Darf man als evangelisch die Mutter von Jesus (Maria) "Gottesmutter" nennen?

13 Antworten

Von Experte wolfruprecht bestätigt

https://de.wikipedia.org/wiki/Konzil_von_Ephesos

Im Konzil von Ephesus wurde erkannt, dass Maria "Theotokos", also Gottesgebärerin war.

Dies Konzil wurde akzeptiert von folgenden Konfessionen:

Gibt ja viele evangelische Kirchen, aber zumindest als Lutheraner geht das klar mit der Gottesmutter.

Klaraaha  18.07.2021, 15:52

Es gibt noch ältere Nachweise, dass dieser Begriff von den Christen verwendet wurde. Unter deinen Schutz und Schirm – Wikipedia

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wolfruprecht  18.07.2021, 15:57
@Klaraaha

Das stimmt. Ein Dogma ist praktisch die Formulierung eines Glaubensinhaltes, den es vorher schon gegeben hat. Daher ist nicht verwunderlich, dass es noch ältere Zeugnisse gibt.

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Wer soll das verbieten?. Evangelische Christen sind wie die meisten auch Trinitarier. Da ist Jesus eben auch Gott. Der Begriff stammt aus dem 3. Jhrdt.

Von Experte anonymos987654 bestätigt

Der Begriff "Gottesmutter" für Maria ist das Ergebnis einer Klärung der Frage, ob Jesus nur ein Mensch war (Maria = "Christusgebärerin"), ob er auch ganz Mensch und gleichzeitig auch ganz Gott war (Maria = auch "Gottesgebärerin") und ob diese beiden Naturen in Jesus Christus getrennt oder vermischt sind. Die Entscheidung war das Dogma über die "Zweinaturenlehre", nämlich dass Jesus "wahrer Mensch und wahrer Gott" ist, "unvermischt und ungetrennt".

Der Begriff "Gottesmutter" bzw. "Mutter Gottes" ist als genau genommen eine Aussage über Jesus und weniger über Maria.

Hier noch ein Auszug aus einem Artikel in der Wikipedia:

Das Konzil von Ephesus bestätigte im Jahre 431 die Verwendung der Bezeichnung Gottesgebärerin gegen Nestorius, der lehrte, das Göttliche und die Menschennatur in Jesus Christus seien weitgehend geteilt und unvermischt. Maria sei nicht als Gottesgebärerin (Theotokos), sondern als Christusgebärerin (Christotokos) zu bezeichnen.
Die katholische Dogmatik sieht den Begriff Gottesmutter als eingängigeres Synonym des Begriffes Gottesgebärerin. Die These „Maria hat Gott geboren, ist aber nicht seine Mutter“, die sie hinter der oben genannten Empfindung entdeckt, hält sie umgekehrt für eine neuere Formulierung genau dessen, was das Konzil einst habe verurteilen wollen. Dennoch ist in den lateinischen Texten Dei genetrix keineswegs ungebräuchlich, während mater Dei hauptsächlich nur, allerdings prominent, im Ave Maria vorkommt; oftmals handelt es sich also um eine Übersetzungsfrage.

Martin Luther und infolge auch die Protestanten folgten den Lehren und Dogmen der Konzilien bis zur Reformation. Insofern ist es für evangelische Christen kein Problem, Maria Gottesmutter zu nennen; es ist allerdings nicht üblich.

Wenn man unbedingt "lügen" will ?

Unser "Gott" (Jes.45,22) hat keine Mutter und keinen Vater (Hebr.7,3).

Aber die "Kirchenlehre" (Offb.17,1-4) sagt da etwas anderes (Offb.12,9).

Woher ich das weiß:Recherche

https://www.herder.de/religion-spiritualitaet/glaube/gottesmutter-maria/

In der evangelischen Kirche umgeht man die Verehrung Marias ganz. Es gibt nur einen Gott. Jesus ist sein Sohn, der für uns Menschen die Sünden der Welt auf sich genommen hat. Da braucht es keinen Vermittler zwischen Jesus und den Menschen. Der Job ist bei den Evangelischen nicht ausgeschrieben. Somit ist Maria einfach nur die Frau, die Jesus auf die Welt brachte.