Die DDR war "faschistisch"?

11 Antworten

Faschismus:

1) Führerprinzip/Führerkult

2) Antidemokratie

3) Typischerweise nationalistisch

4) Ursprünglich ideologisch rechts da sich der Begriff ursprünglich auf das Mussoliniregime/System bezieht, heute aber auf mehrere Regime/Systeme angewendet wird !

Die DDR erfüllte die F-Kriterien recht gut !

D. die DDR-Führung ihr Regime Selbst als antifaschistisch bezeichnete tut dabei nicht unbedingt etwas zur Sache.


SnorkiPeterson  20.10.2024, 02:41

Faschismus ist per Definition antidemokratisch, nationalistisch, und antimarxistisch. Beißt sich also mit der marxistischen Ideologie der DDR.

Timberwolf627  20.10.2024, 14:31
@SnorkiPeterson

Antimarxismus ist nach gängiger Definition kein Kriterium für Faschismus. Faschismus kann aber marxistisch (zB. Stalinismus, Maoismus als Varianten von Linksfaschismus) oder auch antimarxistisch sein !

MentalEscape  20.10.2024, 16:25
@Timberwolf627

Antimarxismus ist nach gängiger Definition kein Kriterium für Faschismus.
Faschismus kann aber marxistisch oder auch antimarxistisch sein!

Noch nie soetwas dämliches gehört. Auf Wikipedia steht schwarz auf weiß, dass Faschismus eine rechtsextreme, antimarxistische Ideologie ist. Solche Dummheit gehört in den Knast. Wer zum Teufel hat dir ins Hirn gesch...???

Timberwolf627  20.10.2024, 17:54
@MentalEscape

Wenn sinnvolle sachliche Argumente offensichtlich nicht vorhanden sind wird so mancher vlt. ohnehin nicht besonders ... Zeitgenosse eben unsachlich-ausfallend !

Laut Duden ist Faschismus durch ein Führerprinzip, Antidemokratie und Nationalismus gekennzeichnet sowie rechtsradikal (Was sich v. a. auf den ursprünglichen Begriff bezogen auf das System von Benito Mussolini beziehen dürfte welches rechtsradikal, bzw. vielmehr rechtsextrem war !). Auch gibt es bei Duden den Begriff Linksfaschismus worunter zB. Maoismus oder Stalinismus fallen ! Die Menschheitsverbrecher Mao und auch Stalin waren marxistisch geprägt.

MentalEscape  20.10.2024, 23:58
@Timberwolf627

Nur dass im Duden unter dem Begriff "Linksfaschismus" Stalin und Mao mit keinem Wort beim Namen erwähnt werden. "Linksfaschismus" ist und wahr ursprünglich ein rechter Kampfbegriff gegen Antifa oder Linke generell. Dieser Typische "Die Antifa sind die wahren Nazis"-Unsinn, der schon tausend Mal widerlegt wurde. Dieser Begriff spielt aus gutem Grund in der Geschichtsforschung unter seriösen Historikern keine große Rolle. Du hingegen hast offensichtlich kein Problem damit, rechte Kampfbegriffe und rechte Rhetorik zu verwenden.

Timberwolf627  21.10.2024, 00:04
@MentalEscape

Maoismus und Stalinismus sind zwei Beispiele für Spielarten des Linksfaschismus, welcher als solcher im Duden vorkommt !

MentalEscape  21.10.2024, 00:24
@Timberwolf627

Der Duden definiert "Linksfaschismus" lediglich als "linksorientierten Faschismus", mehr steht dazu nicht. Dafür würde ich nicht meine Hand ins Feuer legen. Faschismus wird per Definition stets und ständig als "Rechtsradikal" definiert. So steht es schwarz auf weiß. Damit ist der Begriff "Linksfaschismus" ZWANGSLÄUFIG ein Oxymoron (wie gesagt, es ist und war ein rechter Kampfbegriff, und wenn du kein Problem damit hast, rechte Begriffe oder rechte Rhetorik zu verwenden, dann bist du eventuell selber das Problem). Ich verstehe nicht, was daran so schwer zu verstehen ist xD

Aber für Opfer des Dunning-Kruger-Effekt wie dich haben sich in diesem Beitrag nochmal echte Experten mit diesem Thema auseinandergesetzt.

Gute Nacht

Timberwolf627  21.10.2024, 22:45
@MentalEscape

Der zB. Maoismus wie auch der Stalinismus oder das System der Roten Khmer erfüllen die Kriterien für Spielarten des Linksfaschismus. Dieser Begriff wurde/wird zwar als Kampfbegriff verwendet, existiert aber und meint Spielarten des Faschismus die politisch auf die eine oder andere Art ins Linke Spektrum passen. Wie der Name schon sagt ist Linksfaschismus nicht rechtsradikal bzw. rechtsextrem, erfüllt aber ob es dir nun passt oder auch nicht sonst die Kriterien für Faschismus.

