Eltern verbieten Motorrad?
Hallo Community.
Kinderpsychologen und Erfahrene sind gefragt.
Mein älterer Bruder (25) macht sich immer Sorgen um seine Tochter (2) und als ich bemerkt habe, dass sie gern auf ihrem Motorrad Bobycar (so ähnlich) spielt und fährt, fragte ich ihn was wenn diese Interesse für Motorräder entwickelt.
Mein Bruder selbst ist noch nie Motorrad gefahren und seine Frau auch nicht. Er selbst würde gern wegen hohem geschwindigkeit Reiz fahren, seine Frau erlaubt ihm aber es nicht Motorrad Führerschein zu machen weil sie sich Sorgen um ihn macht. Er akzeptierte es und wird keins machen. Die beiden selbst haben jedoch nichts dagegen wenn ich eins mache (nur anfangs wollte mein Bruder das machen was er bei seiner Tochter jetzt machen will, ich kämpfte mich jedoch durch)
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Als ich ihn fragte was wenn diese sich für Motorräder interessiert, meint er darauf hin
Bruder (B) "ich werde es ihr verbieten und die Liebe zu Motorrädern umstellen"
Ich (A) "Also...sie manipulieren. Weißt du, du bist nicht die einzige informations- Und Motivationsquelle für sie, und damit meine ich nicht mich sondern die welt und die Freiheit deiner Tochter. Was wenn sie auf dich nicht hört? Vorbereitet muss man ja sein. Was willst du dann machen?"
B: "Sie wird Motorräder nicht lieben...bla bla Selbstüberzeugung bla bla das gleiche 10 mal.......Und wenn doch dann nehme ich ihr alles weg nehmen was ich ihr gegeben habe und sage ihr entweder all das oder motorrad."
A: Und bis welchen Alter willst du das bei ihr machen? (Mein Gedanke war mal bis 25 wegen der Motorrad Klassen)
B: Lebenslang. Ich will dass sie kein Unfall macht deshalb
Weiter ging das Gespräch eher einseitig, wobei ich zu oft seine selbstüberzeugung mir anhören musste dass er alles im Griff haben wird (das obwohl er seine eigene Psyche und Emotionen oft nicht im Griff hat, mal agressiv mal sentimental etc.)
A: Du musst damit rechnen dass das was man den kindern verbieten versuchr, man es oft eher versüßt. Du musst ihr Freiheit geben sich zu entscheiden was sie machen will. Wenn du, auch wenn aus Liebe, ihr die Freiheit weg nimmst, wird sie entweder rebellieren oder sie wird zu einer manipulierter Puppe mit geheimen Wünschen und Träumen und ständiger Maske sein.
Darauf hin sagte er vor lauter selbstüberzeugung nichts mehr
Aber ich befürchte dass er einen Fehler begeht mit ihr später so manipulativ und erpressend (im Fall dass sie doch motorrad will)umzugehen. Allein weil meine Nichte mich ebenfalls sehr liebt so wie ich sie auch, liebe ich ebenso die Motorräder und will nächstes Jahr motorrad fahren.Ich befürchte ebenfalls dass im schlimmsten Fall WENN meine Nichte sich von mir inspirieren lässt und deshalb motorrad haben will, dass er mir Kontakt mit ihr verbietet etc.
Habt ihr Ideen wie sich solches Verhalten vom Vater auf das Kind später wirken könnte und welche Folgen seine Idee von Motorrad verbot auslösen können? Und was soll ich ihm deswegen sagen?
Vielen Dank
Mit lieben Grüßen
14 Antworten
- Das Kind ist erst 2 und der Vater spekuliert darüber, was er seinem Kind mit 18 oder 21 raten, erlauben, verbieten wird. Das ist geradezu albern. Aber engagierte Väter sorgen sich halt. Ich rate davon ab, das zu ernst zu nehmen.
- Ich finde allerdings nicht, dass dein Vorwurf der Manipulation gerechtfertigt ist. Das ist nun auch übertrieben. Natürlich ist es Recht und Pflicht der Eltern, ihre Kinder zu erziehen und dazu gehört es unter anderem auch, Wert zu vermitteln und Risiken zu erklären.
