Darf ein Jobcenter einen Arbeitslosen auffordern sich zu bewerben?

iQhaenschenkl  10.07.2025, 06:12

Ist Deine Frage ernst gemeint?

ManfredEbensch 
Beitragsersteller
 10.07.2025, 06:42

Ich kenne einige Arbeitslose die sich MASSIV UND LAUTSTARK darüber empören wenn sie Aufforderungschreiben bekommen.

15 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja,wenn man erwerbsfähig ist und Leistungen bezieht.

Es gibt Vermittlungsvorschläge vom Arbeitsamt, die einem entweder nicht zusagen, oder die nicht ganz dem Lebenslauf entsprechen. Aber darf ein Vermittlungsvorschlag abgelehnt werden? Muss man sich auf jeden Vermittlungsvorschlag bewerben, den das Jobcenter macht? Hier erfahren Sie es.
Das Jobcenter berät Sie auch in Sachen Vermittlungsvorschlag.
Grundsätzlich müssen Sie eine Arbeit annehmen, wenn Sie nach § 10 SGB II „zu der bestimmten Arbeit körperlich, geistig oder seelisch“ in der Lage sind. Sobald Sie sich arbeitssuchend gemeldet haben, müssen Sie damit rechnen von der Agentur für Arbeit einen Vermittlungsvorschlag zu erhalten.
Auch wer selbst fündig wird in der Jobbörse, kann einen Vermittlungsvorschlag erhalten. In der Regel müssen Sie sich darauf auch bewerben, sonst drohen Sanktionen. Nach geltendem Arbeitsrecht gibt es aber die sogenannte „Zumutbarkeitsregelung“ für ALG-1-Empfänger. Diese beruht auf § 121 SGB III und § 10 SGB II.
Demnach ist eine Beschäftigung innerhalb der ersten drei Monate der gemeldeten Arbeitslosigkeit dann unzumutbar, wenn das Gehalt der neuen Stelle 20 Prozent geringer ist als das der vorherigen Stelle. Das bedeutet, ein Vermittlungsvorschlag der Arbeitsagentur darf in den ersten drei Monaten abgelehnt werden, wenn dadurch eine Gehaltsminderung in Kauf genommen werden muss.

https://www.arbeitslosenselbsthilfe.org/vermittlungsvorschlag/

Mann kann die Vorschläge auch ablehen,sich nicht bewerben,muss dann mit möglichen Sanktionen rechnen.

Natürlich, das ist ja die Aufgabe von denen, Leute wieder in Arbeit zu bekommen. Sei es durch Aufzeigen von Stellen, Aufforderung zur Bewerbung oder Vermittlung von Weiterbildungen.

MINT-Wissenschaftler u.a. Fachleute sollen in ihrem Fach ihre Karriere wiederherstellen und nicht als egal was "arbeiten gehen". Sie wissen besser als das Jobcenter, welche Stellenausschreibungen für sie geeignet sind oder nicht. Du schreibst, Bekannte von Dir regen sich auf, wenn sie solche Aufforderungen bekommen. Kein Wunder. Wenn sie sich um völlig ungeeignete Stellen unter ihrer Qualifikation bewerben sollen fehlt ihnen diese Zeit bei der richtigen Stellensuche. Es ist auch nicht im Interesse der Allgemeinheit wenn sie in unterqualifizierte Jobs genötigt werden, denn wir Steuerzahler haben ihnen das Studium finanziert, und das soll nicht überflüssig gewesen sein. Ich selber war vor Schröder/Clement längere Zeit stellensuchend, als promovierter Ingenieurwissenschaftler, und bekam damals noch keine solchen Aufforderungen. Offenbar ist heute das Verbrechen namens "Agenda 2010" immer noch nicht komplett aus der Welt geschafft.

Wer Bürgergeld bezieht, muss man sich eben nicht von „nervigen“ Arbeitsamt wundern.

Zum Faulenzen ist die Kohle ganz bestimmt nicht da

Es darf nicht nur, es muss sogar.