Bin ich ein echter Goth?

5 Antworten

In deiner letzten Frage zum selben Thema hat Dir jemand schon eine wie ich finde sehr gute Antwort gegeben :) 

Warte einfach ab - wenn Dir die Szene und das drum herum in ein paar Jahren noch immer zusagen und du dich da eingelebt hast, dann weißt Du es ganz bestimmt. Und falls Du doch mal auf was anderes kommst ist es auch ok. Setz Dich einfach nicht so unter Druck (ich weiß, gerade als Jungspund in der Szene will man beweisen, dass man dazu gehört - versuch es zu lassen und geh's entspannter an^^)

Deine Mutter hat schon The Cure gehört? Hmm, und hast Du mal Fotos von Deiner Mom aus dieser Zeit gesehen? Zweite Generation? 

Gothic IST eine Musikart. Seit über 35 Jahren. Die Leute, die diese Musik mochten, nannte man Goths oder (Dark)-Waver. That's the entire story.

Alles andere sind Neuinterpretationen der späten 1990er/2000er und haben nicht sonderlich viel mit der Ursprungsszene zu tun. Diese Entwicklung ist kritisch zu betrachten. Es verhält sich so, als würde die Metal-Szene ihre Musik über Bord werfen und irgendwas von Philosophie schwafeln, von der sie selbst nicht so genau weiß, was diese beinhaltet.

Deshalb bin ich schon lange der Ansicht: Schwarze Szene Trashcan.

Ein substanzloses Konstrukt, das sich einzig durch (falsche) Vermarktung, Mode und wirre Floskeln aufrecht erhält.

WalterE  23.10.2016, 23:07

Dem folge ich nicht, es gibt natürlich Entwicklungen die problematisch sind wiel sie nicht viel mit der eigentlichen Szenekultur zu tun haben - speziell Cyber, Metal hat sich inzwischen als Teil der Szene etabliert das ist aber auch eine Entwicklung die bis in die mittleren 1990er zurück reicht, damals wurde crossover als Begriff piopuilär und das hatte Konsequenzen bis heute, wobei es im populäre Klassik Kontext häufig "Kitsch mit Geigen" bedeutet, weswegen etwa Anna Prohaska lieber von "Cross Genre" spricht.  Im Kontext Metal und Gothic wird man nicht umhin kommen auf Paradise Lost "Gothic"  (1991) zu verweisen das eben vom Metal wegführte. Und 1991-1995 waren sicherlich Hochzeiten in der Gothic Kultur.  Und wenn man sich gewisse Entwicklungen heute im Minimal Wave und Post Punk anschaut dann setzen diese nicht selten in den frühen und mittleren 80ern an - auch wenn manche Künstler damals noch nicht einmal auf der Welt waren. Und Metal und Gothic waren sich nie so feindlich, wie sich überhaupt Metal gehörig weiterentwickelt hat seit den 1980ern. Anna von Hausswolff, die Tochter von Carl Michael von Hausswolff ist auch deutlich (prog) Metal beeinflusst, folgte aber sonst den gothic industrial Pfaden ihres Vaters. Es gibt weiterhin auch die Internation Gothic Association, die sich zwar weitgehend der historischen gothic literature des 18. und 19. Jahrhundert verplfichtet ist, den Blick aber auch auf die Gegenwart richtet. Und ja die Frage wie diese Leute rumlaufen und welche Musik auf den Parties der Konferenzen läuft könnt Ihr Euch selbst denken ;) Die Gothic Kultur hat eine Vorläuferkultur, die Existenzialisten.  The Cure sind davon selbst deutlich beeinflusst. Stilprägend waren wohl auch schon The Doors, Velvet Underground und ihre Sängerin Nico. Gothic gehört zudem zum Bildungskanon in England, und dies hat sich die britische Filmindustrie in den 60er Jahren zu eigen gemacht, Christopher Lee und die Hammer Studios wurden zi einem britischen Markenzeichen. Das war wohl einer der Anknüpfungspunkte für jene, denen Punk zu lärmig und zu aggressiv auf die Dauer war. Aber ich denke dass die Schwarze Szene so noch lange Bestand haben wird und man sie eben nicht in die Mülltonne kippen muss. Pseudos gabs schon immer und wirds auch immer geben. 

