Findet ihr den Gender-Kram gut oder schlecht?

Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen

Schlecht 71%
Gut 14%
Kann mich nicht entscheiden 14%
Liebello  24.08.2022, 21:14

was genau verstehst du denn unter "Genderkram"?

megaFaz 
Fragesteller
 24.08.2022, 22:32

Also ich mein damit die Sprache, und im generellen einfach das man sich jederzeit ein anderes Geschlecht zulegen kann

14 Antworten

Kann mich nicht entscheiden

Teils teils. Gut finde ich linksliberale Ansätze wie z.B. die Lockerung von Geschlechterrollen und die Toleranz gegenüber Homosexuellen und Transgendern.

Schlecht finde ich linksautoritäre Ideen wie die Frauenquote oder eine erzwungene Gendersprache. Oder z.B. die Idee, es gäbe tausende Geschlechter, was mir sehr esoterisch erscheint.

In einem vernunftsgemäßen Rahmen finde ich den Gender-Kram gut. Dieser Rahmen wird jedoch zu oft unhinterfragt überschritten.

Gendern in der Sprache kann gut sein. Ich Persönlich nutze auch das Gendern in Texten, da es oft verkürzt ist Lehrer*Innen zu schreiben anstatt Lehrerinnen und Lehrer. Aber tatsächlich ist beides eine Form des genderns! Auch die Form Lehrer ist eine Form dessen, was viele ignorieren und Gendern auf Lehrer*Innen oder ähnliche Weisen beziehen. Ich persönlich interessiere mich nicht dafür ob andere auf die gleiche Art und Weise gendern wie ich es tue, ich finde es jedoch sinnvoll, sich in schulischen oder studientechnischen bezogenen Sachen auf etwas zu einigen, wobei ich die Lehrer*Innen Form (oder ähnliche) am besten finde. Zumindest sollte man in Texten auch die Form nicht etliche Male ändern sondern für sich selbst etwas aussuchen was einem passt. Außer zb. Schule, Uni, Arbeitgeber etc. fordern eine bestimme Form.

Schlecht

Für mich ist Gegnern ein Vergewaltiger der Sprache. Es zerstört die Sprache und das sollen wir machen weil einige es meinen. Niemand kontrolliert wie ich spreche.

HXRKRYS  25.08.2022, 08:19

Und für mich ist das Gendersprech nichts, was auf eine Stufe mit einem Sexualverbrechen gestellt werden sollte. Denn dafür ist das Gendersprech viel zu harmlos.

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Schlecht

Mit der Form der Beidnennung oder mit neutralen Formulierungen habe ich kein Problem.

Die derzeit am meisten genutzten Formen (Stern, Doppelpunkt, Schrägstrich, Sprechpause...) lehne ich ab, da diese nicht barrierefrei sind und durch deren Gebrauch Menschen benachteiligt und sogar ausgegrenzt werden können. Das finde ich einfach nur Rücksichtslos.

Da ich selber davon betroffen bin, weiß ich, wie lästig und hinderlich das im Alltag sein kann.

Ähm, das ist so: also in der Tagesschau wird gegendert, das ist nicht so schlimm (ich muss ja nix dazu sagen oder schreiben). Logisch, der Herr Zamperoni fragt mich ja auch nicht. Zuhören kriege ich hin.

Dann aber auf GuteFrage, dann kommt es: es wird sehr oft gefragt, was die Leute von diesem "Gendern" halten. Dann sind alle total überrascht, dass die meisten Leute das doof finden. Das ist eine total neue Erkenntnis.

Das ist so, als ob man fragen würde, ob die Leute warmes Bier mögen. Es mag viele überraschen, aber warmes Bier ist nicht sehr beliebt. Man könnte sagen, dass die meisten Leute warmes Bier hassen. Manche mögen nicht mal kaltes Bier.
Das wird dann auch nicht besser, wenn man es warm macht.

Damit es aber nicht ganz so langweilig ist, gibt es freche Menschen, die doch tatsächlich pro Gendern argumentieren. Das mischt den Laden ein wenig auf, es kommen da auch Aspekte hinein, die unter Umständen bedenkenswert wären.

Allerdings habe ich manchmal den Eindruck, dass niemand so genau weiß, was dieses "Gendern" nun eigentlich ist. Zumindest gibt es Leute, die das Gegenteil von dem behaupten, was andere behaupten.

Ein Beispiel: Jemand sagte mir, dass man deswegen gendert, damit sich alle Geschlechter (auch das dritte Geschlecht, so es das denn gibt) angesprochen fühlen. Nun las ich heute, dass durch das Gendern alle Menschen, die nicht Mann oder Frau wären, ausgeschlossen würden.

Aha. Dieses Paradoxon muss man 1 Minute auf sich einwirken lassen.

Ich weiß gar nicht, was mich bei einem Begriff wie "Arbeiter*innen" an das "dritte Geschlecht" überhaupt denken lassen sollte. Ich hätte das nun ganz frech als Abkürzung von "Arbeiterinnen und Arbeiter" interpretiert.

Man kann sich auch die Frage stellen, was ein Mensch davon hätte, nur Männer und Frauen zu meinen, und böswilligerweise nur solche Leute nicht, die "nonbinary" sind, wie man heutzutage sagt. Insofern denke ich mal, es schadet nicht, wenn man dem Schreiber ein Mindestmaß an Wohlwollen unterstellt, und selber ein wenig gesunden Menschenverstand anwendet.

Gegen eine traditionelle Doppelnennung ("Arbeiterinnen und Arbeiter") spricht nicht viel, so teuer sind die Bytes nun auch nicht. Auch wenn ich selber nicht mit * (Sternchen) schreibe (außer jetzt gerade), gestehe ich auch dem Tagesschausprecher zu, ein gewisses Wohlwollen zu haben, wenn er "gendert". Oder der Sprecherin ebenso.

Ich denke, es sollte jeder so machen, wie er (oder sie) es möchte.
Und wenn Onkel Horst nicht gendern möchte, isses halt so.

Und wenn ich "Genderkram" nun falsch verstanden habe, dann isses halt so.