MentalEscape  22.10.2024, 13:20
@Timberwolf627

Wenn du kein Problem damit hast, rechte Kampfbegriffe zu verwenden, dann ist das deine Sache, ich halte mich von solcher Rhetorik fern (ich denke dieser Begriff sollte verboten werden, ist aber nur meine Meinung). Aber hör auf ständig deswegen meine Antworten zu downvoten, nur weil ich dir zu "politisch korrekt" bin.

Schönen Tag noch.

EIN SPIEL MIT HALBWAHRHEITEN

Von wegen Entnazifizierung: Nazi-Karrieren in der DDR

1948 wurde die Entnazifizierung in der Sowjetischen Besatzungszone offiziell beendet. Zu den neueren Mythen zählt die scheinbare Gewissheit, dass die DDR alle Nazis in ihrem Land konsequent aufgespürt und einer gerechten Strafe zugeführt hatte. Eine Legende, die zum antifaschistischen Selbstverständnis der DDR passte und durchaus bewusst etabliert wurde. Entnazifizierung in der DDR - ein Spiel mit Halbwahrheiten.

2015 begann vorm Landgericht Neubrandenburg das Verfahren gegen den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Hubert Z. Er wurde wegen Beihilfe zum Mord in über 3.600 Fällen angeklagt. In der DDR hatte er ein unbehelligtes Leben führen können – und das obwohl die Staatssicherheit über seine Tätigkeiten als SS-Mann in Auschwitz und anderen Konzentrationslagern im Bilde war. Hubert Z. ist kein Einzelfall. Auch in der DDR war es möglich, als ehemaliger NS-Täter seine Nische in der Gesellschaft zu finden.

Willkür und Härte: Entnazifizierung in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR

1945 war die Entnazifizierung des öffentlichen Lebens von den Alliierten auf der Potsdamer Konferenz vereinbart worden. In der Sowjetischen Besatzungszone wurde diese besonders rigoros betrieben. Insgesamt wurden bis zu 80.000 Deutsche vom Sowjetischen Militärtribunal zu langjährigen Zuchthausstrafen oder gar zum Tode verurteilt – jedoch nach äußerst willkürlichen Kriterien und oft ohne fundierte Beweislage. 1948 galt die Entnazifizierung als abgeschlossen, jedoch waren die sowjetischen Speziallager noch voller Häftlinge. Offziell waren es "NS-Verbrecher", eine individuelle Schuld wurde jedoch nie festgestellt. Die Aburteilung der verbliebenen Häftlinge wurde der DDR-Justiz übergeben und gipfelte in den Waldheimer Prozessen, die unter großem Zeitdruck und mit zum Teil stalinistischen Methoden durchgeführt wurden.

DDR: Phasenweise mehr Entnazifizierung als BRD

In publikumswirksamen Schauprozessen wurden mehr oder minder NS-Belastete vorgeführt und abgeurteilt. Jedoch weiß man heute, dass sich unter den hart bestraften Verurteilten zahlreiche Mitläufer und sogar Unschuldige befanden. Dennoch: Die DDR hat in dieser Phase erwiesenermaßen mehr NS-Verbrecher zu Recht verurteilt, als es die Bundesrepublik getan hat. Die Entnazifizierung von Polizei, Justiz und innerer Verwaltung wurde sehr erfolgreich betrieben. Das wusste die DDR im Kalten Krieg auch zu nutzen. In zahlreichen Kampagnen gegen die Bundesrepublik wurde genau dieses Wissen ausgenutzt, um zu diffamieren, aufzudecken und sich letztlich als den besseren der beiden deutschen Staaten zu präsentieren. Aber was ist dran am "besseren Deutschland" DDR? Wie ernst wurde der antifaschistische Anspruch bei der juristischen Strafverfolgung von NS-Tätern in der DDR genommen?

https://www.mdr.de/geschichte/ddr/politik-gesellschaft/entnazifizierung-nazis-in-der-ddr-100.html

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die DDR hatte ettliche Anlehnungen an das III.Reich, schlicht weil es SED und Stasi nicht anders wußten, wie man so'n Land organisiert.

Kommunistisch war die DDR nicht, nicht einmal nach eigener Doktrin.
Offiziell hieß es, "der Sozialismus sei der Übergang zum Kommunismus", eine veritable Sci Fi.
Staatliche Verfolgung gab es auch jedem Grund, wer nicht für die Partei war, wurde per se verdächtigt oder auch gleich zum Feind erklärt.

