Berufe für Frauen mit Kopftuch?
Hallo ihr lieben
Ich bin letztes Jahr zum Islam konvertiert und trage seit dem stolz ein Hijab. Nun ist es so dass ich noch nicht verheiratet bin und mir dieses Jahr eine Ausbildung oder Job suchen muss. Habt Ihr Vorschläge wo ich trotzdem Hijab tragen kann und ohne Dinge zu tun die Haram sind?
21 Antworten
Theoretisch müsste es dir überall möglich sein, mit Hijab einen Job zu bekommen. Am besten schaust du dich nach etwas um, was dich interessierst und bewerbst dich bei mehreren verschiedenen Stellen.
Es gibt viele Beschäftigungen, in denen eine Kleiderordnung vorgeschrieben oder zumindest erwünscht ist - insbesondere im Kundenverkehr.
Theoretisch kannst du jede Ausbildung machen. Praktisch gibt es mehrere Einschränkungen:
- Ein Arbeitgeber kann vorschreiben, wie seine Arbeitnehmer im Beruf gekleidet sein müssen.
- Ein Arbeitgeber muss es nicht begründen, warum er jemandem mit Kopftuch bei einer Bewerbung ablehnt und jemand ohne nimmt.
- Selbst Sicherheitsvorschriften machen die Ausübung mancher Berufe mit Hijab praktisch unmöglich.
- Gerade im Dienstleistungssektor ist Hijab oft unerwünscht. Es geht hier nämlich um das Ansprechen von Kunden. Was soll also ein Geschäftsmann machen, wenn 10% seiner Geldbringer das gutheißen, aber 70% es ablehnen? Auf welche Gruppe wird er verzichten?
Reinigungskraft, Maschinenbedienerin, Produktionshelferin (vorausgesetzt, Du arbeitest in einer Fabrik, in der sonst nur Frauen arbeiten), Textilarbeiterin (da arbeiten meist nur Frauen), CallCenter-Agentin.
Ansonsten fällt mir nicht viel ein, denn selbst al Verkäuferin in einem muslimischen Geschäft würdest Du ja jede Menge männliche Kunden bedienen müssen:(
Grundsätzlich in allen Berufen.
Allerdings ist dies mehr Theorie als Praxis. Denn ein Arbeitgeber muss dir keine Begründung geben, warum er jemand anderen einstellte.
Und gerade in Berufen, die im Dienstleistungssektor angesiedelt sind wirst du es in einem nicht muslimischen Geschäft sehr, sehr schwer haben.
Also wäre da eher etwas in der Industrie denkbar, also ein technischer Beruf oder Chemielaborantin, Physikerin, Dolmetscher in einer Sprache, deren Bevölkerung Mehrheitlich Muslimisch ist, wäre auch eine Möglichkeit.
Gerade vor einer Woche wurde ich des ultimativen MuSSlima-Berufes gewahr, liebe Anastasia:
Mitarbeiterin bei einem Marktforschungsunternehmen, das BLIND-VERKOSTUNGEN vornimmt: Da müssen VerbraucherInnen Produkte (meistens Lebensmittel - aber nicht nur) ausprobieren, dürfen die aber nicht sehen!
...Da hat dann eine MuSSlima auf dem Tablett diesen ganzen Leuten Käsewürfelchen gereicht - und das ist natürlich sowas von megamäßig halal, dass Allah die Freudentränen in die Augen steigen, denn: Nicht nur die Männer können Dich nicht sehen, sondern auch die Frauen nicht - und können so nicht auf Dich neidisch werden!
Hey, wenn DAS nichts ist, dann weiß ich auch nicht!....
Das einzige Problem könnte sein, dass es nicht so viele Jobs genau dieser Art gibt, aber Probieren geht bekanntlich über studieren;)
Warum sollte man auf jemanden neidisch sein der sich FREIWILLIG einschränkt? 🙄