- Faktisch sind Motorräder gefährlich. Das ist doch wohl Tatsache. Seinem Kind von Motorrädern abzuraten und sie entsprechend aufzuklären ist in Ordnung und sogar sinnvoll. Sich darüber im Alter von 2 Gedanken zu machen, allerdings auch etwas absurd.
- Ratschlag: Halte dich aus der Erziehung deiner Nichte raus und akzeptiere, dass die Eltern darüber entscheiden dürfen, egal wie anderer Meinung du gerade sein magst. Es sind halt nicht deine Kindern und niemand mag es, wenn sich in die Erziehung eingemischt wird.
Wenn er seine Tochter geschickt, liebevoll und erfolgreich erzieht, wird sie vielleicht gar kein Motorrad wollen, es auch nicht vermissen und sich mit einem Auto viel wohler fühlen. Das wäre doch insgesamt super gelaufen dann, oder?
Wie gesagt, deine Vorwürfe der Manipulation sind abwegig. Natürlich dürfen Eltern ihre Kinder so erziehen, dass sie zum Beispiel keine Drogen wollen, nicht rauchen wollen, kein Motorrad wollen und so weiter. Das ist völlig Ordnung.
Und wenn sie jetzt mit einem Spielzeugtelefon spielt wird ihr das auch vergrault damit sie auf gar keinen Fall später mal in einem Callcenter arbeitet - oder womöglich Telefonsex anbietet?
Kirche im Dorf lassen. Es ist Spielzeug!Schlimmer kann (und wird) es sich jedoch auswirken wenn sie - grundlos und daher auch unbegründet - Dinge nicht mehr frei tun darf. Womöglich noch unter Strafe (Wegnehmen von Spielzeug ist eine Strafe, keine Konsequenz wenn sie nicht begründet ist).
Hallo. Mit Spielzeugen ist es nicht gemeint. Er selbst hat es ihr ja gekauft weil sie es sich im laden ausgesucht hat. alles nur zum spielen und ist kein Problem. ist es ja auch nicht. Er will ihr alles im Leben geben aber nur nach seinen idealen Vorstellungen und nur nach seinem Einverstädnis. ebenso wie ich ihn kenne wird er ihr eventuell später zu manipulationszwecken Clips von Motorrad Unfällen zeigen und Geschichten erzählen wie jeder früher sterben wird der Motorrad fährt (meine Befürchtung ist dass er in ihr unbewusst Angst um mich erwecken könnte und für psychische Schäden im Kind sorgt). Ich kenne ihn lebenlang und was er tut für Menschen die er liebt. Ich halte es für keine freiheit und tolles Leben das was er machen will. Ich kämpfte damals dagegen als er dieses bei mir versuchte. Und ich habe Angst dass bei ihr es stenger sein wird weil er sie am meisten auf der Welt liebt. lg
Selbstüberzeugung ist ein merkwürdiges Wort...
Tja, er wird lernen müssen, das er eben nicht alles im Griff, also unter Kontrolle hat. Für mich ist seine Meinung albernes Geschwätz.
Sie kann von einem Auto angefahren werden, bei einem Erdbeben verschüttet werden, sie kann Krebs bekommen, usw. und dein Bruder kann nichts dagegen tun. Aber wir Menschen brauchen manchmal schon ein wenig die Illusion, das wir Kontrolle über das Geschehen haben. Das macht uns das Leben mit seinen Gefahren erträglicher.
Grins dir eins und sage nichts zu ihm. Beobachte über die Jahre, wie sich das entwickelt und sei deiner Nichte ein guter Onkel...
Hallo. Vielen Dank für dein Verständnis und deinen Ratschlag. Ich werde dieses dann auch so machen und es einfach beobachten :) Lg
Ich finde die Reaktion deines Bruder absolut übertrieben.
Das Kind ist gerade mal 2 (in Worten zwei) Jahre alt.
Auch ist sein Vorhaben total unrealistisch.
Zum einen wird er es nie und nimmer über 20 Jahre lang aufrecht erhalten können.
Zum anderen verändern sich a) die Vorlieben eines Menschen im Laufe seines Lebens und b) reizen Verbote erst recht, genau das zu machen.
Ich empfehle deinem Bruder, sich mal - eventuell mit professioneller Hilfe - sich mit dieser Angst auseinander zu setzen.
Davon abgesehen, passieren Unfälle auch, ohne dass Motorrad gefahren wird.
