Nicht religiös - sinn im Leben?

16 Antworten

Auch als gläubiger Mensch ist es nicht immer leicht, diese Welt zu verstehen und als gläubiger Mensch ist man oft auf Sinnsuche. Letzten Endes ist vielleicht der Unterschied, dass man, auch wenn es nicht versteht, irgendwie sagen kann "Gott wird schon einen Sinn darin sehen".

Zudem ist da natürlich die Hoffnung, dass der Tod nicht das Ende ist, in welcher Form auch immer.

Und man kann als gläubiger Mensch die Gewissheit haben, dass man gut ist, so wie man ist, den Anspruch an sich selbst etwas herunterschrauben und sich auf seine Talente besinnen.

Ich finde, das sind aber alles Dinge, die man sich auch als Atheist erarbeiten kann, wenn man das in sein "Mindset" integriert.

Ich würde es einfach ein positives Grundvertrauen in eine Sinnhaftigkeit dieser Welt und des Lebens nennen.

Der Sinn im Leben beschäftigt sich zugleich mit der Sterblichkeit der Seele. Der Gläubige hat hier einen Vorteil, weil sich Religion schon immer mit dem Leben und dem Tod auseinandergesetzt hat.

Atheisten sind ebenso sterblich und müssen für dieses Problem eine eigene, nicht konforme Lösung finden. Es geht nicht darum, möglichst viel für sich und sein Leben herauszuholen, sondern um ein Ableben in Frieden.

Pfefferprinz  03.03.2023, 17:30

Der letzte Satz ist sehr weise.

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Hallo oioioi5,

ist denn Deine atheistische Überzeugung für immer in Stein gemeißelt? Wie intensiv hast Du denn schon über die Frage nachgedacht, ob es vielleicht nicht doch einen Gott geben könnte?

Gibt es überhaupt rationale Gründe, die für die Existenz eines Schöpfer sprechen? Durchaus! Ich möchte das am Beispiel des Universums klarmachen. Nach der weithin anerkannten Urknalltheorie hat das Universum einen Anfang. Demnach gab es vorher weder Materie, Raum noch Zeit.

Wenn es nicht etwas gegeben hat, das diesen Anfang gesetzt hat, dann wäre vor dem Universum ein "nichts" gewesen. Es ist aber irrational anzunehmen, etwas könne aus dem Nichts entstehen. Wenn also aus dem Nichts auch nichts entstehen kann, muss es folglich "etwas" gegeben haben.

Warum aber muss folglich aus dem "etwas" ein "jemand" werden? Weil nur ein Wesen die Entscheidung treffen kann, etwas entstehen zu lassen. Dass es sich bei diesem Wesen um Gott handeln muss ist z.B. daran zu ersehen, dass es außerhalb des Universums existiert. Denn nur etwas, was außerhalb des Universums existiert, kann es erschaffen haben.

Auch kann dieses Wesen nicht materiell sein, weil es die Materie ja selbst hervorgebracht hat. Es ist auch nicht den Gesetzen von Raum und Zeit unterworfen, weil es auch diese erschaffen hat. All das trifft nur auf Gott zu und lässt somit rationale Gründe erkennen, an seine Existenz glauben zu können.

Nun aber zurück zu der Frage, warum wir hier sind bzw. welchen Sinn unser Leben hat. Hat uns Gott darauf irgendwo eine Antwort gegeben? Ja, und zwar in seinem geschriebenen Wort, der Bibel! Warum aber ausgerechnet die Bibel?

Kurz gesagt, weil auf sie sämtliche Merkmale zutreffen, die an ein Buch von Gott gestellt werden können. Denke doch allein an ihre weltumspannende Verbreitung sowie die zahlreichen Übersetzungen in tausenden von Sprachen (das sind nur zwei von vielen weiteren Merkmalen, auf die ich hier nicht im einzelnen eingehen kann). Was offenbart nun die Bibel über den Lebenssinn?

Sie zeigt zum Beispiel, dass wir neben all unseren körperlichen und emotionalen Bedürfnissen auch spirituelle Bedürfnisse haben. Jesus Christus nahm einmal darauf in der berühmten Bergpredigt Bezug, als er sagte: "Glücklich sind die, denen bewusst ist, dass sie Gott brauchen" (Matthäus 5:3, NW 2013). Damit meinte er den uns innewohnenden Hang, nach Gott zu fragen und eine Beziehung zu ihm einzugehen. Nur dann wären wir wirklich glücklich. Wie aber kann man denn in ein Verhältnis zu Gott gelangen?

