Fischer-Projektions-Formel?

2 Antworten

Von Experte willi55 bestätigt

Moin,

also zunächst einmal ist nicht das „unterste”, sondern das chirale C-Atom, das am weitesten vom höchst oxidierten C-Atom entfernt ist, für die D-/L-Nomenklatur ausschlaggebend.

Das bedeutet, dass du das höchst oxidierte C-Atom in der Fischerprojektion möglichst weit oben hinmalen musst (das hast du getan, weil in den drei von dir eingestellten Fällen jeweils die Carboxygruppe mit dem höchst oxidierten C-Atom ganz oben steht).

Und dann musst du das C-Atom betrachten, das einerseits chiral ist (also vier verschiedene Substituenten hat) und andererseits am weitesten vom höchst oxidierten C-Atom entfernt liegt. Das ist das C4-Atom, dessen Hydroxygruppen du jeweils gelb gemalt hast. Aber das ist nicht das „unterste”, denn das wäre die Aldehydgruppe ganz unten, deren C5-Atom aber kein Chiralitätszentrum ist.

Da die Hydroxygruppe als Substituent mit der höchsten Priorität am Chiralitätszentrum dann jeweils nach links zeigt, sind alle diese Moleküle in der L-Form.

Aber allein anhand der D-/L-Nomenklatur kannst du gar nicht herausfinden, wie die anderen Chiralitätszentren konfiguriert sind.

Das kannst du nur über die R-/S-Nomenklatur nach den CIP-Regeln eindeutig bestimmen und benennen.

So wäre beispielsweise das erste Molekül (links in deiner Abbildung)

L-(2S,3S,4S-)Trihydroxy-5-oxopentansäure,

aber in der D-/L-Nomenklatur wäre auch einfach L-Trihydroxy-5-oxopentansäure richtig (wobei dann unklar bliebe, wohin die beiden anderen Hydroxygruppen zeigen).

Nimm als anderes Beispiel Glucose und Galactose.

Von beiden gibt es eine D- und eine L-Form. Die D- und die L-Form jedes einzelnen Zuckers für sich betrachtet sind zueinander Enantiomere. Glucose und Galactose sind dagegen zueinander Diastereomere. Aber allein aus der Angabe D-Glucose bzw. D-Galactose kannst du nicht schließen, wohin die Hydroxygruppen der anderen Chiralitätszentren in der Fischerprojektion zeigen. Dazu brauchst du für die D-Glucose beispielsweise die Zusatzregel „Ta-tü-ta-ta” (Hydroxygruppe rechts, links, rechts, rechts). Das ergäbe für die D-Galactose „Ta-tü-tü-ta”. Aber das müsstest du auswendig lernen, das kannst du nicht anhand der D-/L-Nomenklatur erkennen!

Darum gibt es ja die CIP-Regeln, um die absolute Konfiguration an jedem Chiralitätszentrum eindeutig angeben zu können und damit die Benennung eindeutig zu machen.

LG von der Waterkant


Inkognito-Nutzer   23.11.2024, 17:31

Super, vielen Dank

Es handelt sich hierbei um Isomere, welche alle unterschiedliche Namen tragen. So ist es auch bei den Einfach-Zuckern (Hexosen).

KI-generierte Antwort der 1,2,3-Trihydroxipentan-1,5-disäuren:

Die 2,3,4-Trihydroxipentan-1,5-disäuren, die drei asymmetrische Kohlenstoffatome enthalten, können in verschiedene Stereoisomere unterteilt werden. Die möglichen Namen für diese Isomere sind:

  1. (2R,3R,4R)-2,3,4-Trihydroxypentandisäure
  2. (2R,3R,4S)-2,3,4-Trihydroxypentandisäure
  3. (2R,3S,4R)-2,3,4-Trihydroxypentandisäure
  4. (2R,3S,4S)-2,3,4-Trihydroxypentandisäure
  5. (2S,3R,4R)-2,3,4-Trihydroxypentandisäure
  6. (2S,3R,4S)-2,3,4-Trihydroxypentandisäure
  7. (2S,3S,4R)-2,3,4-Trihydroxypentandisäure
  8. (2S,3S,4S)-2,3,4-Trihydroxypentandisäure

Inkognito-Nutzer   22.11.2024, 18:09

Das beantwortet nicht nur nicht die Frage, es ist auch falsch

Das gezeichnete Molekül ist keine Disäure und die Benennung ist nicht die Fischer-Projektionsformel

willi55  24.11.2024, 16:16
@Inkognito-Beitragsersteller

sorry, schlecht geschaut... Es sind natürlich keine Disäuren, sondern Trihydroxy-5-oxopentansäuren.

ändere den Namen in Trihydroxy-5-oxopentansäure. Der Rest bleibt.