Will er sein Kind davor beschützen, indem er es zuhause ankettet?
Übrigens brauch ich dafür kein Kinderpsychologe zu sein.
Hallo Kinro. Vielen Dank für dein Feedback. Ich bin ganz deiner Meinung und als ich seine Aussagen mir angehört habe hatte ich zum Teil Verständnis zu seiner Fürsorge und Angst aber sein aggressiver schutzinstinkt machte mir Sorgen. Das mit professioneller Hilfe wegen der Angst auseinander zu setzen, daran habe ich nicht gedacht (Er sowieso nicht). Ich versuche mit ihm darüber zu reden, wenn er sich überhaupt mit sich darüber reden lässt, weil er Sturr ist wie ein Bock:D Liebe Grüße
Falls seine Tochter diese Eigenart in sich haben sollte, kann er sich in den nächsten Jahren auf - sehr wahrscheinlich - heftige Auseinandersetzungen mit ihr freuen.
Und er wird mit "noch strenger agieren" keinen Schritt weiterkommen.
Allerdings wird er das wohl mit "du hast doch keine Ahnung" oder ähnlichem abtun.
Das klingt ja nach jemandem, der überzeugt ist, die Eltern könnten ihr Kind aktiv erziehen. Kinder lernen durch Nachahmung.
Wenn der Vater versucht, das Kind zu manipulieren, bringt er dem Kind bei, wie man manipuliert. Er sollte mal etwas entspannter an die Angelegenheit herangehen. Es ist immer der bessere Weg, Kinder möglichst viel ausprobieren zu lassen, als alles vorab zu bewerten und steuern zu wollen.
"Dann nehme ich ihr alles weg..." - äh hä? Also, wer so eine Gossensprache an den Tag legt, ist seiner Tochter kein gutes Vorbild. Da muss wohl mal jemand erst einmal an sich selbst arbeiten. Es gibt allerdings keinen Elternführerschein in Deutschland.
Zum Motorrad fahren: Da würde ich mir bei meiner Tochter auch Sorgen machen. Klar, das machen Eltern nun mal. In solchen Situationen muss ich mir auch immer sagen: Ich muss das Kind groß werden lassen. "Großziehen", wie man das früher genannt hat, klappt nicht.
Hallo. ja da haben Sie vollkommend recht. Er hat ja wie gesagt selbst Probleme und macht sich manchmal zuviele Sorgen um das Kind auf spätere Kosten ihrer Freiheit und ihrem Willen. Ich versuchte ihm es zu erklären, leider wegen seiner Sturrheit erfolgslos. daher Frage ich es hier .... Ja mit wegnehmen was er ihr gegeben hat, Das stimmt er macht es oft bei mir. Er hilft mir oft und lehnt Anfragen selten ab und ich helfe nicht weniger. doch er erwartet immer mehr als man manchmal geben kann und kann man mal nicht helfen oder nicht sofort wenn er es will, redet er mir dann schlechtes Gewissen ein, dass er mir ja geholfen kann und ich "nichts" machen will und nur an sich selbst denke (was gar nicht stimmt). Und (Jetzt kommt es was ich mit wegnehmen meinte) manchmal kommt wenn ich von seinen anfragen in agressiver Form ihn erstmal beruhige und ihn um gegenseitigen Respekt biete, versucht er mich in Aussichtslose Position zu stellen wobei er mir entweder alles weg nimmt oder ich das mache was er von mir will. als Beispiel, ich wohnte bei ihm eine Zeit lang, weil ich nach der Bundeswehr von Eltern weggezogen bin und kein Wohnort hatte. Ich habe mit Geld und babysitten ihnen sehr oft geholfen und die beiden wissen es sehr zu schätzen......also, ja er übertreibt damit immer das sagt auch seine Frau und er entschuldigt sich danach für das was er sagte, aber ich weiß dass das was Leute in stresssituation in deine Richtung sagen, sie auch so zu dir in Wirklichkeit sind.
hallo. Danke für deine antwort. dennoch hast wahrscheinlich auch du es nicht ganz verstanden wie ich es gemeint habe (anscheinend hätte ich das alles etwas anders beschreiben sollen) Ich will mich nicht in die Erziehung einmischen. das ist absolut den Eltern überlassen. was ich will ist zu wissen was seine Erziehung auslösen könnte und welche Folgen es haben könnte.