160 Jahre SPD - Wart und/oder seid ihr Sympathisanten?

Das Ergebnis basiert auf 62 Abstimmungen

Ja 56%
Nein 44%

19 Antworten

Nein

Mitglied war ich nie, gewählt habe ich die SPD mehrfach. Ich fand die klassische SPD-Politik früher gut, Leute wie z.B. Gesine Schwan fand ich super, aber unter Gerhard Schröder ("Genosse der Bosse") und dem arroganten Franz Müntefering, der Wählern ca. 2006 vorhielt es sei "unfair", gebrochene Wahlversprechen zu rügen, ebbte meine Begeisterung sehr schnell ab. 

Auch die Jusos galten in meiner Heimat nicht zu Unrecht als notorische Krachmacher und Unruhestifter, die u.a. Wahlplakate aller anderen Parteien zerstörten oder Wahlkampfstände der CDU und der FDP sabotierten. Wer in unserer Heimat Mitglied der Jusos war, hatte es aus dem Grund schwer bei der Lehrstellensuche - nicht weil man eine extrem schwarze Region wäre, sondern weil die Jusos ohne Ende verrufen waren.

Ebenso waren die Kandidatenlisten der SPD oft schwierig: Polternde, dem Juso-Lager unmittelbar entwachsene Studenten mit markigen Sprüchen standen stets sehr unfreundlich und arrogant auftretenden, optisch wie Günter Grass so gegen Ende der 80er-Jahre aussehenden älteren Lehrern mit Bart und Wollsakko zu rotem Pullunder gegenüber und natürlich dem typischen 68-jährigen "Quotenarbeiter", der zwar nach dem Krieg in seinem Dorf Schreiner, Maurer oder Schlosser gelernt hatte, aber entweder Berufssoldat in Pension ist oder zuletzt seit 30 Jahren Betriebsrat mit eigenem Büro war oder in der SPD-Kreisgeschäftsstelle tätig gewesen ist, so dass er eine fürstliche Pension kassiert und "soziale Sprüche" zum Besten gibt. Wer soll denn so was wählen? Das ist doch ein Freibrief für Nichtwähler oder animiert dazu, andere Parteien zu wählen. Genau so was hat mich damals davon abgehalten, in die SPD einzutreten, obwohl ich mich mit Anfang 20 trotz des Schröder-Debakels inhaltlich noch eher bei der SPD wiedergefunden hatte. Hier ist mal ein Filmbeitrag zum Jubiläum, falls es einen interessiert.

https://www.youtube.com/watch?v=tR6hMktGc6s

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein

Nein weil die SPD ist mir zu sehr links abgedriftet. Ich bin auch eher ein FDP Sympathisant, da ich meine persönliche Freiheit über soziale Gerechtigkeit stellen würde. Die SPD fordert zu viele Einschränkungen und ihre Partnerschaft mit den Grünen überzeugt mich auch nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
iQhaenschenkl  24.05.2023, 12:26

Ich, als überzeugter Liberaler, sende Dir hier einen Denkanstoß zum yThema Freuheit.

Die Freiheit besteht in erster Linie nicht aus Privilegien, sondern aus Pflichten!“ (Albert Camus / Philosoph / 1919-1960)

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Nilsskydo  24.05.2023, 12:35
@iQhaenschenkl

Ich weis aber in unseren System funktioniert Freiheit auch mit Privilegien und diese nutze ich auch

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Miniaturwelt  24.05.2023, 14:19
@iQhaenschenkl
Die Freiheit besteht in erster Linie nicht aus Privilegien, sondern aus Pflichten!

Diese Pflichten sind aber nicht unbedingt staatgegeben. Du kannst gerne ein konkretes Beispiel nennen.

Ich werde dann in klassisch-libertärer Manir aufzeigen, wie man der Verantwortung der Pflichten gerecht wird, ohne dass dazu die Freiheit anderer beschnitten wird oder der Staat hinzugezogen werden muss.

