Wieso gibt es viele religiöse Menschen, die missionieren wollen, sogar Menschen, die kaum was von ihrer Religion wissen? Was ist das Motiv und wo der Sinn?

10 Antworten

Es ist völlig normal, dass wir Menschen Überzeugungen entwickeln. Sei es politisch, moralisch oder auch religiös. Von einer Sache wenig Ahnung zu haben, hat selten jemanden davon abgehalten, eine tiefe Überzeugung zu finden. Und wenn man mal eine Überzeugung getroffen hat, neigt man manchmal dazu, andere davon überzeugen zu wollen. Bei Religion enthält häufig die Überzeugung, explizit den Auftrag, weitere Menschen davon zu überzeugen.

Heute spricht man auch gerne von Dunning-Kruger-Effekt. Leute die von einer bestimmten Sache wenig wissen, denken sie wüssten schon alles und überschätzen sich, während Menschen die von einer Sache sehr viel wissen, ihre eigene Kompetenz dabei häufig unterschätzen. Nach dem Motto: Der wenig weiß, weiß gar nicht, was er alles nicht weiß und der Mensch der viel weiß, weiß das er noch nicht alles weiß!

Es ist also sehr menschlich. Gerade bei Religion, machen Menschen vielleicht eine gute Erfahrung damit und finden es in ihrem Leben hilfreich. Sie wollen dann auch andere daran teilhaben lassen. Manche Menschen entwickeln darin dann auch einen gewissen Eifer. Ich denke, dass ist dann eher emotional begründet und folgt keiner Rationalität.

Menschen missionieren aus unterschiedlichen Gründen: Oft aus der tiefen Überzeugung, die "Wahrheit" gefunden zu haben und diese aus Nächstenliebe teilen zu wollen, um anderen zu helfen. Es kann aber auch ein Akt des Gehorsams gegenüber religiösen Geboten sein oder mit der Erwartung einer Belohnung im Jenseits verbunden sein, was dann auch egoistische Züge annehmen kann. Das Ziel ist meist die Konversion des Gegenübers. Das Dilemma mit der "Hölle" zeigt, dass Missionare glauben, dem Unwissenden eine Chance zur Rettung zu geben, auch wenn das für den Betroffenen eine schwere Entscheidung bedeutet, die er sonst nicht gehabt hätte.

Liebe 🌞 Grüße

Wer eine Lüge lebt, kann sie nicht selbst bestätigen und ist daher auf Bestätigung von außen angewiesen. Andere von dieser Lüge zu überzeugen, wird als eine der stärksten Bestätigungen empfunden.

Zudem sind Religionen ausbeuterische Machtsysteme, die so viele Menschen wie möglich unter ihrer Kontrolle haben wollen. Viele haben sogar die Weltherrschaft als indirektes oder erklärtes Ziel.
Daher bringen sie ihren Anhängern bei, wie toll und gut und schön es nicht wäre, andere von der Religion zu überzeugen. Mit Drohungen, wie solchen von Hölle und Strafe für Nicht-Anhänger wird die Gutherzigkeit von ihren Mitgliedern ausgenutzt, um die Motivation zur Missionierung zu steigern. Die aufrichtige Sorge um das Wohl anderer, wird kaltblütig zur Manipulation benutzt, um durch Steigerung der Gefolgschaft Einfluss, Geld und Macht zu erhalten.

Die katholische Kirche als Beispiel hat in Deutschland im Jahr 2021 etwa 12,7 Milliarden Euro verdient. McDonalds nur 4,8 Milliarden Euro. Die katholische Kirche ist in Deutschland der größte Grundeigentümer und besitzt 8.250 km² Fläche. Das ist mehr als die Hälfte von Schleswig-Holstein (815.800 km²) und mehr als dreimal so viel wie das gesamte Saarland (2.571 km²). Und jeder Anhänger mehrt diese Gewinne.

Und mehr wird nicht gelehrt. Logik, Vernunft, über diese Anweisungen nachzudenken, ist nicht Teil religiöser Propaganda. Die Leute sollen tun, ohne zu denken.

Und deshalb wollen Gläubige missionieren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen

apt2nowhere  09.06.2025, 12:00

das ist die reine Wahrheit -so ist eben diese Welt

Bei einige Religionen (eher nicht den großen Kirchen) wird eine Art Gehirnwäsche betrieben, die von jedem Mitglied Einsatz fordert, damit man "in den Himmel" kommt.

Gegenseitige Kontrolle und sogar das Führen von "Leistungsnachweisen" fördern das Ganze noch. Gleichzeitig werden diese Mitglieder aber dumm gehalten (das "große Ganze" verstehst Du noch nicht, das kommt später") und oftmals nicht mal Wert auf Schulbildung gelegt, da man seine Zeit besser nutzen kann.

Das lässt sich rational gar nicht begründen.