Was ist wenn die Deutsche Bahn AG pleite geht?
Hi, was würde passieren wenn die Deutsche Bahn AG Pleite geht bzw. Insolvenz anmelden muss? Fallen dann alle Züge des Güter- und Personenverkehr in Deutschland der DB aus, bis auf die andere Handvollen Eisenbahnverkehrsunternehmen? Was passiert mit den Beständen der DB und was würde mit der Wirtschaft passieren?
6 Antworten
Wie andere schon sagten: Das wird nicht passieren, da der staat alle anteile hält und die verluste ausgleicht.
Anders war das bei verschiedenen bahngesellschaften in den USA, in den 1960er/70er jahren sind viele davon insolvent gegangen. Das kündigte sich dort schon länger an, manche hatten seit dem 2. weltkrieg kaum noch in ihr netz investiert. Der staat fühlte sich nicht zuständig, baute aber gleichzeitig ein großes autobahnnetz (interstate highways). Schließlich mussten staatliche auffanggesellschaften gegründet werden: Amtrak für den fernreiseverkehr, Conrail für den güterverkehr im osten der USA, verschiedene nahverkehrssysteme in den großen ballungsräumen könnten dazugezählt werden (diese sind meist von den bundesstaaten getragen). Davon wurde Conrail inzwischen wieder verstaatlicht; Amtrak wurde von einer provisorischen notlösung zum dauerzustand.
Das wird nicht der Fall sein weil vorher Vater Staat eingreift.
Zum einen:
Da der Bund die Anteile an der Deutschen Bahn AG hält, wird das nicht passieren. Die Zuschüsse des Bundes werden dann allenfalls größer.
Zum anderen:
Gerade im Nahverkehr gibt es ganz viele Eisenbahnunternehmen. Teilweise sind es 100%ige-Tochterunternehmen der Bahn, wie zum Beispiel DB Regio NRW, Kurhessenbahn, Westfrankenbahn. Teilweise sind es aber auch Unternehmen, die mit der DB gar nichts zu tun haben. (Tatsächlich hat ja schon einmal ein Eisenbahnunternehmen pleite gemacht. Abellio musste ihre Nahverkehrsverbindungen in Nordrhein-Westfalen aufgeben, andere Eisenbahnunternehmen haben die Verbindungen dann mit großer Mühe mit übernommen.)
Das Geheimnis liegt in Subvention.
Die Gewinne der DEutschen Bahn die stehen nur auf dem Papier. Die Fahrkarten-Erlöse die Decken gerade mal 60 Prozent der Kosten, der Rest wird dann vom Staat ausgeglichen.
Aber auch JEDES Theater, jedes Schwimmbad und jedes Museum wäre pleite wenn der Staat die Verluste nicht ausgleichen würden.
Da der Bund der Eigentümer der DB AG ist, wird es schlicht und ergreifend nie dazu kommen.
Eben. Und da dürfte es nicht mal eine Rolle spielen, dass das Unternehmen im staatlichen Besitz ist.