DB AG Aktiengesellschaft?
Hallo,
ich verstehe den "Status" der Deutschen Bahn AG nicht so ganz. Seit 1994 ist die Deutsche Bahn eine Aktiengesellschaft. Aber sie befindet sich trotzdem vollständig im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland und wird durch das Bundesverkehrsministerium vertreten.
Sie ist also eine Aktiengesellschaft, aber nicht privatisiert. Ich verstehe den Sinn dahinter nicht. Was wäre der Unterschied, wenn die DB keine Aktiengesellschaft wäre?
LG
4 Antworten
Ursprünglich war nicht nur geplant, Bundes- und Reichsbahn in eine gemeinsame Aktiengesellschaft umzuwandeln, sondern diese dann auch noch an der Börse zu verkaufen. Letztlich ist es nicht soweit gekommen, aber die Umwandlung vom Sondervermögen dws Bundes in eine AG war bereits abgeschlossen.
Danke für deine Antwort.
Es wird ja oft kritisiert, dass sich dadurch vieles zum Negativen geändert habe, da die Bahn nun gewinnorientiert arbeite (was wohl trotzdem nicht gelingt). Seit 1994 wurde wohl 1/6 des Schienennetzes abgebaut, da sich gewisse Strecken nicht rentiert hätten.
Hat das irgendetwas mit der Umwandlung in eine AG zu tun oder hätte man dieses Umdenken zur Gewinnorientierung auch ohne die Umwandlung durchführen können?
Steuerliche Gründe zum Beispiel. Und warscheinlich passt das Aktienrecht besser zu der Firma.
Sie ist also eine Aktiengesellschaft, aber nicht privatisiert.
Wie meinst Du das? Es gibt da keinen Unterschied. Wer die Aktien besitzt, dem gehört die Firma.
Eine Aktie ist ein Teil eines Unternehmens.
Wo etwa der Kartoffelbauer seine Handkasse hat und den Wert seines Standes und seines Traktors, - da hat eine AG ihr Aktienkapital.
Das entsteht so: Der Bauer wird immer größer, kauft immer mehr Traktoren, immer mehr Felder. Eines Tages sagt er sich: Ich bin so reich, - wie mache ich aus meinem Feld richtiges Geld? Um die Krumen kann ich mir schließlich keinen Porsche kaufen.
Er macht ein IPO: d.h. er verkauft sein Hab und Gut an der Börse. Felder, Traktoren, Hühner.... alles gehört danach nicht mehr ihm, sondern alle jenen, die es an der Börse gekauft haben.
Wie kauft man an der Börse? Als Aktien.
Eine Aktie ist daher nichts anderes als ein kleiner Teil von Unternehmensbesitz.
Kauft der Bauer seine Aktien alle selbst auf, dann "gehört ihm sein Hof wieder".
Ebenso ist es mit der DB: Wer die meisten Aktien hat, dem "gehört sie".
Nun, was gibt es daran zu verstehen? Die Aktien finden sich zu 100 Prozent in Staatshand. Vielleicht werden sie irgendwann an die Börse gegeben.
„Vielleicht werden sie irgendwann an die Börse gegeben“
Das wird vermutlich nicht passieren. Das wäre auch einen Riesen Katastrophe für das Unternehmen.
Nun, immerhin wurde schon mehr als einmal laut mit dem Gedanken gespielt.
Warum wurde aber die DB in eine AG umgewandelt, wenn die Aktien doch sowieso vollständig in der Hand des Staates sind?