Christen die es gut meinen verunsichern meinen Glauben?
Christen bekennen sich alle zum Herrn Jesus Christus und dennoch haben sie alle eine andere Vergangenheit, unterschiedlichste Prägungen, Hintergründe ... und somit fassen sie das Wort Gottes auch anders auf.
Die einen predigen die Gnade, die anderen legen den Fokus auf den Gehorsam und dann gibt es welche, die überall nach Zeichen und Wundern suchen. Ich selbst bin eine suchende Seele und möchte Wahrheit, egal was es koste.
Ich ging durch Zeiten des spirituellen Erwachens, die letzten Jahre waren ein intensives auf und ab. Ich habe gemerkt, wie verschiedene Kräfte an mir zehren. Nach und nach habe ich das Interesse verloren, mit anderen Christen Zeit zu verbringen. Einige waren deswegen aufgebracht da sie der Meinung sind, der Teufel würde mich in die Isolation treiben und dabei merken sie gar nicht, dass mich deren aufdringliche Art in die Isolation treibt.
Jeder meint irgendwie besser zu wissen, wie ich mein Leben mit Gott zu leben habe. Ich pflege Beziehung zu Gott auf eine persönliche Art und Weise. In der Stille finde ich Gott. Wenn ich allein im Wald bin und dem Gezwitscher der Vögel lausche. Ich denke nicht, dass man ein besserer Christ ist und dass Geistlichkeit sich darin spiegelt, ob man jeden morgen diszipliniert eine stille Zeit macht.
Aber Menschen die das gern machen, die sollen das machen wenn es denen gut tut. Manchmal sind mir die ganzen Informationen auch zu viel. Wieso ist es einfacher, sich tausend Reels auf Instagram reinzuziehen, anstatt zehn Verse aus dem alten Testament zu lesen? Weil sobald ich anfange zu lesen, ich die Stimmen verschiedener Leute in meinen Gedanken habe mit ihren unterschiedlichen Auslegungen. Jeder von denen ist in der Überzeugung, richtig zu liegen.
Ich bin eigentlich ein unparteiischer Mensch. Ich hab (an sich) jeden gern. Und ich könnte mich gleichzeitig über jeden von denen wegen diesen Belehrungen aufregen. Mein Motto ist eigentlich: Leben und leben lassen.
Ich bin relativ konfliktscheu. Ich gehe nicht mehr evangelisieren da ich nicht meine Meinung anderen aufdrängen möchte und ich dementsprechend Verantwortung hätte. Zumal ich selbst manchmal nicht weiß, was ich glauben soll. Also die Basics sind klar, aber ich meine ... Die komplizierten Sachen. Dürfen Frauen predigen, sollen wir dies und sollen wir das, was ist erlaubt und was nicht? Irgendwie gibt es darüber auch viel zu viele Diskussionen, welche mich irgendwie auslaugen.
Jeder versucht so, seine Art zu Glauben wäre der richtige Weg und möchten das so auf dein Leben forcen und übertragen ohne mich gefragt zu haben, ob ich das möchte?
13 Antworten
Ich gehe nicht mehr evangelisieren
Das ist doch schon mal ein guter Anfang. Nach deiner Beschreibung kommst du aus der konservativ-fundamentalistischen Richtung. Das tut dir nicht gut. Mir übrigens auch nicht, weil mich das Pharisäertum mancher Leute mächtig aufregt.
Am besten, du kehrst deiner Gemeinde den Rücken und versuchst es mal in der evangelischen Landeskirche. Bei uns sind die Leute deutlich entspannter und "leben und leben lassen" wird bei uns tatsächlich gelebt.
Hallo lieber mxxnlxght,
Ich finde, Du solltest weniger die Leute fragen, was Du tun sollst.
Jesus beruft Dich persönlich, und er will dass Du ihm nachfolgst.
Du hast Deine ganz eigene Meinung und Deine ganz individuellen Erfahrungen gemacht. Genau so wie Du bist, da will Dich Jesus abholen. Du sollst nicht werden wie die anderen.
Ich empfehle Dir: Orientiere Du Dich an der Bibel und versuche es so zu verstehen wie Du es verstehst.
Gott spricht durch die Bibel zu Dir, und die Bibel ist so geschrieben, dass JEDER etwas versteht. Du sollst es aber so verstehen, wie Du es aufnehmen kannst.
- Der eine versucht viele Taten zu tun
- Der andere achtet nur auf seinen Glauben zu stärken
- Der nächste achtet vor allem auf die Nächstenliebe
- Wieder einer versucht Weiszusagen und Wunder zu erkennen
- Manche finden Gott in der Natur
- Andere finden Gott in der Bibel
- Wieder andere im Austausch mit Menschen
Es gibt viele Geistesgaben und viele Erkenntnisse, es gibt viele Unterschiedliche Standpunkte, aber wir alle haben den EINEN GEIST GOTTES.
Wer Jesus lieb hat und wer versucht gut zu sein, der ist ein Christ, auch wenn der anders denkt als ein anderer Christ.
Finde du DEINEN Weg und DEINE Berufung, die kann Dir nur Gott sagen und die kannst Du nur selbst entdecken.
Vergiss alles, was man Dir gesagt hat und versuche zu fühlen: Worin fühlst Du Dich berufen?
Da bist Du auf ein grundlegendes Problem gestoßen, das Chögyam Trungpa als "spirituellen Materialismus" bezeichnet. Der Glaube wird zum Selbstzweck, man sucht nur noch in diesem System nach Erfüllung und übersieht dabei die Fülle des Lebens, die schon längst hier ist. Ich weiß nicht, ob Du ein "guter" Christ bist. Aber Du hast Zweifel an Patentrezepten und Doktrinen. Und damit bist Du schonmal ein Stück weit frei.
Nein. Ich bin eben alles andere als eine gute Christin. Ich bin oft egoistisch. Ich sündige täglich. Ich bin Beziehungen zu unchristlichen Männern eingegangen, weil ich mich nach körperlicher Nähe gesehnt habe .. Solche Dinge lassen dann andere urteilen .. meine Liebe zu Gott, meine Erkenntnis, mein Wille zur Veränderung sind nicht stark genug gewesen
Hm...
Das kommt vor (Lk.6,46; Offb.17,1-4).
Es gibt aber auch den direkten Weg zu unserem Gott (Joh.14,6; Kol.1,16).
Wichtig ist nur folgendes:
Erkenne Gott für Dich allein. Weder für eine andere Person und schon gar nicht für die Masse. Nimm andere zur Kenntnis, aber such dir deinen eigenen Weg. Finde darin, was dir hilft, Halt und Hoffnung gibt und versuche, darin deinen Frieden zu finden.
Alles andere ist unwichtig.
Gruss von einer Atheistin, die jedem Menschen den Glaube gönnt, wenn er darin findet, was er sucht.
Lustig - genau das hatte ich im Sinn.