Dazu muss man sich mit Gottes Wort, der Bibel, beschäftigen, denn sie ist, wie Jesus sagte, die "Wahrheit" (Johannes 17:17). Durch die Bibel lernt man jedoch nicht nur Gottes Gesetze und Standards kennen, sondern kann durch sie auch ein enges persönliches Verhältnis zu Gott entwickeln. Aus diesem Grund fordert uns die Bibel auf: "Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen." (Jakobus 4:8).

Wenn Du in der Bibel liest, könntest Du Dich daher fragen: Was sagt mir dieser Text oder diese Begebenheit über Gott als Person? Erkenne ich aus der Art und Weise, wie er mit bestimmten Situationen umging, welche Eigenschaften ihn auszeichnen? Wenn Du die Bibel mit diesen Fragen im Sinn liest, dann lernst Du im Laufe der Zeit Gott immer besser kennen.

Je mehr Du Dich mit Gottes Handlungsweise und seine Taten beschäftigst und darüber nachsinnst, desto mehr magst Du Dich zu ihm hingezogen fühlen. Auch bestimmte Aussagen, die einige Bibelschreiber über ihn getroffen haben, können unser Herz tief berühren.

Denke nur einmal an das, was König David über Gottes Eigenschaften schrieb: "Aber du bist ein gnädiger und barmherziger Gott. Deine Geduld ist groß, deine Liebe und Treue kennen kein Ende".(Psalm 86:15, Hoffnung für alle) Findest Du dann in den Taten Gottes eine Bestätigung dieser Worte, so fühlst Du Dich immer mehr zu Gott hingezogen, wie zu einem guten Freund.

Um Gott näher zu kommen könntest Du auch noch etwas sehr Wichtiges tun; der Schreiber eines Psalms drückte es einmal so aus: "Vertraut auf ihn zu allen Zeiten. Vor ihm schüttet euer Herz aus. Gott ist uns eine Zuflucht." (Psalm 62:8). Wenn es also Dein innigster Wunsch ist, Dich Gott nahe zu fühlen, dann solltest Du das Gott auch in einem persönlichen Gebet sagen.

Was einen so richtig Auftrieb geben kann, ist Gottes Versprechen, dass diejenigen, die ihn lieben, einmal in einem wunderschönen Paradies auf der Erde leben können! An vielen Stellen spricht die Bibel davon, dass Gott in das Weltgeschehen eingreifen wird, um endlich das herbeizuführen, wonach sich die Menschen so lange sehnen: ein Leben in Gesundheit, Frieden und Glück!

Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, wird dieses Paradies mit folgenden ergreifenden Worten beschrieben: "Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen" (Offenbarung 21:3,4).

Sogar all die vielen Verstorbenen werden dieses Leben genießen können, da Gott sie auferstehen lassen wird! Das bedeutet, dass wir unsere Lieben, die wir durch den Tod verloren haben, wiedersehen werden! Welch ein Grund zur Freude, nicht wahr?

Gibt es unserem Leben nicht Sinn und Zweck, nach einem solchen Leben zu streben? Das gelingt jedoch nur, wenn man sich tatsächlich seiner geistigen Bedürfnisse bewusst ist und etwas dafür tut. Das Glück und die Zufriedenheit, die sich daraus ergeben, ist mit nichts, was man sonst in diesem Leben erreichen könnte, zu vergleichen!

LG Philipp

Bin Atheist und habe einen Sinn im Leben.

Nämlich das beste draus zu machen.

Es exestiert nicht 1 Sinn den auf die gesamte Menschheit zutrifft. Du selbst gibst dein Leben den Sinn. Die einen finden ihren Sinn über Gott und andere finden ihn in Ziele. Der eine will Kinder, ein anderer Weltmeister werden usw.

Also, ich zum Beispiel habe einen Glauben an Gott, der sich stark von der Kirche abhebt und vor allem nichts mit dem strengen Katholizismus, sondern vielmehr mit Liebe zu tun hat. Und dennoch sehe ich darin nicht den Sinn meines Lebens.

Den eigenen und ganz persönlichen Sinn im Leben zu finden, kann manchmal etwas dauern und ist definitiv nichts, was man (in der Regel) schon in seinen 20ern weiß, denn da hat man normalerweise noch ganz andere Probleme. Den Sinn des Lebens kannst Du aber in absolut allem finden: Gartenarbeit, Haustiere, Natur, Bergsteigen, Bücher, Geschichte… Die Möglichkeiten sind unendlich.

Du solltest versuchen Dich nicht unter Druck zu setzen, sondern eher den Dingen nachgehen, die Dir Spaß machen. Und probiere Neues aus! Vielleicht findest Du den Sinn des Lebens im Marathonlauf und weißt es nur noch nicht. 🙂

Ich wünsche Dir alles Gute und viele Erkenntnisse!