Die Lebenseinstellungen eines Gothics?

4 Antworten

Sehr viele in der Szene sind absolute Frohnaturen (mich selbst miteingeschlossen, trotz Depressionen), und man sucht ja eher das positive, Schöne im Dunklen, Negativen und Morbiden und nicht das Negative und die daraus resultierende Verzweiflung. Für uns sind Friedhöfe zum Beispiel keine tristen Orte der Trauer, sondern wunderschön und romantisch.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich bin Goth
Arielle48 
Fragesteller
 22.02.2024, 17:16

Boah. Genau so bin ich haha :) wobei Friedhöfe für mich eher mehr als ein Ort der Romantik. Es erinnert mich viel mehr an die Vergänglichkeit des Lebens. Aber verbringe auf Friedhöfe gerne meine Zeit..ein bisschen individualität hat man ja trotzdem :)

0
RomantismeNoir  22.02.2024, 17:28
@Arielle48

Sehr viel sogar. Das Wichtigste ist, dass man die Musik hört (eigentlich das Einzige, was wirklich zählt. Daneben darf man natürlich auch andere Musik hören)

1
Arielle48 
Fragesteller
 22.02.2024, 17:34
@RomantismeNoir

Verstehe. Also am Anfang habe ich mich in Richtung black metal bewgt aber langsam fasziniert mich die Gothic-szene immer mehr. Wobei ich es schade finde dass die Szene durch Tiktok so in den Dreck gezogen wird die ganze Zeit :/ oder wie ist deine Meinung dazu ?

0
RomantismeNoir  22.02.2024, 17:40
@Arielle48

Ich bekomme von Tictoc bekomme ich zum Glück fast nichts mit, aber ich finde das, was ich dort sehe eher lächerlich. Modern-übersexualisiert und meist eher E-Girls…

1

Gothics können durchaus lebensfroh und lustig sein. Sind sogar die meisten die ich kenne. Nur weil man den Tod als Teil des Lebens sieht und manchmal gern melancholisch ist, ist man nicht dauerschlecht gelaunt oder depressiv. Es gibt sogar fröhliche/ witzige Musik im Gothic Genre

Arielle48 
Fragesteller
 21.02.2024, 20:38

verstehe. Vielen Dank :)

0

Mit Lebenseinstellung hat das alles nicht viel zutun.

Die Lebenseinstellungen unter Goths ist lediglich in der Hinsicht ähnlich, als dass die Mehrheit - abgesehen von ihrem Musik und Modegeschmack - ein ganz normales Leben führt, bei dem sich kaum tiefere Gedanken über irgendwas gemacht wird.

Der Begriff "Lebenseinstellung" wird an dieser Stelle einfach falsch genutzt. Auch weil das Verständnis dafür fehlt, was eine Lebenseinstellung überhaupt ist, wodurch sie entsteht und geprägt wird.

Was man vielleicht sagen kann ist, dass die Wahrscheinlichkeit im Vergleich zum Mainstream relativ hoch ist, in der Gothic Szene jemanden zu finden, auf den das wirklich zutrifft, weil die schwarze Kultur ein gutes intellektuelles Futter für geistige und spirituelle Weiterbildung bietet. Aber dass diese Dinge vorhanden slnd, sollte nicht zu dem Irrtum führen, dass eine breite Masse an Goths das auch auf einer bewussteren Ebene konsumieren.

Das was eigentlich gemeint ist, ist das Lebensgefühl. Das Lebensgefühl ist bei Goths tatsächlich ähnlich. Und Humor ist da selbstverständlich absolut nichts ungewöhnliches. Humor ist einer der wichtigsten Komponenten der menschlichen Psychologie und geistigen Gesundheitserhaltung. Menschen, bei denen der Humor nicht mehr funktioniert, haben eher so schwere psychische Erkrankungen, dass Subkultur ihnen schon lange nicht mehr hilft.

