Ausbildung oder Studium nach dem Abi?
Hallo, also ich mache bald mein Abitur. Ich hatte ursprünglich vor direkt zu studieren, da ich ungefähr weiß, was ich machen möchte. Das Problem ist jedoch, dass die Uni, an die ich gehen wollte einen Pendelweg von 1,5h hat und zudem das Verhältnis zu meiner Familie Zuhause garnicht gut ist. Ich hatte vor umzuziehen und in einem anderen Bundesland zu studieren, da man sich, wo ich gerade lebe, keine Wohnung leisten kann und ich würde ungern noch weiter bei meiner Familie leben.
Jedoch bin ich sehr unsicher geworden, weil meine Freunde z.B. alle hier bleiben und hier studieren, obwohl sie z.B. auch lange pendeln müssen. Deshalb habe ich überlegt, um besser entscheiden zu können vielleicht erstmal eine Ausbildung zu machen (für 2 Jahre, ich bin 18) und dann zu studieren. Das Problem ist, dass ich bei der Ausbildung jedoch noch weiter bei meinen Eltern leben würde und es gibt keine Vergütung.Ich würde dann nach der Ausbildung erst umziehen und studieren.
Ich bin mir auch beim Studium irgendwie garnicht sicher. Ich wollte immer Lehramt studieren, jedoch tue ich mich jetzt schwer damit. So Berufe, wie Marketing Manager oder Jobs in der Kommunikation, Wirtschaft und so sehen einfach cooler aus und man verdient als Lehrer ja auch nicht sonderlich viel. Ich finde den Beruf cool, aber die anderen auch und ich bin mir nicht sicher, was ich machen soll.
Jemand hatte vorgeschlagen, dass ein Fach (für Lehramt) Politik sein sollte, weil damit kann ich auch in die Politik gehen (weil ich z.B. auch gerne in der Politik arbeiten wollen würde). Jedoch will ich unbedingt Biologie studieren und hatte so überlegt Englisch zu machen, damit ich dann an deutschen Schulen im Ausland arbeiten könnte. Und somit habe ich keine Wahl für Politik bzw. ich müsste das irgendwie anders machen.
Ausbildungstechnisch habe ich überlegt eine Ausbildung zu BTA zu machen (biologisch technischer Assistent), weil ich damit schonmal Praxiserfahrung im Bereich Biologie sammeln kann. Zudem hilft das ja, weil man dann Wartesemester sammelt.
Urpsrünglich wollte ich Pilot oder Flugbegleiter werden, das ist jedoch aufgrund Diabetes nicht möglich.
Was soll ich jetzt tuen?
6 Antworten
Sorry wenn ich jetzt so schlecht auf deine Frage eingehe, aber mach das worauf du bock hast, so dumm es klingt. Informiere dich, mach Praktika, ferienjobs etc. und wenn du sagst ich hab bock auf eine Ausbildung als Erzieher/in, dann wirst du nunmal das. Solange du das machst, wofür du brennst und du bock hast, wird Geld nur die nebensache sein(zumindest am anfang), ich lese hier raus dass du bereit dazu bist aufzusteigen und egal wo oder was du machst, du wirst in jedem Bereich etwas finden, wo du gut verdienst und aufsteigen kannst.
Warum gibt es bei der Ausbildung keine Vergütung? Weil es eine schulische ist? In diesem Fall könntest du entweder eine duale Ausbildung, oder, wenn du es auch gleich mit einem Studium verbinden willst, ein Dualstudium ins Auge fassen. Da hast du dann eben Einkommen.
Für eine Wohnung wird es aber mit einiger Wahrscheinlichkeit finanziell so oder so erstmal nicht reichen; es sei denn, deine Eltern unterstützen dich finanziell und indem sie für dich bürgen. Als Student wohnt man wenn dann eher in WGs und Wohnheimen.
So Berufe, wie Marketing Manager oder Jobs in der Kommunikation, Wirtschaft und so sehen einfach cooler aus
Das, Verzeihung, ist eines der unpassendsten Argumente bei der Berufswahl. Man sollte keinen Beruf wählen, um damit jemanden zu beeindrucken, sondern weil einem der Beruf liegt und man zuversichtlich ist, damit möglichst langfristig seinen Lebensunterhalt verdienen zu können.
