Warum wurde die Bahn eigentlich privatisiert, seitdem sind sehr viele Strecken gestrichen, unpünktlich, chaotisch und ständig Streiks?

3 Antworten

Das ist so nicht ganz richtig.

Zumindest im Bereich der Bundesbahn gab es die meisten Streckenstilllegungen schon vor der Gründung der DB AG. Seitdem sind aber nicht nur verschiedene Strecken wieder reaktiviert worden, es fahren auf vielen Strecken heute auch mehr Züge als zu Zeiten der Bundesbahn. (Die dadurch entstandene Überlastung einzelner Streckenabschnitte und Knotenbahnhöfe ist einer der Gründe für die heutige Verspätungsanfälligkeit.)

Im Bereich der Deutschen Reichsbahn verlief die Entwicklung etwas anders, hier kam es tatsächlich erst in den 1990er-Jahren zu Streckenstilllegungen in größerem Umfang.

Zu den Unterschieden zwischen der Bundesbahnzeit und heute siehe auch meine Antwort hier: https://www.gutefrage.net/frage/sollten-lokfuehrer-wieder-beamte-sein#answer-530247758

Angeblich mehr Wettbewerb dadurch mehr Effizienz und angeblich besseres Angebot für die Kunden, auch sollte der Staat so mehr entlastet werden.

die Bahn wurde kaputt gespart und jetzt muss investiert werden.

jetzt hat die Bahn gut 580 Tochterfirmen und ist am Ende

Die Privatisierung ließ sich von der damaligen Regierung gut vermarkten. Wer die Abschaffung von Beamtendienstposten und die Privatisierung von Unternehmen fordert, hat bei der Bevölkerung immer einen Stein im Brett.

Leider hat die Privatisierung von Bahn und Post auch viele Serviceverschlechterungen hervorgerufen. Doch es zählt am Ende nur die Jahresbilanz.

Jeder Bürger kann sich nun selbst entscheiden, was er besser findet: Eine weniger rationelle Behördenbahn mit gutem Service (wenn man von den Streckenstillegungen absieht) oder eine rationellere privatisierte Bahn mit allgemein schlechterem Service.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung