D-Day strategisch schlau gewesen?

9 Antworten

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Das ist eine komplizierte Frage und das Oberkommando hat es sich auch nicht leicht gemacht. Die Vorübungen sind schon ziemlich in die Hose gegangen und dann hat das Wetter nicht mitgespielt. Viele Waffen waren auf die schnelle improvisiert und so sind die Schwimmpanzer bei Wellengang abgesoffen.

Aber wenn du so eine riesige Kampftruppe zusammengezogen hast, kannst du auch nicht ewig warten. Nicht nur, weil die Vorräte zur Neige gehen, sondern auch weil Entdeckung und Präventivschlag wahrscheinlicher werden.

Man hat schon einige Risiken gemieden, ist nicht in Calais gelandet und hat nicht gewartet, dass der Atlantikwall fertig würde. Letztendlich ist es dann eine Bewegung, die, einmal losgetreten, kaum noch aufzuhalten ist. Wie die Titanic.

Und Kriege werden nun mal mit Blut gewonnen. Man hatte nicht viel Wahl. In Nordeuropa war England die letzte Stütze. Über Skandinavien zu kommen, schien wohl logistisch nicht machbar.

Vom Süden her über Italien / Griechenland war die Sache besser durchdacht. Da gebe ich dir Recht.

Erwin71770812  28.03.2024, 19:06

Die Landung war schon ein Desaster. Wahrscheinlich war es noch schlimmer als in "Der Soldat James Ryan". Ich habe folgenden Text in das Gästebuch des Museums bei Omaha Beach geschrieben: Forcing young men into the open machine gun fire is a war crime. Some men could not even swim.

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WilliamDeWorde  28.03.2024, 21:21
@Erwin71770812

Mit der Ausrüstung zu schwimmen war wie mit Betonfüßen schwimmen. Das Gleiche gilt übrigens für die Fallschirmjäger, die viel zu viel Gepäck für den Fallschirm hatten und ziemlich schnell nach unten gerauscht sind.

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Erwin71770812  29.03.2024, 19:09
@WilliamDeWorde

Vielleicht kennst du Antony Beevers Buch "D-Day" Wenn sich die Fallschirmspringer in einem Baum verfingen, hat man Flammenwerfer auf sie gerichtet.

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WilliamDeWorde  04.04.2024, 18:35
@Erwin71770812

Und einer hing die ganze Zeit über an der Kirchturmspitze und musste zugucken. Hat aber überlebt.

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War es nach meiner ansicht. Denn die Deutschen haben erwartet das die Alliierten bei der meerenge von clais einfallen würden. Entsprechend war dieses gebiet am meisten befestigt. Und sie haben auch versucht so aussehen zu lassen als würden sie es wirklich tun.

Was dann im gesamten zur folge hatte das die Verteidigung im eigentlichen invasionsgebiet weniger war.

Dennoch griffen sie befestigte stellungen an. Da ists normal das die verluste höher sind. Das lässt sich bei einer invasion überhaupt nicht vermeiden.

Die verluste haben sich mit ca. 10% insgesamt durchaus in grenzen gehalten. Wobei hier sicherlich anzumerken ist das die ersten Invasoren das schwierigste los gezogen haben. Auch gab es vor der Invasion eine recht schlechte entscheidung. Die haben die soldaten nochmal ordentlich fett essen lassen. Was dazu geführt hat das viele seekrank wurden. Was sich natürlich negativ auf die überlebenschanchen ausgewirkt hat.

Letzendlich hat das ganze ja geklappt und dazu geführt das frankreich zurückerobert wurde. Im ganzen kommt man entsprechend nicht drumherum. Irgendwie und irgendwo muss man die verteidigungen in frankreich ja überwinden.

WilliamDeWorde  26.03.2024, 12:15

Irgendwo wäre auch die Westküste Frankreichs gewesen.

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Weinberg  26.03.2024, 19:07

Das stimmt im großen und ganzen.

Ein Versäumnis war jedoch, daß für kritische Momente keine Vorkehrungen getroffen wurden.

So etwa hätte die blutige Landung bei "Omaha" abgebrochen werden müssen, bevor die entsetzlich hohen Verluste entstanden sind, und es hätte die Landezone mittels Schiffsartillerie und Luftwaffe (Bomber und Jabos) stundenlang angegriffen werden müssen, bevor man eine erneute Landung versucht.

Aber wahrscheinlich waren entsprechende Reserven nicht vorhanden, bzw. anderweitig erforderlich.....

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Ja, sicher wussten die Amerikaner, dass diese Operation viele leben kosten wird.

Aber sie wussten auch, dass der Widerstand durch zunehmende Befestigungen der deutschen mit der Zeit noch größer sein würde.

LG

Sicher war das letztlich schlau, das Ergebnis ist ja erreicht.

Ob es auch schlauer gegangen wäre, wer wird das wissen?

WilliamDeWorde  26.03.2024, 12:16

Das Ziel rechtfertigt die Mittel? Das Ergebnis schreibt Geschichte?

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D-Day strategisch schlau gewesen?

Ja, die lange Vorbereitung hatte ja Erfolg. Die Landungen waren erfolgreich und der Aufbau einer zweiten Front ( wenn man Italien aussen vor lässt) gelang.

Es passierten natürlich auch Fehler, bei einem Unternehmen von dieser Grössenordnung nicht vermeidbar.

So wurde die 352. Infanteriedivision von der alliierten Aufklärung "übersehen". Es fanden auf deutscher Seite im May 1944 Umgruppierungen statt welche letztendlich zu den Verlusten auf Omaha-Beach beitrugen.

Insgesamt war die Landung allerdings ein voller strategischer Erfolg.

Dem folgte eine erfolgreiche Landung in Südfrankreich.

Operation Dragoon – Wikipedia

WilliamDeWorde  26.03.2024, 12:17
Insgesamt war die Landung allerdings ein voller strategischer Erfolg.

Komisch. Andere sehen das als Desaster an. Hätte Hitler nicht unbedingt ausschlafen wollen, hätte es wie Dünkirchen ausgehen können. Es stand auf der Kippe!

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WilliamDeWorde  26.03.2024, 19:23
@Mork77

Hier z.B. User321412849, aber auch die Macher der Dokumentationen von n-tv, n24 etc. pb. Aber du bist anscheinend besser informiert, weil du nur die Heldenberichte liest, die dir passen. Dabei ist soo viel schief gegangen. Außerdem solltest du dich noch einmal über den Unterschied zwischen Strategie und Taktik informieren.

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Mork77  26.03.2024, 19:39
@WilliamDeWorde

Dir scheint der Unterschied nicht bekannt zu sein. Und deine anderen sind "Kalle von Facebook".

Ich bin besser informiert, das stimmt.

Aber da ich auf Landserheft-Niveau nicht diskutiere, Igno. Du hattest eine Chance.

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