Darf in Lebenslauf Behindertenwerkstatt XY oder WfbM drinstehen?
Wenn man als Mensch mit einer Behinderung in einer Werkstatt für behinderte Menschen gearbeitet hat und nach paar Jahren hat man eine Ausbildung in einen Berufsbildungswerk angefangen und diese absolviert.
Wenn man sich nach der Ausbildung bei verschiedenen Firmen bewirbt und auch einen Lebenslauf schreibt, Darf erwähnt werden, das man in einer Werkstatt für behinderte Menschen war?
Wird man automatisch immer als geistig behindert abgestempelt, sobald eine WfbM erwähnt wird? Wenn ja, wieso? In dem Werkstätten arbeiten nicht nur geistig behinderte, sondern auch psychisch erkrankte und Menschen mit einer körperlichen Behinderung.
Wieso ist man immer gleich geistig behindert, wenn in Lebenslauf drin steht, das man in einer WfbM war?
Wie sind Eure Erfahrungen? Habt Ihr vor Eurer Ausbildung mal in einer Werkstatt für behinderte Menschen gearbeitet? Wenn ja, wie habt Ihr es gelöst?
6 Antworten
Dann schreib doch dazu, welche Art der WfbM, z.B. in Klammern.
Du kannst es auch neutraler formulieren, z.B. Tätigkeit bei xy GmbH im Bereich z. Und dann überlässt du es zunächst mal dem Betrieb, hetsuszufinden, um was es sich da handelt.
Du kannst die WfbM auch "Einrichtung zur Teilhabe am Arbeitsleben" nennen.
Natürlich darf und muß das rein! Sei von Anfang an ehrlich! Wenn sich etwas anderes später herausstellt kommt das gar nicht gut!
Wenn man einmal, aus welchen Gründen auch immer, in einer Behindertenwerkstatt gearbeitet hat, dann ist das ein Teil des Berufslebens, der in einem Lebenslauf angegeben werden muss.
Jedoch steht es jedem frei dazu eine Erklärung abzugeben, damit der neue potentielle Arbeitsgeber weiss, womit er es zu tun hat.
Wenn jemand schonungslos ehrlich ist, dann ist das ein grosses Plus, das jeder Arbeitgeber zu schätzen weiss.
Ausschlaggebend ist ja nur, ob ein Bewerber sich für die angebotene Stelle eignet, und nicht was dieser in den Jahren zuvor gemacht hat.
Ehrlich sein finde ich am besten.
Du kannst aber auch von Integrationsnetzwerk oder XY gGmbH schreiben.
Hast Du ein Zertifikat über Abschluss der Inhalte nach dem Ausbildungsrahmenplan? Da liest sich konkreter.
Wie meinst Du das mit der Anfrage? Kannst es auch hier direkt schreiben.
Grundsätzlich musst du in einem Lebenslauf alles angeben, was du beruflich gemacht hast, denn wenn du im Lebenslauf falsche oder unvollständige Angaben machst, dann handelst du dir mehr Ärger ein.
Ausserdem kannst du die Tatsache, dass du einmal in einem geschützten Umfeld gearbeitet hast, auch direkt zu deinem Vorteil nutzen. Erkläre im Motivationsschreiben (sehr kurz), wie es dazu kam, und betone dann, wie sehr du dich aufbauen und Fortschritte machen konntest, so dass du heute zurück im 1. Arbeitsmarkt bist.
Du kannst es so darstellen, dass dem Arbeitgeber klar wird, dass du motiviert, engagiert und fähig bist, denn du hast mit schlechteren Voraussetzungen gestartet und dich trotzdem hochgearbeitet.
FAQxJenosse
Ich habe von 2002-2005 in einer WfbM gearbeitet, von 2005-2008 eine Ausbildung gemacht und danach Bewerbungen geschrieben, aber nur Absagen bekommen. 2010 bin ich wieder in dieselbe WfbM zurückgekehrt und bin auch froh darüber, ist schon gut so wie es ist und bleibe auch dort. Schade das man bei sowas als geistig behindert angesehen wird.