Buch : "Der dressierte Mann" zu unbekannt?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe die Diskussion in sehr jungen Jahren erlebt. Damals hatte ich den Eindruck, die beiden sind nicht so weit auseinander, wie es dargestellt wurde. Ungleichheiten zwischen Mann und Frau können für beide Geschlechter Nachteile bringen.

Die beiden Damen sind sehr unterschiedlich. Villar eine unbürgerliche linke Ärztin mit Abschluss in Soziologie. Schwarzer, die konservative höhere Tochter ohne Abitur, aber mit plakativen Lösungen. Die der Halbjüdin vorwirft, eine Faschistin zu sein.

Villar denkt sehr ironisch und mehrdimensional. Das ist außerhalb der limitierten Möglichkeiten einer Schwarzer. Für mich ist Frau Schwarzer eine der am stärksten überschätzten Personen. Ihre Haltung als BILD-Reporterin, zu Muslima, zu Transsexuellen und zum Angriffskrieg der Ukraine belegt diese Einschätzung.

Hier ein aktuelles Interview mit Villar:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/esther-vilar-alice-schwarzer-100.html

Ich kenne es nicht.

Ist auch nicht meine Thematik, die ich lesen würde.

Mit 57 habe ich da auch genug Eigenerfahrung. Und habe mir meine Meinung zur "Frauenwelt" im Allgemeinen gebildet - auch wenn man da nicht alle Exemplare über einen Kamm scheren sollte.

Meine Bücher (die noch viel unbekannter sind) bescheiden sich damit, vorwiegend weibliche Protagonisten so darzustellen, dass ich persönlich sagen würde - ja, SOLCHE Menschen bräuchte diese Welt.

Türlich kenn ich das - auch das unmoderierte Gespräch. Eigentlich hat die Villar eine erfrischende Position, schade dass sie völlig weg vom Fenster ist - hätte mal ein bisschen die Me#too-Sache und den ganzen Genderwahnsinn von einer männerverteidigenden Warte her aufmischen können.

Das Buch habe ich gelesen...kann mich nicht mehr an vieles erinner - ihre Position halt - sie verteidigt die Männer gegen den Feminismus.

Von Schwulen hat sie wenig Ahnung - da ist die Rede von einem, der sich "hin und wieder mal zusammenreißt und mit einer Frau schläft" - das macht ein Schwuler nicht (er kann es nicht und will es nicht) - höchstens ein Bisexueller.

Das könnte aber auch eine Figur aus einem ihrer Romane sein - wo eine Frau Brände legt, damit sie dem angehimmelten Feuerwehrmann begegnet...sehr originelle Geschichte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Heuldochh  18.01.2023, 19:17

Erwähnenswert (vielleicht kannte Villar das Buch und ließ sich vom Titel inspirieren?): "Die Frau im Laufgitter" - ein frühes "Emanzenbuch" der schweizer Rechtsanwältin Iris von Rothen. Das war...späte 50-er, anfang 60-er? Da kannte man den Begriff Shitstorm noch nicht - aber genau den hat sie damit ausgelöst - das war noch lange vor der Einführung des Stimm- und Wahlrechts für Frauen in der Schweiz (erst ab 1971).

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Heuldochh  18.01.2023, 19:56
@Heuldochh

Vielleicht ist das jetzt überspitzt formuliert - aber das Problem zwischen Männern und Frauen ist, dass der Mann möglichst rasch zum sexuellen Höhepunkt kommen und danach seine Ruhe haben möchte - und die Frau in die gemeinsame Zukunft denkt (Kinder, Haus, Auto, Freundinnen in ähnlichen Verhältnissen, usw....). Auch die großen "Ich liebe dich!" Gefühlsstürme haben Männer im Durchschnitt weniger als Frauen (falls die immer echt sind).

Viele Frauen wollen heute alles: Karriere, völlige Gleichbereichtigung, die Kinder bei einer Trennung - und der Mann soll sie auf Händen tragen und ihnen die Tür aufhalten, und zahlen wenn man ausgeht...Wie die Realität im einzelnen aussieht...das kann ich als Schwuler nicht so beurteilen, aber in den heterosexuellen Beziehungen ist die völlig gleichberechtigte Kameradschaftlichkeit gar nicht das, was Frauen wollen (und auch nicht bekommen...) - da hat sich gar nicht so viel geändert.

Ein Mann und eine Frau sind nicht dasselbe - und der Unterschied ist auch keine Bagatelle (und frei wählbar...) - deshalb hab ich es auch nicht so mit dieser ganzen Genderpolitik, die es letzlich auf den Mann abgesehen hat - dabei ist dieser das sexuelle Objekt der Begierde Nr. 1. Dh, Männlichkeit ist doch irgendwie das Größte, ein Bart, athletischer Körperbau, die tiefe Stimme, usw...und das soll "abgeschossen" werden?!! Und was an seine Stelle setzen? Im Moment herrscht sehr viel durcheinander und Verunsicherung...wie noch selten in irgendeiner Zeit.

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Ich kenne den Titel, aber da es nicht zu meinem üblichen Beuteschema gehört, werde ich es auch nicht lesen.

Ob Männer Frauen beeinflussen, oder Frauen Männer, ist doch ziemlich egal. Jeder beeinflusst irgendwen und wird beeinflusst. So funktioniert Gesellschaft. Wie spielen alle nur eine Rolle und sind auf den eigenen Vorteil aus - mal mehr, mal weniger offensichtlich.

Woher ich das weiß:Hobby – Leseratte von Anfang an (SF+Fantasy)

Weil's 'n Scheißbuch ist. Es war schon 1971völlig neben der Realität.