Frage an die Jüngeren. Wie fändet ihr es, wenn ein Soziales Pflichtjahr und/oder die Wehrpflicht wieder eingeführt wird?

Das Ergebnis basiert auf 50 Abstimmungen

Fände ich gut. 50%
Fände ich nicht gut. 42%
Andere Idee? 8%
Ist mir egal. 0%

19 Antworten

Der einzige Punkt, den ich an einem verpflichtenden Wehrpflicht-Jahr positiv sehe, ist die generelle Disziplin, die viele Menschen dabei lernen würden.

Die Jugend von heute bekommt von der Gesellschaft die Klimakatastrophe aufgedrückt, für die sie nichts können. Statt deren legitime Sorgen anzuhören und tatsächlich etwas gegen diese herausragende Katastrophe zu tun rennen wir sehenden Auges in den Untergang.

Und das ist nicht die einzige Katastrophe, die unsere Rentnergesellschaft produziert und ignoriert hat. Der demographische Wandel und der daraus resultierende Fachkräftemangel und das Rentenproblem sind seit Jahrzehnten bekannt. Trotzdem wird nichts dagegen unternommen. Die Folgen dürfen die nachfolgenden Generationen ausbaden. Die Jungen zahlen den jetzigen Rentnern ihren Ruhestand und bekommen am Ende dann selbst nicht genug zum Leben.

Das Allerbeste? Seit 16 Jahren wurde zu wenig in unser Land investiert. Die Schulen vermodern, die Straßen und Brücken zerbröckeln und der öffentliche Nahverkehr ist entweder nicht existent oder hoffnungslos überlastet. Die Digitalisierung wurde praktisch überall verschlafen und Zukunftstechnologien leichtsinnig aus der Hand gegeben.

Der Jugend wird immer vorgeworfen undankbar zu sein. Ich kann es ihnen nicht verübeln, schließlich tut dieses Land nicht mehr für sie als unbedingt nötig.

Wenn ich nur an die hämischen Kommentare der ahnungslosen Boomer zu FFF zurückdenke, dann wird mir schlecht.

Fände ich nicht gut.

Wehrpflicht vielleicht, soziales Jahr nein.

Ein soziales Jahr führt einzig und allein dazu, dass sowieso schon schlecht bezahlte Berufe weiterhin schlecht oder noch schlechter bezahlt werden.
Fehlt es im sozialen, erhöht die Gehälter anstatt die Jugend mit Zwangsarbeit für lau zu verdonnern.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
FelixSchmelix  25.01.2024, 10:56

2 meiner Großeltern sind im Altenheim. Meine Oma zahlt 3700€ im Monat, mein Opa sogar 4200€. Das ist der Eigenanteil, der selbst gezahlt werden muss. Sprich das ganze kostet sogar noch mehr.

Die Rente reicht dafür natürlich nicht aus.

Warum ist es so teuer? Unter anderem, weil die Pfleger enorme Gehaltserhöhungen bekommen haben. Für eine Tätigkeit, die nicht die geringste kognitive Leistung erfordert.

Bald wird das Ganze 5000€ im Monat kosten, wenn das so weitergeht. Hier gibt es definitiv ein gewaltiges Problem, gerade auch im Hinblick dessen, dass die Babyboomer irgendwann auch mal zu Pflegefällen werden.

Wir brauchen klar Entlastung. Insofern wäre ein soziales Jahr sogar mindestens genauso wichtig wie der Wehrdienst.

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FelixSchmelix  25.01.2024, 11:05
@MsStrawbe

Klär mich doch auf! Inwiefern wird man kognitiv gefordert und inwiefern stellt es einen Beruf dar, den nicht jeder machen könnte?

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Fände ich nicht gut.

wir haben eine freiwillige Bundeswehr und einen freiwilligen Sozialdienst (oder wie sich das nennt) - weder bei den einen noch bei den anderen werden die Türen eingerannt, was darauf schließen lässt, dass die Teilnahme wohl unattraktiv ist - das ist also eher bis jetzt ein Fehlschlag

und weil man nun in Berlin der Meinung ist, man würde solches unbedingt brauchen, muss die Pleite jetzt mit Ausübung von Zwang ausgebügelt werden

was passiert eigentlich mit dem/derjenigen, der/die nicht will? Knast, Entzug des Wahlrechts, kein Führerschein oder was schwebt den Herrschaften denn vor - gute Frage oder? eine Geldstrafe? zahlen die Eltern mit links, sofern sie reich sind - also Freikauf für die Kinder der Reichen, die anderen müssen ran?

und was darf/muss wer und wo und wann machen ? gibt es da eine Auswahl oder eher eine Vergabe nach Spendenfreudigkeit?

und wenn irgendein Spinner Krieg spielen will: werden sie dann die ersten sein, die dorthin müssen? es qualmt und zischt ja schon an allen Ecken und Enden - da liegt der Verdacht nahe, man will sich "billige" Soldaten sichern - warum billig? in diesem Alter ist noch keiner verheiratet oder hat Kinder, also müssen keine Angehörigen versorgt werden - wie praktisch!

das ist jetzt meine Meinung - alles Übrige überlasse ich den jungen Leuten - sie sollen selbst entscheiden, was sie wollen

Dadamien86908  21.01.2024, 16:42

Nur eben hier zu:

"und wenn irgendein Spinner Krieg spielen will: werden sie dann die ersten sein, die dorthin müssen? es qualmt und zischt ja schon an allen Ecken und Enden - da liegt der Verdacht nahe, man will sich "billige" Soldaten sichern - warum billig? in diesem Alter ist noch keiner verheiratet oder hat Kinder, also müssen keine Angehörigen versorgt werden - wie praktisch!"

