Anlaufstelle Transgender?

5 Antworten

Nein, es gibt keine vorgeschriebene besondere Spezialisierung oder Fortbildung des Psychotherapeutens oder Psychiaters. Zumindest konnte ich es nicht aus den Begutachtungsanleitung „Richtlinie des GKV-Spitzenverbandes nach § 282 SGB V Geschlechtsangleichende Maßnahmen bei Transsexualismus (ICD-10, F64.0)“ entnehmen

Lediglich bei den Gutachten für das derzeitige Transsexuellengesetz, also im Kontext der amtlichen Änderungen, sollen die Gutachter „aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer beruflichen Erfahrung mit den besonderen Problemen des Transsexualismus ausreichend vertraut“ sein

Ich würde jedoch stark dazu raten, sich einen Psychotherapeuten zu suchen, der mit dem Thema vertraut ist. Im Internet oder bei Beratungsstellen kann man bspw. oft gute Tipps für Adressen bekommen.

Auch die Dauer ist nicht festgeschrieben. Die MDS Leitlinien empfehlen bspw für die gegengeschlechtliche Hormontherapie mindestens 6 Monate Therapie (12x a 50min oder 24x a 25min Sitzungen). In der Praxis kann das aber um Monate variieren.

Nachtrag: wenn man einen Therapeuten aufsucht, der sich nicht mit dieser Thematik auskennt, würde ich recht früh das Thema Indikationsschreiben ansprechen um abzuklären, ob der Therapeut dieses trotz geringer/keiner Erfahrung ausstellen würde und das auch nach einer zumindest üblichen ("normalen") Dauer

Du brauchst keinen speziellen Psychologen, aber es ist sinnvoll. Hormone bekommst du wenn der es für sinnvoll hält, kommt auf den Einzelfall an, aber durchschnittlich so 6-12 Monate

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – bin trans FtM

Du solltest schon einen Psychologen, der sich mit dem Thema auskennt und von anderen Betroffenen empfohlen wird

Ein Therapeut der sich nur mit Depressionen und Ängsten erfahrung hat aber von Transsexuelität nur ansatzweise im Studium gehört hat hilft Dir nicht weiter.

Hallo, du musst dir Psycholog*innen suchen die darauf spezialisiert sind und die dich nach der Indikationsstellung an Endokrinolog*innen überweisen. Schau mal nach einer Beratungsstelle für Transidentität in deiner Nähe oder über Suche im Internet nach Psycholog*innen. Woher bist du genau? Dann kann ich auch mal schauen...LG Laura

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Trans* Outing bei Kindern, Familie, Freunde und Beruf
KarlKlammer  11.06.2023, 14:17

Wie findet man Psycholog*innen die darauf spezialisiert sind? Wonach muss man da suchen? Kann man auch ohne Überweisung zu einem Facharzt?

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TransBeratung  11.06.2023, 15:02
@KarlKlammer

Praxen die das anbieten haben das auf ihrer Webseite stehen. Einfach googeln oder z.b. in spezielleren Foren nachfragen wie Travesta.de. Unikliniken haben oft auch Ambulanzen für Trans*. Facharzt geht normal nur mit Überweisung. So kenn ich es, wenn die Krankenkasse zahlen soll. Kann man dann ja bei Bedarf organisieren.

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Für das Empfehlungsschreiben brauchst Du einen spezialisierten Psychologen, das macht nicht jeder Psychiater oder Psychotherapeut. Und das Schreiben ist Voraussetzung für Hormontherapie und weiteres. Dauer der Psychotherapie etwa 1 Jahr.

PmMeYourCactus  11.06.2023, 09:41

Wo kann man das bzgl der Spezialisierung nachlesen?

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Aegroti  11.06.2023, 09:46
@PmMeYourCactus

Eigentlich nirgends. Nur auf einschlägigen Seiten erkundigen. Es gibt zu wenige, die die Verantwortung dafür übernehmen wollen, dass sie feststellen und beweisen müssen, dass jemand im falschen Körper geboren wurde.

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PmMeYourCactus  11.06.2023, 15:57
@Aegroti

Ich kenne es aus der Praxis auch so, dass manche (mit dem Thema) unerfahrene Therapeuten da keine Indikationsschreiben ausstellen möchten und zu Kollegen raten, die dort erfahren sind. Aber so wie ich das verstanden habe, bzw. habe ich die MDS Leitlinien noch mal kurz überflogen, gibt es keine grundsätzliche Voraussetzung einer besonderen Fortbildung o. ä. an die Theras

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