Ausbildung = Loser | Studium = Eltern stolz?

11 Antworten

Total unreflektiert, dass halte ich von einer solchen Sichtweise und schließlich kann man ja nichts für seine Eltern. Also mach dir nichts draus, wenn deine Eltern dich nicht wertschätzen, weil du nichts studierst oder nicht studieren willst. Wahrscheinlich haben die und/oder solche Eltern oft selber kein Studium abgeschlossen und projizieren ihre also solche empfundenen sozialen Mängel auf ihre Kinder, die dann mit solchen, unumstößlich erscheinenden Glaubenssätzen aufwachsen. Sowas verstärkt sich dann auch in der Interaktion mit anderen, gleich denkenden Menschen.

Eine Studium ist ja schließlich auch nur eine Form von "Ausbildung" und nichts anderes. Wenn man es schafft, kann man ebenso keinen Job bekommen und/oder am Existenzminimum rumknapsen, wie andere mit einer Ausbildung. Kurz: Es ist u.a. auch eine Frage, was sich für den ein oder anderen im Leben für Möglichkeiten ergeben, wie er diese erkennt und ergreift und etwas daraus macht und ob und inwiefern er damit glücklich ist und/oder darin aufgeht und/oder damit viel oder ausreichend Geld verdienen kann, um sein Leben in dem Maß zu finanzieren, wie er möchte. Außerdem gibt es eine Reihe unterschiedlichster Berufe und dementsprechenden Berufsausbildungen, wie auch Studienabschlüsse und dementsprechend unterschiedlichen Studiengängen, wobei die "Ausbildung" extrem variiert. Da gibt es überhaupt keinen objektiven Vergleichsmaßstäbe. Außerdem stellt sich mir beim Thema "Loser" die Frage, wer denn überhaupt ein "Loser", d.h. ein Verlierer ist und wo und wer denn überhaupt der objektive "Gewinner" sein sollte und/oder wer dieses überhaupt bestimmt? Im Vergleich zu einem sportlichen Wettbewerb, kann schließlich auch nur einer gewinnen. Wer ist denn dann in der Gesamtwertung der Gewinner? Oder wenn diejenigen, die studiert haben schon mal nicht zu den "Losern" zählen, wie verhält es sich dann mit denen, die Hinzu noch eine Ausbildung haben? Sind diese Menschen dann nur Halbloser? Wie verhält sich das dann eigentlich zu Leuten, denen es niemals in den Sinn gekommen ist, zu studieren oder solchen, die eine Ausbildung oder ein Studium abgebrochen haben und z.B. mit einer Geschäftsidee, sehr erfolgreich geworden sind? Und wie ist das, wenn z.B. Eltern eines Kindes nicht studiert haben, aber das Kind später mal studiert? Dann ist das Kind ja ein "Gewinner" und die Eltern voll die "Loser". Sollte das Kind dann, natürlich erst nach dem es das Studium abgeschlossen hat, überhaupt noch mit solchen Losern reden? Ich denke "nein". Wie ist das denn z.B. in US-amerika, wo ein Studium ggf. 30.000 US-Dollar im Jahr kostet und jemand sich kein Studium leisten kann, vielleicht, weil seine Eltern schon "Loser" sind? Ja, dann muss das Kind einfach ein Loser bleiben und wird niemals ein Gewinner, oder? Quasi eine Erblinie von Losern. Die könnte man ggf. dann in irgendwelche Vernichtungslager stecken, dann gibt es bald keine Loser mehr mit denen man sich umgeben muss. Und wie verhält sich das dann mit Indiostämmen, z.B. den Yanomani- Indianer, denn die studieren ja normalerweise im Amazonas nicht so wirklich? Was macht man nur dann, wenn man ein Brot essen will? Selber backen oder zum Dr. der Bäckerei gehen, weil als richtiger "Winner" ist es doch irgendwie uncool mit "Losern" Kontakt zu haben.. Sollte es dann auch den Dr. der Straßenfegerologie geben oder sollte der Straßenfeger, einfach Straßenfeger bleiben, dass man als richtiger "Gewinner-Typ" mit Erbsenhirn und Minderwertigkeitskomplexen größer als der Himalaya-Gebirge noch jemanden hat, an dem man zumindest versuchen kann, sich hoch zu stoßen, zumindest nur für eine kurze Zeit.

Ich frage mich gerade, wie die Menschen überhaupt in einer Zeit leben konnten, als es noch keine Hochschulen und kein Studium gab? Mein Gott, dass muss ja grässlich gewesen sein, denn da hat man es ja nur mit Losern zu tun gehabt...

Vielleicht sollte man unbedingt eine Zeitmaschine erfinden und all diejenigen "Loser" rückwirkend ausrotten, die kein Studium abgeschlossen haben...

Oh mein Gott, ich habe leider ne Ausbildung im Lebensmittelbereich gemacht... Aaaaaaah, Hiiiiiiilfeeeee! Ich bin ein LOSER!!!

Es kommt doch ganz darauf an was schon Deine Eltern an Vorbildung haben.

Da meine Eltern weder eine abgeschlossene Schulausbildung haben noch eine Ausbildung waren sie natürlich froh, daß ich einen sehr guten Schulabschluß hatte und zudem noch eine Ausbildung gemacht habe.

Ich denke, daß ein Dr. oder Professor anderen Ansprüche an seinen Nachwuchs hat.

Diese Sichtweise ist total falsch, meiner Meinung nach. Die Eltern sollten Stolz auf dich sein, egal für was du dich entscheidest. Eine Ausbildung kann sehr gut sein und ein Studium genauso. Die Gesellschaft setzt einen sehr viel unter Druck, doch ein Studium ist nicht zwingend besser als eine Ausbildung. Lass dich nicht unterkriegen :)

Frag deine Eltern. Die werden es dir beantworten können. Was kümmert dich die Sichtweise anderer Eltern, bei dir kann es anders sein.

Nicht viel, da man sowohl auf eine abgeschlossene Berufsausbildung, als auch auf ein abgeschlossenes Studium stolz sein kann.