antifaschistischen Schutzwalles" auch an der Demarkationslinie zwischen Bundesrepublik Deutschland und DDR wurde der legale Grenzübertritt in westlicher Richtung, wurde die "Westreise" zu einer Reise besonderer Art.

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"Reisekader" waren privilegiert

Für manche DDR-Bürger war es aber trotz aller Hindernisse möglich, öfter in den Westen zu reisen. Wer zum "Reisekader" gehörte, war privilegiert. Vertreter des Spitzensports, der Wirtschaft und hochrangige Vertreter von Politik und Staat ebenso wie mancher Wissenschaftler und Künstler waren, wenn sie von den eigenen Arbeitgebern oder Dienststellen für würdig befunden wurden, in der Lage, sich sogar regelmäßig mit einem Visum auf die Reise in den Westen zu machen. Vertrauen in die politische Treue der Reisenden war Voraussetzung. Und dann blieben auch hier meist Angehörige zurück, die nach einer vollzogenen "Republikflucht" wieder zu sehen unsicher, ja eigentlich unmöglich war. Wer einmal aus der DDR geflohen war, musste damit rechnen, nie mehr zurückkehren zu können.

https://www.mdr.de/geschichte/ddr/mauer-grenze/westreise-ddr-urlaub-102.html

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Udavu  20.03.2024, 11:04

⭐Danke

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Wenn man sich die Dokus (etwas anderes weiß ich auch nicht!) betrachtet, besonders die über Ostberlin und Westberlin: gab Leute,die ganz normal gearbeitet hatten im Westteil, nix da mit Stasi! Nicht jeder wurde von der Stasi angeheuert, obwohl man ab irgendwann wusste (jedenfalls dann, wenn man überprüft wurde, ob man in speziellen Abteilungen arbeiten wollte: Reichsbahndirektionen zum Beispiel, hab ich getan!): die ist immer unsichtbar dabei: sind Vorgesetzte, die da Meldung zu machen hatten usw.! Wie die Entlohnung aussah: sie bekamen wohl Westgeld, welches sie im Osten eben umtauschten oder so etwas in der Art. Muss sich aber gelohnt haben, als Ostberliner im Westen zu arbeiten, Anreiz war ja genug da Mauer gab es ja erst viele Jahre nach Ende des 2.Weltkrieges das wird wsl.auch immer verdrängt oder vergessen. Ich hätte auch gern mehr erfahren, wie man damals lebte, aber unsere Verwandtschaft arbeitete nicht in Westdeutschland, ab Kriegsende war man nur froh, wieder leben zu können, denke ich...

Einen Passierschein brauchte man, um in die 5-km-Sperrzone zu kommen. Die lag auf DDR-Seite direkt an der Grenze. Eine Arbeitskollegin stammte aus so einem Dorf direkt an der Grenze, die brauchte einen Passierschein, um ihre Eltern zu besuchen (auf DDR-Gebiet). Nach der Hochzeit war sie in den Heimatort ihres Mannes gezogen.

Ich weiß nur, dass vor dem Mauerbau einige DDR-Bürger ab und zu im Westen arbeiteten und immer wieder zu ihren Familien im Osten zurückkehrten.

Bis zum 13.August 1961 gingen etliche "DDR"-Bürger im Westen ganz ohne Passierschein arbeiten, weil die Grenze nach Westberlin offen war. Ebenso gingen auch Westberliner in Ostberlin arbeiten. Nach Westdeutschland kam man nicht so einfach, denn diese Grenze war schon lange zu.

Es gab den sogenannten Reisekader, der die DDR verlassen und wiederkommen durfte.

Ein Teil davon stand in Diensten des MfS (Ministerium für Staatssicherheit). Für die Auslandsspionage war die HV A (Hauptverwaltung A) unter Markus Wolf (bis 1986, dann Werner Großmann) zuständig.