Denkt ihr Prostitution sollte abgeschafft werden?
Also auch OnlyFans, P0rn0s, Bordells, Strippclubs usw. Mit Begründung bitte :)
Danke im Vorraus
und wie sieht deine Begründung aus?
Ich bin gegen Prostitution, weil der Konsument nicht das Recht hat den Körper eine Frau zu kaufen + kaum welche machen es freiwillig.
Freier sind Täter.
14 Antworten
Der Staat sollte sich nicht in das einmischen, was zwei volljährige Erwachsene in beiderseitigem Einverständnis miteinander anstellen - egal ob mit oder ohne Bezahlung.
Einerseits fordert man ständig die Freiheit und Selbstbestimmung der Frau über ihren eigenen Körper - aber wenn sie mit diesem Körper Geld verdienen möchte, dann will man es ihr wiederum verbieten. Angeblich zu ihrem "Schutz", was aber letztendlich nur ein Deckmantel für eigene moralische Empfindlichkeiten ist.
Um es mit Nietzsche zu sagen: "Moralische Entrüstung besteht in der Regel aus 2% Moral, 48% Hemmung und 50% Neid!" Frauen, die anderen Frauen verbieten wollen mit Sex Geld zu verdienen, fürchten oft, dass ihnen ein wertvolles Belohnungs- und Erziehungsinstrument aus der Hand genommen wird, wenn sich ihre Partner jederzeit schnell und einfach Sex kaufen können. Männliche Prostitutionsgegner beneiden womöglich andere Männer um deren Möglichkeit Sexdienstleistungen zu nutzen. Gemeinsam ist beiden das Gefühl der moralischen Überlegenheit, mit dem sie Zwangsmaßnahmen gegen Menschen rechtfertigen, die eine andere Einstellung zu Sex und Moral haben.
Der Handel "Sex gegen irgendetwas" gehört zu den ältesten Geschäftsmodellen der Welt - egal ob die Gegenleistung aus Geld, Vorteilen, Adelstitel, Ansehen, Essen, Schutz, Unterkunft, Sicherheit, Karriere oder sonstwas besteht. Wenn ein junges Mädel einen Mann "aus gutem Hause" oder mit ein paar Millionen auf der Bank oder einer erfolgreichen Filmkarriere usw. in ihr Bett zerrt - müsste man das dann auch verbieten? Wo soll man die Grenze ziehen? Ist eine Essenseinladung und ein paar Drinks schon "Bezahlung"? Was ist mit Pornofilmen? Strip-Shows? Poledance? Ballett?
Gerne wird ja von Menschen, die sich nicht vorstellen können, mit einem Unbekannten Sex zu haben (egal ob beim Paysex, beim Pornodreh oder in einem Swingerclub), behauptet, dass "die meisten Frauen zu dieser Tätigkeit gezwungen werden", was allerdings stark übertrieben ist.
Undine de Riviere - eine studierte Physikerin, Mitbegründerin des bundesweiten Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) und schon über 20 Jahre in der Branche tätig, hat in ihrem lesenswerten Buch "Mein Hurenmanifest" einmal nachgerechnet, was an der Aussage "Die meisten Frauen werden gezwungen" dran ist:
In den letzten Jahren kam es im Schnitt zu ca. 100 Verurteilungen pro Jahr wegen Menschenhandel und Co. - Tendenz rückläufig. Bei einer angenommenen Dunkelziffer von 95% (ähnlich wie bei Vergewaltigung und ähnlichen schambehafteten Delikten) entspräche dies rund 2000 Fällen. Da die Schätzungen für die Anzahl der Sexworker zwischen 80.000 und 400.000 schwankt, nehmen wir mal 200.000 an. Dann entsprächen die 2000 Fälle genau EINEM PROZENT!
Zwar ist jeder Fall ein Fall zuviel - aber wer behauptet, dass die meisten Prostituierten gezwungen/verprügelt/eingesperrt werden, VERLEUGNET DIE REALITÄT, um die eigenen moralischen Maßstäbe der Gesellschaft aufzuzwingen.
Nur weil es hin und wieder Zwangsehen gibt verbietet man ja auch nicht die Ehe - oder? Warum soll man dann selbstbestimmt arbeitenden Prostituierten ihren Beruf verbieten - nur weil es auch Zwangsprostituierte gibt?
Wie man in Ländern, die Prostitution verboten haben, ja sieht, verschwindet damit diese Dienstleistung nicht aus der Gesellschaft - sie wandert lediglich in den Untergrund ab, wo die Frauen kriminellen Machenschaften, Zuhälterei, Gewalt und Erpressung schutzlos ausgeliefert sind. Da es dann auch keine Bordelle mehr geben dürfte, wo die Anonymität und Sicherheit der Frauen gewährleistet ist, müssten sie sich praktisch schutzlos ihren Kunden ausliefern. Übergriffige Gäste könnten sie nicht einfach zur Anzeige bringen, da sie sich damit selbst belasten würden und so weiter.
Zuhälterei - also die Nötigung und Ausbeutung von Prostituierten IST ja längst - und völlig zurecht - verboten. Was die Frauen brauchen, ist MEHR Anerkennung und MEHR Rechte, statt Verachtung und Verfolgung!
Wenn Du wissen möchtest warum Frauen diese Dienstleistungen anbieten, welche Geschäftsmodelle es gibt und warum Männer diese nutzen, so findest Du bei Amazon & Co. zum Stichwort "Paysex" interessante Titel.
Wir sehen uns im Puff!
R. Fahren
Guter Beitrag. Der Politik ist aber jedes Argument Recht um die Menschen zu unterdrücken. Im Orwellstaat 1984 war Prostitution auch verboten und der Romanheld Winston Smith hatte auch Angst von Big brother erwischt zu werden wenn er eine Prostitutierte besucht.
Nein es sollte nicht Die meisten haben das eigene schon so beantwortet wie ich es auch tun würde und ob die Frauen das jetzt Illegal Unfreiwillig tuen und Legall Unfreiwillig tuen macht am Ende keinen Unterschied wobei man da von Legal eigentlich eh bei Unfreiwillig nicht sprechen kann
Ich weiß nicht ob jede die nicht dazu gezwungen wird das auch wirklich freiwillig macht. Da stehen oft finanzielle Probleme dahinter. Mit wildfremden Menschen Sex zu haben nur weil die 30 oder 50 Euro dafür bezahlen kann doch keiner Spaß machen. Allerdings sehe ich auch, dass es immer Prostitution, auch Zwangsprostitution, geben wird. Wenn man die verbietet, dann geht das in den Untergrund. Nur dass es dann keine Kontrolle darüber mehr gibt. Die Frauen werden weiterhin ausgebeutet und die Zuhälter verdienen noch mehr weil sie mehr Geld verlangen können durch die Illigalität. Auch werden die Sexualverbrechen zunehmen, da viele die heute zu Prostituierten gehen dann sich anderweitig bedienen werden. Also ich bin gegen Prostitution aber ich glaube nicht dass es ein Verbot geben wird und wenn doch dass das wirklich zu einer Verbesserung der Situation führen wird.
Nein, Beschaffungskriminalität und Vergewaltigungen würden vermutlich steigen.
Solange niemand dazu gezwungen wird ist alles gut.
Während der Corona Pandemie waren alle Bordelle etc. geschlossen. Die Ausübung von Sexarbeit war defacto nicht mehr erlaubt. Trotzdem gab es noch Menschen die es getan haben. Allerdings mit einem extrem viel größeren Risiko.
Dies wird auf dieser offiziellen Seite des Familienministeriums auch gut dargestellt: