Ausreiten?

6 Antworten

Das ist regional unterschiedlich geregelt. Vielerorts ist es erlaubt, von November bis März auf unbestellten Feldern und Wiesen zu reiten; natürlich immer unter der Vorraussetzung, dass man keine Spuren hinterläßt. Ist also auch von der Witterung und Bodenbeschaffenheit abhängig. Auch vom Pferd - ein beschlagenes Kaltblut reißt Löcher in einem feuchten Boden, wo ein ungeschlagenes Pony keinerlei Spuren hinterläßt. Im Zweifel sprich mit dem Bauern, dem das Stück gehört.

Baroque  30.09.2023, 17:26

Dazu für den Fall, dass jemand mitliest, der in einer entsprechenden Region lebt: frisch eingesät oder eingesät und unter Schnee kapieren sehr viele Menschen nicht, dass das Feld bestellt ist.

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Urlewas  30.09.2023, 17:38
@Baroque

Das ist natürlich ein großes Problem heutzutage. Selbst ohne Schnee können etliche Menschen nicht mal mehr eine Wiese von einem jungen Acker unterscheiden 🥴

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Baroque  30.09.2023, 17:40
@Urlewas

Ja, ich krieg da immer einen Anfall, wenn ich die Spuren drin seh - im Abstand von exakt 2 m entfernt vom Feldweg einen sauber durchgesprungenen Galopp. Wenn die Leute dann erfahren, dass sie Mist gebaut haben, behaupten sie, ihr Pferd wäre ihnen durchgegangen. Ja, klar. Ein durchgehendes Pferd springt immer sauberen Arbeitsgalopp auf so einer ordentlichen Linie. Diese Deppen sorgen doch nur dafür, dass Ausreiten für alle immer eingeschränkter wird.

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Urlewas  30.09.2023, 17:52
@Baroque

Bin ja immer fur die Einführung eines verpflichtenden Pferdeführerschein. Wo bei der Prüfung eben nicht nur das Reiten als solches überprüft , sondern eben auch im Kurs das Verhalten im Öffentlichen Raum intensiv gelehrt wird.

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pony  30.09.2023, 20:37
@Urlewas

ich bin dagegen alles immer mehr zu reglementieren.

dafür für saftige strafen beim erwischtwerden.

wenn man mit dem auto von der strasse schleudert, ist das nichtbeherrschen des fahrzeugs. ein durchgehendes pferd, das einen schaden verursacht wäre somit nichtbeherrschen des pferdes. müsste die gleichen konsequenzen nach sich ziehen. wäre dafür, dass auch reiter punkte in flensburg sammeln können. wird sich zuviel erlaubt - entzug der fahrerlaubnis fürs auto etc.

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Wenn du mit den Landwirten ein gutes Verhältnis hast, dann reicht es, wenn du keinen Schaden machst.

Stoppelfelder sind herrlich. Meist werden Äste in den Boden gesteckt, wenn in die Stoppeln bereits eine Zwischenfrucht gesät wurde. Das kannst du mit den Landwirten absprechen. In meiner früheren Heimat war das für die Wanderschäfer, die hier uralte Beweidungsrechte hatten. Aber für uns war es eine gute Orientierung.

Aupassen musst du auf die Kronen. Die Stoppeln machen hier Verletzungen und das braucht besondere Pflege und Beachtung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

grundsätzlich darf man das nicht, weil es in deutschland im gegensatz zur schweiz kein jedermannsrecht gibt.

vielerorts wird es aber auch geduldet.

ein frisch abgeerntetes zuckerrübenfeld ist ziemlich offensichtlich abgeerntet und man kann nichts kaputtmachen. auch abgeerntete kohlfelder, steckrübenfelder, blumenkohlfelder etc. lassen sich ziemlich einfach erkennen.

ich habe noch nie erlebt, dass der inhaber eines solchen feldes was dagegen hat, dass man dort reitet. und auf allen andern feldern würde ich auch schlichtweg nicht reiten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Nein, grundsätzlich sind Felder Privatgrundstücke!