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schnoerpfel  24.10.2016, 12:19
@WalterE

Das ging schon mit Celtic Frost anno 1987 los. Gothic Metal ist weitaus älter. Der SPEX schrieb damals schon, dass Into the Pandaimonium mit seinem Christian-Death-Einfluss und Manü Moans Gastrolle (The Vyllies) eigentlich Heerscharen von Grufties ansprechen müsste. Da existierte Paradise Lost als Band noch gar nicht. Tut aber letztlich nix zur Sache, da Gothic Metal nur ein Mini-Genre ist und heute keine Bedeutung mehr für irgendwas und irgendwen besitzt.

Hochzeiten der Gothic-Kultur waren wohl eher die Mitt-/End-80er. Die frühen '90er könnte man als Aufschwung bezeichnen, nachdem Musik und Szene in den späten 80ern zu stagnieren drohten. So schleppte sich die Gothic-/Wave-Geschichte eben noch bis in die Mitte der '90er hinein.

Minimal Wave und Post-Punk sind Revivals der 2000er, die sich vor allem in den Ballungsräumen manifestierten. Ruhrpott, Berlin... danach wird es mager. Dieser Trend konnte sich niemals bundesweit etablieren.

Zwischen Mitte der '90er und der Jahrtausendwende herrschte eine Welle des musikalischen Abfalls. Ramsch-Stein, Nightwish, Manson, HIM und ähnliche irrelevante Gurken drehten die Szene um 180° und machten daraus eine Szene des Vergessens... Die Kids Ende der '90er wussten schon nicht mehr, wo Gothic eigentlich herkam. Man konnte praktisch nur noch das Weite suchen.

Auch erschließt sich mir nicht, was die von Hausswolffs mit Gothic oder Industrial zu tun haben sollen... Musikalisch offensichtlich nichts.

Gothic startete als Musikgenre. Nichts anderes. Das Wort beschrieb den Sound und die Texte der Spät-'70er Punk- und Post-Punk-Gruppen. Dass die zum Teil von Filmen und Literatur beeinflusst wurden, steht außer Frage. Das waren Bands wie Venom und Mercyful Fate aber auch. Dennoch käme niemand auf die Idee, die Wurzeln des Heavy Metal irgendwo im 18. Jahrhundert zu suchen. Im Vordergrund stand immer die Musik. Und die startete Ende der '70er.

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Khiiruji  18.02.2021, 21:44

Dem stimme ich dir vollkommen zu! Goth Rock wird von den Leuten gehört und gemocht, die schon von vornherein eine Vorliebe für alles düstere und dunkle haben. Nur damals hatte man keine Bezeichnung dafür, bis die ersten Bands aufgetaucht sind. Den Leuten hat das gefallen, was ihre Lieblingsbands trugen also hat man sich dem angenommen und sich dementsprechend genauso angezogen oder sich eigene Kleidungsstücke zusammen gezimmert, mit entsprechenden Vorbild. Hätten die Bands damals als Erkennungszeichen pink getragen, würden heute viele auf pinke Stücke setzen. Wo das Thema mit dem Lebensstil auf einmal herkommt, kann ich nicht ganz verstehen. Ich meine, ich kann doch einem nicht vorschreiben er hat gefälligst so und so zu leben und auszusehen ansonsten hat er keinen Zutritt in die Szene. Wie ich mich kleide, ist ganz alleine meine Entscheidung. Gothic ist und sollte immer noch eine Vorliebe für Goth Rock und das Interesse an gotischen, düsteren Dingen sein und kein Kleidungsstil, geschweige denn Lebensstil. Das ist aber persönlich nur meine eigene Meinung und kein Angriff.

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Was will uns der Dichter damit sagen, mmh. 

Du kannst dir ja mal die Besucher des Wave Gothik Treffen anschauen oder das Festival am besten selbst besuchen, da erhältst du bestimmt Antworten )

Mache dein Ding. 

Was ist jetzt genau die Frage? Wenn du einen F*ck drauf gibst, was andere denken, solltest du auch keine anderen fragen oder? Zieh dich an wie du willst und erfreue dich daran. Welcher Lebenseinstellung du folgst, weißt nur du allein, da kann dir keiner helfen.