Kurz um die SED höchstselbst machte aus Marx schlichten Murcks um der eigenen Macht willen.
Es ist nicht entscheidend was drauf steht, sondern was drin ist.


sassi357  25.03.2022, 11:17

Kommunistisch war bislang nie ein Staat wie übrigens auch noch niemals ein Pferd fliegen konnte auch wenn manche vielleicht "wissenschaftlich" behaupten, dass sich Pferde naturnotwendig im Laufe ihrer Entwicklung zu fliegenden Lebewesen entwickeln werden.

verreisterNutzer  25.03.2022, 08:32

Welche Anlehnungen waren das genau?

dataways  25.03.2022, 10:29
@verreisterNutzer

Miltarismus in Kindergarten und Schule, Massenorganisationen, Fackelumzüge, NVA-Uniformen, die denen der Wehrmacht ähnelten...

Soweit ich es verstanden habe, ist Faschismus erstmal gar keine bestimmte Ideologie, weil es einfach nur 'Bund' heißt. Meist waren faschistische Staaten national und auch rassistisch eingestellt. Offiziell war die DDR das nicht, da ihre FührungsPolitiker ja häufig von Nazis verfolgt wurden.

Allerdings kann man mMn schon sagen, dass die DDR faschistoide Züge hatte, mehr oder weniger wie quasi jede Diktatur!

Sie waren antidemokratisch und antifreiheitlich. Gegenüber Menschen, die nicht ihre Ideologie hatten, waren sie brutal, kalt, herzlos, perfide und quasi menschenfeindlich. Alles Punkte, die man auch mit faschistischen Staaten verbindet.


sassi357  25.03.2022, 11:19

Die ursprüngliche Vorlage für jede Form von modernen Diktaturen ist der BOLSCHEWISMUS der Kommunisten in Russland. Die Faschisten waren die Gegenbewegungen gegen die Bolschewisten und übernahmen von diesen manche Methoden (Etatismus, Totalitarismus, Einparteienprinzip, Führerkultus, Staatspolizeit, Arbeitslager und so weiter).

Roland Sperling  25.03.2022, 12:54
@sassi357

Die modernen bürgerlichen, demokratischen Staaten haben ihren eigenen Totalitarismus, nämlich den Totalitarismus des "freien Marktes". Arbeitslager brauchen sie aber nicht mehr. Die Disziplinierung der Unterschichten erfolgt in Deutschland z.B. über Hartz 4.

Selbstverständlich war die DDR faschistisch.
Der große Irrtum, der immer gemacht wird, ist die Verbindung von Faschist/Faschismnus mit rechts radikal/extrem.

Das Wort Faschismus hat aber eigentlich gar keine Orientierung, die man als politisch rechts oder links bezeichenen kann, sondern bezeichnet lediglich einen totalitären Machtanspruch, der natürlich nur duch eine Diktaktur gegeben ist.

Das Wort leitet sich vom lateinischen Fasces = Rutenbündel ab, die bei entsprechenden Umzügen als Machtsymbol voran getragen wurden.


mulan  14.06.2022, 19:43

Das ist absoluter Unsinn. Und es ist eine inakzeptable Verharmlosung der NS-Zeit.

HarryXXX  14.06.2022, 19:45
@mulan

Falls du mich meinst, wo bitte habe ich etwas verharmlost?

mulan  14.06.2022, 20:10
@HarryXXX

Wer die DDR als faschistischen Staat definiert, verharmlost, was tatsächlich faschistischer Staat war mit all seinen Folgen. Weder hat die DDR je einen Krieg begonnen, noch hat sie einen staatlich und juristisch zementierten Rassismus umgesetzt mit „Endlösung“, Euthanasie, Vernichtungslager, Völkermord … also den vom NS-Regime begangenen Verbrechen dieses ungeheuren Ausmaßes mit Millionen von Toten.

All das zeichnete das ddr-Regime nicht aus. Es ist nicht vergleichbar. Die DDR war eine Diktatur, richtig. Aber es war absolut keine faschistische. Jede Gleichsetzung mit dem NS-Regime verbietet sich.

HarryXXX  14.06.2022, 20:12
@mulan

Die haben genauso Leute ermordet und ins Gefängnis gesteckt. Die konnten nur nicht zu viel verwirklichen, wie sie gern verwirklicht hätten. Das macht sie allerdings nicht besser.

mulan  14.06.2022, 21:04
@HarryXXX

Die Toten an der Grenze oder diverse Todesurteile sind selbstverständlich grausam gewesen - aber es ist absolut nicht vergleichbar mit dem millionenfachen Massenmord der Nazis. Die DDR hat keineswegs „genauso“ Leute ermordet. Ich weiß nicht, woher du diese Annahme hast, aber ein Vergleich mit dem NS-Regime ist vollkommen abwegig.

verreisterNutzer  25.03.2022, 10:43

Woher nimmst du diese Info? Faschismus war die Selbstbezeichnung der Italiener unter Mussolini und somit ganz klar rechts.

HarryXXX  25.03.2022, 10:44
@verreisterNutzer

Das sehe ich als Allgemeinwissen an. Kann auch jeder googeln.
Mussolini ist für mich keinerlei Maßstab.