Wenn du nicht gerade DEN Bauern kennst und seine Erlaubnis hast, über dieses Stoppelfeld zu reiten, hast du das nicht zu betreten. Sowieso nicht frisch eingesähte Felder, maximal Stoppelfelder und die vorher abgehen im Schritt und nach löchern schauen. Hat schon so einigen Pferden das Leben gekostet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
jana08449 
Fragesteller
 30.09.2023, 16:52

Ich kenne alle Bauern und weiß auch wem dieses Feld gehört und deswegen weiß ich auch das dort momentan nichts auf dem Feld ist

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Punkgirl512  30.09.2023, 18:07
@jana08449

Dann ist das ja kein Problem, mit dem Bauern zu sprechen.

Spannend, normalerweise, wenn man alle Bauern kennt, kennt man auch die Regeln, dass man Felder grundsätzlich erstmal nicht zu betreten hat.

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StRiW  30.09.2023, 19:07
Nein, grundsätzlich sind Felder Privatgrundstücke!

Zu Pferde und das Pferd an der Hand!

Fußgänger, dürfen unbestellte Felder und Wiesen betreten! Das sogenannte freie Betretungsrecht von Wald und Feld!

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Ganz schnell beantwortet NEIN! Man darf nicht! Nur nicht jeder Landwirt setzt sein Recht durch.

Es geht hier wieder ums Betretungsrecht!

Betretungsrecht gibt es ausschließlich, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Selbst ein geführtes Pferd unterbindet das allgemeine Betretungsrecht, von Wald und Flur!

Mit Pferden darf man in keinen Landeswaldgesetzt(die enthalten in der Regel auch die Regelungen zum freien Betreten von Flurstücken) ohne weiteres von Wegen abweichen!

Wenn von Betretungsrecht von unbestellten Fluren/Wiesen/Äckern die Rede ist, ist dort der Wanderer gemeint. Radfahren darf man ebenfalls nicht sonst wo!

Es gibt dort auch kein Gewohnheitsrecht! Es gibt auch genügend private Reitwege die der Dorfbauerschaft gehören, die nur von Reitern der Dorfbauerschaft genutzt werden dürfen! Daraus ergibt sich oft der Eindruck, der Erlaubnis, nicht wenige Reitbetriebe unterhalten diese Wegen und Reitflächen mehr oder minder gemeinsam. Man verdient ja auch Geld damit, das man Reitflächen hat. Nur wenn die Schäden überhand nehmen, scheren gerade die Landwirte aus, die nichts vom Kuchen abbekommen.

Hier bei mir haben "Freizeittrottel" zu Pferde einen Schaden von über 140 000 Euro angerichtet. Sie haben schlicht den Boden durch die Nutzung aufgebrochen, so das die ganze Scholle abgegangen bei einem Starkregenereignis. Ich brauch mit meinen Nachbarn bei solchen Schäden diskutieren ob es einer meiner Deppen war, aus einem anderen Stall und einfach nur Ärsche auf der Durchreise. Für die gute Nachbarschaft bezahlt man den Schaden ohne wenn und aber.

Ja wir haben ein Gutachten, was bescheinigt, die Ursache des Erdrutsches ist das Reiten an der Ecke. Ach ja die Schranken und Absperrungen haben wir auch schon drei mal ersetzen müssen. Weil ja "Freizeittrottel" zu Pferde meinen sie dürfen überall reiten.

Anzeigen und Schadensersatz macht fast nie Sinn. Zu viel Aufwand für zu wenig Ertrag.

Hier in meiner Gegend wird dann schon mal ein Stacheldraht, quer über den "Rad oder Reitweg" gespannt, weil sich die Bauern nicht anders zu helfen wissen. Weil manche sonst was veranstalten. Etwas ruhiger ist es geworden seit dem wir als Hauptansprechpartner für die Gemeinde, den Bürger, auch für die Landwirte da sind und wir uns um die Schadensbeseitigung kümmern. Egal ob Reitspuren, Wildschäden oder eben die Pferdeäpfel in der Einfahrt.

Die Kosten holen wir uns wieder wenn möglich.