Ich kann Deine Situation gut nachvollziehen. Aus meinen eigenen Erfahrungen her kann ich Dir nur empfehlen, in dem Beruf x ein Praktikum während der Ferien freiwillig zu absolvieren. So bekommt man einen guten Eindruck davon, was einem dann tatsächlich in der Praxis erwartet. Denn Du darfst nicht vergessen: Den Job musst Du womöglich mehr als 45 Jahre lang ausüben. Wenn Du dann überhaupt keinen Spaß daran hast, bringt Dir es auch nicht, wenn Du ein Jahr früher ausziehen kannst.
Um ehrlich zu sein finde ich das Gehalt eines Lehrers alles andere als gering. Zumal diese ja auch noch zusätzlich eine bessere Pension haben. Zusätzlich hättest Du z.B. durch die Ferienzeiten auch noch Möglichkeiten, auf Wunsch weiteres Geld nebenbei verdienen zu können.
Ich persönlich komme ebenfalls aus nicht besonders wohlhabenden Elternhaus (Anspruch auf Bafög Höchstsatz) und kann grundsätzlich empfehlen, erst eine Ausbildung zu machen und dann anschließend z.B. berufsbegleitend zu studieren. So kannst Du wohl Geld als auch Berufserfahrung sammeln. Lediglich bei Lehramt und Medizin ist dies meinen Informationen nach nur eingeschränkt möglich, weil man die beiden Bereiche nicht an Fernhochschulen o.ä. studieren kann.
Sollte es wirklich Lehramt oder ein sozialer Beruf werden, welchen Du studieren möchtest: Wie wäre es, wenn Du nun während des Abiturs etwas Geld ansparst und anschließend erst einmal ein Jahr als Au-Pair im Ausland arbeitest? Dafür benötigst Du lediglich das Geld für den Hin- und Rückflug. Diese Erfahrungen können Dir anschließend auch im weiteren Berufsleben helfen.
Sofern Du gute Noten in der Schule hast kann ggf. auch ein Stipendium für Dich in Frage kommen. Tipp: Das Deutschlandstipendium wird (zumindestens bei mir damals) nicht als Einkommen beim Bafög berücksichtigt, sodass sich der Bafögsatz auch nicht verringert.
Alles Liebe und Gute wünscht Dir
Sasnrw (29 Jahre, w)
Das ist das Problem nach der Schule: egal, was du machst, du machst deswegen andere Dinge nicht...
Sortiere deinen Wunschsalat und setze Prioritäten.
Wenn du unbedingt raus willst, musst du vielleicht anderswo studieren, wo du dir ein Zimmerchen leisten kanst.
Wenn du unbedingt einen bestimmten Beruf lernen willst, ,usst du dich mit dessen "Schattenseiten" arrangieren: Verdienst, Image, bei den Eltern bleiben, Pendelzeiten...
Wenn du bei deinen Freunde bleiben willst, prüfe die Möglichkeiten, vielleicht könnt ihr in der Nähe eine WG aufmachen, die du dir mit einem Nebenjob leisten kannst?
Die perfekte Lösung gibt es nicht, aber die Entscheidung, die du jetzt triffst, bindet dich auch nicht für den Rest deines Lebens...
Wähle eine Option, mit der du dich anfreunden kannst, und dann zieh es durch. Erwachsen wird man nicht, indem man jeden Fehler vermeidet, sondern indem man sich aufs Leben einlässt...
Eine der tollen Sachen am Studium ist, dass es vielen ganz ähnlich geht: Viele Kommilitonen sind fürs Studium umgezogen, wie man selbst vielleicht, und dadurch gibt es super viele Möglichkeiten, Leute kennenzulernen und neue Freunde zu finden. Das war bei mir auch so. Ich bin mehrere hundert Kilometer von zu Hause weggezogen und das, obwohl mein Verhältnis zu meiner Familie sehr gut ist.
Das sollte dich also nicht vom Studium abhalten meiner Meinung nach :) Besonders, wenn dein Verhältnis zur Familie ohnehin schon angespannt ist, kann das eine großartige Chance sein.
Und bezüglich des Studienfachs empfehle ich dir, eine Studienberatung wahrzunehmen. Die gibt es an jeder Hochschule/Uni und die Berater wissen genau, welche Impulse sie im Gespräch setzen müssen und welche Fragen sie stellen müssen, wenn sie dir gegenüber sitzen. Die können dich wesentlich besser beraten als Leute hier. Das hat mir vor meinem Studium auch echt geholfen und war für mich sogar ausschlaggebend für die Stadt und Hochschule.
Also ich finde, dass das überhaupt nicht dumm klingt und ein guter Rat ist :)