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Miniaturwelt  24.05.2023, 14:31
@Miniaturwelt

Ich würde dem Zitat aber nicht grundsätzlich widersprechen.

Ich möchte eine für mich, und vielleicht für andere, eine bessere Metapher ansetzen.

Wir stellen uns eine Turmspitze oder ein hohes Gebäude vor. Diese hohen Gebäude "leben" davon, dass sie statisch stabil sind(das Gebäude stellt hier die Freiheiten einer Gesellschaft dar). Wenn man das Gebäude nun höher bauen möchte, muss das mit einer Verengung der Erhöhung einhergehen.. Diese Verjüngung symbolisiert die höhere Verantwortung und die damit verbundenen Pflichten. Die Freiheit steigen in der Höhe, werden aber dennoch immer enger im Rahmen der damit verbundenen Verantwortung.

Ein praktisches Beispiel:

- Beim fehlen des Tempolimits haben wir eine klassische Erhöhung des Gebäudes. Diese geht mit der Verjüngung einher, dass man besonders vorausschauend fahren muss, weil jederzeit jemand von dieser Freiheit gebrauch machen kann.

Man muss also entsprechend seine Fahrweise an dieses doch für viele wichtige Privileg anpassen.

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iQhaenschenkl  24.05.2023, 14:45
@Miniaturwelt

Ich denke mir, dass man das Wort Pflichten mit dem Wort Verantwortungen ersetzen kann. Dann wäre es nicht mehr staatsgebunden.

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martinjharwig 
Fragesteller
 24.05.2023, 17:42
Die SPD fordert zu viele Einschränkungen

Wie viel ist „zu viel“?

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Nein

Ich habe diese Partei weder gewählt noch anderweitig unterstützt. Das liegt allerding eher daran, dass es in meinen Augen immer bessere Alternativen gab und nicht daran, dass ich irgendwas grundsätzliches gegen die SPD habe.

Als jemand in den Zwanzigern, hatte ich auch ohnehin noch nicht allzuviele Möglichkeiten zur Wahl.

martinjharwig 
Fragesteller
 24.05.2023, 17:43
dass es in meinen Augen immer bessere Alternativen gab

Wer ist besser und wer schlechter?

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HeinrikH  24.05.2023, 19:22
@martinjharwig

Unterschiedliche Parteien. Meine politische Einstellung hat sich in den letzten Jahren gewandelt.

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Ja

Ja bin.

Ich bin Mitglied der SPD in habe unteranderen im Landtag gearbeitet und mit Ministerpräsidenten, Landtagsabgeordneten und Ministern.

Ich kann auf eine spannende Geschichte der SPD schauen und bin stolz ein Teil dieser Geschichte sein zu dürfen.

Und auch wenn der Weg nicht immer einfach ist wir finden immer einen Weg.

Selbst in der dunkelsten Zeit haben wir bis zum Tot, unter Folter,... Gegen Nazis usw. gekämpft.

Also ja ich bin Unterstützer dieser Partei!

🌹✊🏻

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – SPD Mitglied und Arbeiter der Fraktion
Ja

Früher schon. Aber mit der Zeit hat sich das auch geändert. Eine klassische Arbeiterpartei ist es schon eine Weile nicht. Obwohl ich mit einigen der großen Parteien nicht so einverstanden bin. Da sollte man sich genau überlegen, wo man heute sein Kreuz hinmacht.

Natürlich gibt es auch welche, die garantiert meine Stimme nicht bekommen.

Ich war nie Mitglied einer Partei und werde es auch nicht sein.

martinjharwig 
Fragesteller
 24.05.2023, 17:46
Aber mit der Zeit hat sich das auch geändert. 

Weil sie keine „Arbeiterpartei“ mehr ist?

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Lexa1  24.05.2023, 18:07
@martinjharwig

So ungefähr. Jedenfalls kommt es mir so vor. Es fehlt eine eindeutige Führungskraft. Ob das der Lars kann...?

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