Nein. Als Grundwehrdienstleistender gelobst du nur Deutschland im Falle eines Krieges zu verteidigen - du schwörst es aber nicht. Das lässt dir die Tür offen im Kriegsfall zu verweigern. Nur wenn du dich richtig verpflichtest ist das bindend.

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apt2nowhere  21.01.2024, 20:16
@Dadamien86908

klingt zu schön, um wahr zu sein - ich denke, im Kriegsfall kann keiner verweigern, so wird das aussehen

ich erinnere mich noch an den Spruch "Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt" - ich weiß nur nicht mehr, von wem es stammt - ist schon viele Jahre her

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Dadamien86908  21.01.2024, 20:28
@apt2nowhere

Peter Struck, und zu der Zeit habe ich gedient.

Aber auch damals wurde niemand eingezogen und nach Afghanistan geschickt 😉 dafür musste man mindestens freiwillig länger dienen - also 23 Monate. Und Bock drauf haben.

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apt2nowhere  21.01.2024, 20:51
@Dadamien86908

genau, er war das - fragt sich, was ihm im Kopf herumging, als er das sagte - ich habe ihn nicht in Erinnerung als einen, der halt so daherredet und nichts dahintersteckt

was macht man eigentlich 23 Monate lang bei der Bundeswehr - naja egal

und ein Riesenheer zu haben, das allein macht heutzutage noch keine Macht - die Kriegführung hat sich -so vermute ich- stark verändert - ein schlagkräftiges Heer aufzubauen, das geht nur mit Berufssoldaten und erstklassiger Ausrüstung .....- ei wei !!

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Dadamien86908  21.01.2024, 21:45
@apt2nowhere

Du scheinst noch sehr jung zu sein, vielleicht solltest du das alles nochmal nachschlagen.

Zu der Zeit ging es viel um Anschläge aus dem Radikalislamismus. Wegen diesen Pennern dürfen wir nicht mehr Getränke mit ins Flugzeug nehmen... Oder meine legendäre Diskussion mit dem Sicherheitsbeamten warum ein Feuerzeug in Ordnung - aber zwei Feuerzeuge potenziell gefährlich sind.

Die halbe Welt hatte nach 09/11 einfach Schiss der nächste zu sein. Und Osama bin Laden war noch am Leben. Und Selbstmordanschläge war damals eben das Mittel der Wahl.

Der Zeitgeist damals wollte dies bekämpfen. Ob das geklappt hat ist eine andere Geschichte. Aber hier wurde niemand an die Front geschickt. Damit wurde nur der Einsatz gerechtfertigt. Und der Auftrag der Bundeswehr war auch in erster Linie kein Kampfeinsatz.

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apt2nowhere  21.01.2024, 23:24
@Dadamien86908

dankeschön - das ist ein nettes Kompliment - als kleinen Hinweis: ich habe auch schon den Mauerbau in Berlin live gesehen

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Mickey204  21.01.2024, 16:46

Beste Antwort

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Heyy 😊

Da ich sowieso nicht weiß, was ich nach der Schule machen will, wäre es schon gut, wenn ich erstmal zu einem sozialen Jahr gezwungen werden würde.

Und das wäre auch gut, für die sozialen Berufe, da sich dann vielleicht mehr Leute für solche Berufe interessieren würden und es dann mehr Fachkräfte gibt.

LG Zitro 🍋

MsStrawbe  20.01.2024, 19:40
Und das wäre auch gut, für die sozialen Berufe, da sich dann vielleicht mehr Leute für solche Berufe interessieren würden und es dann mehr Fachkräfte gibt.

Nein ganz bestimmt nicht, wenn man unattraktive soziale Berufe mit Zwangsarbeitern füllt, um die Gehälter weiter zu drücken

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Fände ich gut.

Ich weiß nicht, wie ,,jünger" in diesem Fall definiert ist, aber da ich zu den Unter-25-Jährigen gehöre, greife ich die Frage mal als an mich gerichtet auf. Ich fände es nicht allzu schlecht, die Jugend wieder an Disziplin und Ausdauer zu gewöhnen. Solange eine Bezahlung gewährleistet ist, sodass kein übermäßiger Verdienstausfall entsteht und die Lebenshaltungskosten gedeckt werden können, habe ich daher nichts gegen ein solches Jahr. Jedoch ist fraglich, ob der Staat das in der jetzigen Station gewährleisten könnte.