Frage an die Mütter, die Omas geworden sind?

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Also ich will wahrlich nicht sagen, dass meine Eltern nicht lieb zu mir waren. Ganz im Gegenteil ich hatte eine tolle Kindheit mit sehr einfühlsamen und engagierten Eltern.

Aber wenn ich mir anschaue, wie die jetzt mit meinen Kindern, also ihren Enkeln umgehen... holla die Waldfee, das ist nochmal ein Quantensprung. :D

Mein Stiefvater hat mir erklärt, dass er sich halt damals noch etwas aufbauen wollte, Fortbildungen besucht und viel gearbeitet hat... jetzt bereut er es, nicht mehr mit mir gespielt und Ausflüge unternommen zu haben und will das bei seinen Enkelkindern nachholen (wie gesagt: Hatte nie das Gefühl, dass er zu wenig Zeit mit mir verbracht hätte... spannend, wie die Wahrnehmungen auseinander gehen).

Meine Mum ist finanziell einfach wesentlich besser aufgestellt als vor 25 Jahren. Das entspannt die Sachlage im materiellen Umgang natürlich auch. Und sie sieht das schon so: "Je mehr Zeit sie sich mit den Kindern lässt, desto mehr "Auszeit" verschafft sie mir und meiner Frau".

Das entscheidendste Argument ist aber glaub ich: Omas uns Opas haben die Enkelkinder vorallem in der Freizeit, wenn man die schönen Sachen machen kann und können die Enkelkinder dann irgendwann wieder abgeben. Mamas und Papas haben die Kinder immer, auch im tristen Alltag, wenn alles getacktet schnell funktionieren muss. Und vorallem die Nächte. ARGH. Die Nächte! ICH WÜRDE SO GERN MAL WIEDER SCHLAFEN!!! ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Vater dreier Kleinkinder und glücklicher Ehemann :-)

Ich bin weder Mutter... noch bin ich Oma. Aber irgendwie kommt mir deine Beschreibung bekannt vor. Auch ich hatte eine doch sehr schwierige Beziehung zu meinen Eltern... aber mittlerweile spüre ich, wie gerne meine Mutter wohl Enkelkinder hätte. Und sie erzählt mir oft, wie viel Freude sie an den Nachbarskinder hat... und wie gerne sie doch Kinder mag.

Für mich ist dies auf der einen Seite auch etwas seltsam. So viel Freude wie meine Mama scheinbar an fremden Kindern hat, hatte sie scheinbar nie für ihre eigenen Kinder.

Ich erkläre es mir damit, dass meine Mutter einfach zu viel Stress und andere Sorgen hatte, um ihre eigenen kleinen Kinder damals mit so viel Liebe und Freude aufziehen zu können. - Mittlerweile ist meine Mutter geschieden und ist endlich mit ihrem Leben, wie sie es leben kann, zufrieden. Und so hat sie nun plötzlich Zeit, Kindern eben diese Liebe zu geben, die sie wahrscheinlich schon immer für Kinder empfunden hätte. - Ausserdem ist es wahrscheinlich einfacher, Kindern über einen so begrenzten "Besuchs-Zeitraum", Liebe zu geben, als wenn man die Kinder 24 Stunden bei sich hat und keine Zeit für eine Pause bleibt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin noch keine Mutter und erst recht keine Oma, aber ich kenne das auch sehr gut. Es ist auch ganz normal, denke ich.

Als Mutter hat man die Kinder so viel um sich und muss nebenher noch Haushalt, Job etc. bedenken. Die Oma ist meist in Rente, hat keine kleinen Kreaturen um sich die die ganze Zeit das Haus in Unordnung bringen... Als Oma hat man einfach das Privileg, das Hier und Jetzt mit den Enkeln viel intensiver zu genießen, einfach nur zu spielen, Süßigkeiten mitzubringen und das Strahlen der Kinder zu sehen. Vielleicht ist es auch das Bewusstsein der Endlichkeit beziehungsweise die Erinnerung, wie schnell aus Kindern Erwachsene werden, dass die Oma die Kleinen so sehr genießen kann und die Zeit zum Spielen, Lesen, Kuscheln und Erklären nutzt. Sie hat dafür also erstens mehr Energie als die Mutter und zweitens hat sie schon eigene Kinder erwachsen werden sehen und ihr ist klar, wie vergänglich das alles ist. Außerdem ist die Zeit, die Oma und Kinder zusammen haben, nochmal zusätzlich begrenzt, weil die Kinder ja meist nicht bei der Oma wohnen. Die Oma weiß, dass sie die Enkel bald "zurückgeben" muss und macht die gemeinsame Zeit nochmal wertvoller. Und da diese Zeit so wertvoll ist, will die Oma ihre Enkelkinder währenddessen so glücklich wie möglich sehen. Dann ist es logisch, dass es ruhig mal mehr Süßkram oder Geld hagelt als sie es früher als Mama erlaubt hätte. 🥰

Enkel kann man wieder abgeben, wenn sie nerven.

das war bei meinen Eltern auch so. DAs ist normal, denn die Großeltern müssen sich nicht dem schweren Geschäft der Erziehung widmen. Eltern sind ja keine Hobbyeltern, die es den Kindern nur schön machen sollen. Ihre -Aufgabe ist es, die Kinder fit für das leben zu machen.

Bei den Enkeln müssen sie das nicht. Dazu sind ja die Eltern da.