Bin ich Schizophren oder nicht man?

1 Antwort

Wir sind nur Laien!

Außerdem kennt man nicht den Hintergrund hinter der Diagnose. Im Arztbrief steht wieso sie sich für diese Diagnose entschieden haben.

Ausschnitt aus meinem Arztbrief:
"Wir werteten die berichteten plötzlichen und subjektiv nicht vorhersehbaren Impulsdurchbrüche, den sozialen Rückzug mit Interessenverlust und die depressive Auslenkung mit Suizidalität im Rahmen möglicher Prodromalerscheinungen. Durch die zusätzlich fluktuierenden bestehenden Ich-Störungen, sowie olfaktorischen, gustatorischen, optischen und akustischen Halluzinationen mit leicht inadäquatem Affekt, zwischenzeitlicher psychomotischer Unruhe und paranoidem Erleben während des stationären Aufenthaltes sahen wir die Diagnose einer hebephrenen Schizophrenie führend, anstelle einer diffentialdiagnostisch zu betrachtenden Depression mit psychotischen Symptomen oder einer paranoiden Schizophrenie."

Vielleicht findest du in deinem Arztbrief auch so etwas. Und darauf kann man schauen und eine Differentialdiagnose stellen. Bei mir war es genau so, aber man fand heraus das durch meine Kombination an Diagnosen eine Verwechslung sehr stark war. Trotz das ich die oben genannten Symptome zeige konnte man bessere Bilder finden um dies zu erklären.

Aber deine Historie an Fragen zeigt etwas was du nicht verneinen kannst. Es dreht sich immer nur um das gleiche.

Und es kommt bei einer Schizophrenie Diagnose nicht drauf an wie oft eine Wahnvorstellung vorkommt sondern wie lange diese anhält und wie ausgeprägt diese ist. Zu einer Schizophrenie kommen neben Wahnvorstellungen auch andere Symptome hinzu, außerdem haben Schizophrene eine geringe Krankheitseinsicht weil "Ich bin nicht Schizophren, ich bilde mir nichts ein. ES ist die Wahrheit." Sie können deren Symptome nicht von der Realität unterscheiden.

Schizophrenie:

  • Wahnvorstellungen
  • Halluzinationen
  • Desorganisiertes Verhalten
  • Desorganisierte Gedanken
  • Desorganisierte Sprache
  • Affektarmut
  • Inadäquater Affekt
  • Innere Unruhe
  • Katatonisches Verhalten
  • Ich-Störungen: Gedankenentzug oder Gedankeneingebung, Gedankenausbreitung
  • Sozialer Rückzug
  • Sprachverarmung
  • Interessensverlust
  • Antriebslosigkeit

Positivsymptome: Symptome die vorher nicht da waren und etwas auf das "Normale" erleben hinzufügen wie Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Ich-Störungen, Innere Unruhe, Desorganisierte Symptome.

Negativsymptome: Symptome wo etwas vom "Normalen" erleben entzogen wird wie Affektarmut, sozialer Rückzug, Sprachverarmung, Interessensverlust, Antrieblosigkeit.

Und wie schon oft gesagt, für das entfernen einer Fehldiagnose braucht man keinen Anwalt. Einfach andere Meinungen. Bei mir wurde eine Hebephrene Schizophrenie fehldiagnostiziert, die Diagnose wurde gestrichen durch mehrere Stationäre Klinikaufenthalte. Sie sahen das es überhaupt nicht passt und haben nach anderen Diagnosen gesucht welche die Fehldiagnose auslösten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebe seit Jahren mit diversen Psychischen erkrankungen