Führerschein und Auto selbst bezahlen unmöglich?
Irgendwie geht immer noch das Gerücht um, junge Menschen könnten sich „wie früher“ mit 18 ihr erstes Auto und Führerschein leisten.
Wenn man das mal durchrechnet kommt man auf 10.000€ + (in Metropolen z.T. deutlich mehr):
Führerschein: 3.500
Auto (Gebrauchtwagen): 6.000
Versicherung: 1.000
Laufende Kosten: 1.820 (Sprit, Wartung, TÜV etc.)
Gesamt: 12.320€
Früher (circa 1990) war das 1. Jahr fahren mit 10.000 DM (circa 5.200€) mehr als doppelt so billig.
Selbst wenn ein Jugendlicher seid dem 16. Geburtstag die vollen 450€ an Minijobs macht (24x450€=10.800,00 €) kann er sich nur knapp das 1. Jahr leisten, und realistisch fährt er auch mal in den Urlaub lernt für das Abi oder ist krank und arbeitet so nie wirklich 12 Monate.
Das 1. Jahr Führerschein ist mit 18 eigentlich ohne Hilfe also nicht erreichbar.
Warum wollen die alten Generationen nicht verstehen das die Sachen (z.B. Führerschein) heute teurer geworden sind?
21 Antworten
Ich habe 1990 meinen Führerschein gemacht und glücklicherweise wurde er aus der Erbe meiner Oma bezahlt. Ein eigenes Auto hatte deswegen noch lange nicht, sondern ich durfte das Auto meines Vater mit nutzen. Erst als ich vier Jahre später ein Studium begann kaufte er sich ein neues Gebrauchtes und ich durfte sein altes Fahrzeug weiter nutzen, musste für alle Verbrauchsstoffe selbst aufkommen, bis dieses auseinanderfiel - da war der PKW 16 Jahre alt.
Mein erstes Auto, ohne fremde Hilfe, kaufte ich mir 2010, da war ich 37.
Es war damals schon sehr teuer - die Kaufkraft war eine andere.
Was soll denn eine solche Gegenüberstellung? Natürlich war von der Zahl her alles billiger, betrachtet man es aber im Verhältnis zu Durchschnittseinkommen, so sieht das Verhältnis anders aus. Die Kaufkraft ist das Entscheiden, nicht die dargestellte Zahl.
Hinzu kommt wozu haben die Kinder/Jugendliche denn ihre Eltern. Wenn die Eltern es für richtig erachten, dann unterstützen sie ihr Kind. Ich hatte mit meinen Eltern einen Deal, sie bezahlen (streckten vor) die Hälfte der Kosten des Führerscheins und meines Autos und ich die andere Hälfte. Hinzu kam, das ich die vorgestreckten Zahlungen durch meine Eltern zurückzahlen musste, jedoch ohne Zinsleistungen darauf zu erbringen. Ich bereitete mich darauf vor, trainierte mit dem Wagen meiner Mutter und konnte so die Kosten reduzieren. Auch mein Auto war nur ein gebrauchter Käfer, egal es war meiner und das war für mich wichtig.
Den Führerschein und das erste Auto (Neu) für meine Tochter bezahlte ich in voller Höhe, gegen Vorlage ihres Zeugnisses (Durchschnitt von mir vorgegeben und von ihr eingehalten).
Irgendwie geht immer noch das Gerücht um, junge Menschen könnten sich „wie früher“ mit 18 ihr erstes Auto und Führerschein leisten.
Ja manche konnten das, manche nicht - genauso wie Heute auch.
Aber klar: Die momentane Wirtschaftslage macht es für viele sicher nicht einfacher, das ist leider so
Warum wollen die alten Generationen nicht verstehen das die Sachen (z.B. Führerschein) heute teurer geworden sind?
Wer leugnet das?
Wohl kaum die Rentner, die schauen müssen wie sie über die Runden kommen.
Ich denke das hat also wenig mit "alter Generation" zu tun...
Auch früher konnte man sich mit 18 das nicht leisten.
1. Problem: Minijob finden...
Ich habe erst nach 6 verschiedenen Bewerbungen einen Minijob bekommen, aber da bin ich auch nur 3 h die Woche mit Mindestlohn, also Geld macht das nicht wirklich...
Und nein Führerschein plus Auto kann man sich nicht leisten. Vor allem nicht wenn man auch noch studieren will oder so
Ich bin froh, dass meine Eltern mir den Führerschein bezahlt haben (sonst hätte ich den nicht machen können), aber Auto müsste ich mir auch selbst kaufen (wenn ich Geld hätte...)
Konnte man durchaus
Ich habe meinen ersten FS mit 17 gemacht - nicht nur kostenlos, ich wurde sogar dafür besoldet. Ich war mit 17 freiwilliger Soldat SaZ4 und durfte ab meinem 18 Geburtstag auch außerhalb der Kaserne fahren.
Das war Anfang der Siebziger, vor mehr als 50 Jahren 😉