Erleben wir gerade eine Art Klassenkampf?
Als Katholik bin ich natürlich nicht unbedingt ein Fan von Marx.
Allerdings ist es ja momentan so, dass viele Arbeitnehmer auf bessere Arbeitsbedingungen pochen und sich der momentanen Leistungsgesellschaft teilweise gar regelrecht verweigern, während Arbeitgeber teilweise mit einer hasserfüllten, herabsetzenden Rhetorik über die "faule Generation" schimpfen.
Dazu muss ich sagen: Mein Vater z.B. hat früher auch immer extrem viele Überstunden gemacht, mittlerweile sieht er das auch nicht mehr ein. Ich wurde z.B. mal in einem Bewerbungsgespräch direkt gefragt, ob ich Überstunden machen möchte. Ich meinte damals, dass das auf den konkreten Fall ankommt. Absage.
7 Antworten
Das kann man natürlich so sehen wenn man unbedingt will.
Aber eigentlich ist es nur ein gesellschaftlicher Umbruch, wie es schon unzählige gab in der Menschheitsgeschichte.
Andererseits schließt das eine das andere ja auch nicht aus. -Letztlich eine Frage der Definition...
Unter anderem auch deswegen wird immer mehr raus aus Deutschland und ins Ausland verlagert. Deutlich momentan bei den Global Playern zu sehen. Die deutschen arbeiten von alle Industrienationen am wenigsten im Jahr und haben exorbitante Vorstellungen was Work/Life Balance, Löhne, usw angeht.
Auch. Der Fachkräftemangel ist auch ein Grund. Der DAX steigt während Deutschland in einer Rezession ist. Seltsam oder? Die Anteilseigner sind ganz Happy dass man die Probleme in Deutschland umgeht indem man nun im Ausland produzieren lässt.
In Zeiten mit Fachkräftemangel sind Überstunden nicht zu umgehen. Wenn die dann anständig bezahlt werden habe ich nichts dagegen. Natürlich nur in einem annehmbaren Rahmen.
Wo das ein Klassenkampf sein soll, erschließt sich mir allerdings nicht!
Ich glaube, vielfach steckt da mehr dahinter als nur ein Kampf um Löhne und Arbeitsbedingungen. Manche sind auch mit ihrem Leben und der Perspektivlosigkeit generell unzufrieden und projezieren das dann auf die Arbeitszeiten oder das Berufsleben.
Aber es ist wohl kaum die alleinige Schuld der Arbeitgeber, dass man sich in Deuschland von einem normalen Lohn kein Eigenheim mehr finanzieren kann, oder dass viele in ihrem Leben keinen Sinn sehen.
Ich würde sagen nicht unbedingt. Die reibereien kommen eher zustande weil die Arbeitnehmer sich wenger ausbeuten lassen als früher. Und die AG das natürlich nicht unbedingt wollen.
Die Abwanderung liegt eher an Inflation, Gaspreisen und Klima-Auflagen.