Der Humor in der schwarzen Szene funktioniert nur eben halt ein wenig anders. Sehr schwarz, trocken und selbstironisch. Manchmal auch Meta, wenn die Person ein bisschen was im Kopf hat.

Arielle48 
Fragesteller
 22.02.2024, 16:54

Verstehe. Vielen Dank. Für diesw ausführliche Erklärung. Du hast mir echt weitergeholfen. Dennoch finde ich dass es in der schwarzen Szene Sachen wie Tod und Traurigkeit zentrale Themen sind. Und da diese Themen eigentlich als was ernstes angesehen werden . Und weshalb man da annimt dass die Leute dort eher ein bisschen ernster sind als man vielleicht gewöhnt ist..ich beschäftige mich sehr gerne und viel mit dem Tod/Kriminalpsychologie/mag Friedhöfe und trage schwarz und habe denselben Lebensgefühl wie einer aus der schwarze Szene jedoch nehmen mich solche Dinge nicht psychisch runter sonst ganz im Gegenteil. Und weiß du was ? Manchmal denke ich dass mich das ausmacht. Jetzt abgesehen davon dass ich auch mich als black metal fan bezeichnen würde ( also eine Mischung aus zwei Szenen ) sage manchmal dass mich das ausmacht .individualität* :/

0
darkarth298  22.02.2024, 17:18
@Arielle48

Das man sich damit ernsthaft beschäftigt steht aber überhaupt nicht im Widerspruch dazu, auch ein humorvoller Mensch zu sein. Ich sehe eher das Gegenteil. Je tiefgründiger man sich mit etwas beschäftigt, desto einfacher fällt es einem darüber zu lachen.

(natürlich abgesehen von schweren Schicksalsschlägen oder Gewalttaten, die einen persönlich betreffen)

1
Arielle48 
Fragesteller
 22.02.2024, 17:21
@darkarth298

Du hast es auf dem Punkt gebracht. Wenn man weiß warum man sich mit einer Sache beschäftigt die eigentlich traurig und dunkel ist dann fällt einem wesentlich einfacher darüber zu lachen, weil das Theme einem einfach nicht fremd ist. Jedoch habe ich das Gefühl dass je mehr man sich mit den eigenen was Menschen als glücklichen Themen beschäftigt desto erkennt man auch dass diese Sache nicht so schön ist wie man denkt..wenn du weißt was ich meine...

0
darkarth298  22.02.2024, 17:23
@Arielle48

Ja, das sowieso. Zumindest, wenn man es erkennen will. Viele wollens ja auch nicht sehen.

1

Ganz typisch wäre das nicht, eine gewisse melancholisch-schwermütige Stimmung ist für die Gothics eigentlich kennzeichnend.

jalvi  21.02.2024, 20:39

Nach aussen hin sieht das so aus, ist privat aber nicht unbedingt der Fall

1
Arielle48 
Fragesteller
 21.02.2024, 20:39

hmmm die habe ich tatsächlich. Aber auch manchmal lache ich sehr gerne bis meine Tränen rausfließen.

1
castoff  22.02.2024, 13:37

Oh ja, total melancholisch, immer.

Seltsam.

Ich war vor ein paar Wochen auf ner Gothic Party in nem Club. Die Goths mit denen ich mich unterhielt waren stark geschminkt, trugen Zombie Linsen, viel Metal, interessante Frisuren.

Und sie scherzten und lachten mit mir über Theorien über Pumuckl und Meister Eder.

Melancholie und Trübsal, oh ja oh ja..

1
swisstime  22.02.2024, 19:47
@castoff

Man spricht eher von der "schwarzen Szene". Aus Wikipedia :

"Als kleinster gemeinsamer Nenner und damit als zentraler Aspekt der Vergemeinschaftung wird die Farbe schwarz mit all ihren Symbolwerten genannt. Sie gilt in der Szene vor allem als Ausdruck von Ernsthaftigkeit, Dunkelheit und Mystik, aber auch als Symbol für Hoffnungslosigkeit, Leere und Melancholie und als Bezug zu Trauer und Tod."

0