Wie geht es euch als Buddhisten mit dem Text von chat gpt und stimmt ihr dem zu, findet ihr das trostlos?
Wenn man davon überzeugt ist, dass mit dem physischen Tod endgültig alles erlischt, dann verliert die buddhistische Lehre von Samsara und Nirwana tatsächlich ihre tiefere Bedeutung.
Denn:
- Das Erwachen (Bodhi) bedeutet im Buddhismus nicht nur eine psychologische Einsicht, sondern das vollständige Erlöschen des Daseinsdrangs – also das Ende von Wiedergeburt und dem Kreislauf Samsara.
- Nirwana ist nicht einfach Tod oder Nichtsein, sondern ein ganz anderer Seinszustand jenseits von Geburt und Tod, jenseits aller Dualitäten. Es ist das "Erlöschen" des Begehrens, nicht das bloße Sterben.
- Wenn nach dem Tod ohnehin nichts mehr weitergeht, dann gibt es nichts zu entkommen. Es gibt keinen Kreislauf, aus dem man aussteigen müsste.
In dieser Sichtweise wird die Frage „Wie entkomme ich Samsara?“ gegenstandslos – denn es gibt kein Samsara mehr, wenn der Tod alles beendet. Die buddhistische Praxis verliert dadurch ihren metaphysischen Zweck.
Was bleibt dann?Nur wenn man bereit ist, die Lehre symbolisch oder psychologisch umzudeuten, kann man sagen:
- „Samsara“ steht für psychisches Leiden in diesem Leben,
- „Nirwana“ für inneren Frieden oder Befreiung von inneren Zwängen.
Aber das ist dann nicht mehr der ursprüngliche Buddhismus, wie ihn der Buddha selbst verstand. Es ist eine moderne, oft westlich geprägte Neuinterpretation – ethisch und philosophisch interessant, aber keine Erlösungslehre mehr.
Wenn mit dem Tod alles endet, braucht es keine Lehre zur Befreiung von Wiedergeburt – dann ist der Tod selbst das Erlöschen.
5 Antworten
Hallo!
Ein zentrales Kennzeichen der buddhistischen Lehre ist das Denken in Prozessen.
Das Abhängige Entstehen (pratītyasamutpāda) bildet den Kern der buddhistischen Sichtweise, weil es erklärt, wie alle Phänomene in wechselseitiger Abhängigkeit entstehen und vergehen, ohne ein festes, unabhängiges Selbst.
Was wiedergeboren wird, ist kein unveränderliches, aus sich selbst bestehendes Ich, sondern ein sich von Moment zu Moment fortsetzender Impulsstrom.
Der Buddha veranschaulichte das mit dem Bild der Kerze: Wenn man eine Kerze an einer anderen brennenden Kerze anzündet, geht das Feuer über — aber ist es dieselbe Flamme? Nein, und doch gibt es eine Verbindung.
Die buddhistische Lehre sieht Samsara als einen Kreislauf, der viele Leben umfasst. Der Tod ist dabei nur ein Übergang: Das Bewusstsein, geprägt durch Karma, setzt sich in neuer Form fort. Es wird kein festes Selbst wiedergeboren, aber auch kein bloßes „Nichts“, vielmehr ein bedingter Kontinuitätsstrom.
LG
Die Vorstellung eines Kontinuitätsstroms (viññāṇa-sota) findet sich tatsächlich schon im frühen Buddhismus und ist nicht bloß eine spätere Vajrayāna-Entwicklung.
Im Pali-Kanon spricht der Buddha zwar nicht von einem „Seelenkern“ oder einer festen „Substanz“, die wiedergeboren wird, aber er erklärt die Wiedergeburt in Form bedingter Kontinuität.
Ein Schlüsseltext ist hier das Mahātanhāsankhaya Sutta (MN 38): Dort weist der Buddha den Irrtum zurück, dass Bewusstsein völlig unabhängig wandern oder bestehen könnte, und erklärt gleichzeitig, dass Bewusstsein nur abhängig von Bedingungen entsteht, z. B. abhängig vom Körper, den Sinnesorganen und den Objekten.
Dort sagt der Buddha: „Bewusstsein entsteht nicht ohne Bedingungen; es entsteht nur in Abhängigkeit von bestimmten Bedingungen.“
In diesem Sinn setzt sich der Bewusstseinsstrom (viññāṇa) fort, wenn die karmischen Bedingungen nach dem Tod weiterwirken: nicht als eine feste Entität, sondern als bedingtes Werden (paticcasamuppāda).
Auch das bekannte Zwillingspfeil-Sutta (SN 12.38) und die Lehre von den fünf Aggregaten (khandha) zeigen, dass der Buddha den Menschen als einen Prozess versteht, nicht als Substanz. Die Kontinuität zwischen Leben wird dabei nicht als eine wandernde Seele verstanden, sondern als die Fortsetzung bedingter Prozesse.
Spätere Schulen (Abhidhamma, Yogācāra, Vajrayāna) haben das dann natürlich weiter ausgearbeitet, aber der Grundgedanke ist bereits im frühen Buddhismus angelegt.
Und ist dieser Kontinuitätsstrom gleichbedeutend mit Samsara? Und warum sollte dieser Kontinuitätsstrom erlöschen? Weil wenn er erlöscht, dann gibt es ja eigentlich nichts mehr, oder? Ist es schlecht, dass es etwas gibt und nicht nichts?
Der Kontinuitätsstrom ist Teil von Samsara, aber nicht dasselbe: Samsara ist der ganze Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt, der vom Verlangen (tanhā) und Unwissen (avidyā) angetrieben wird.
Warum soll er enden? Nicht, weil „Existenz schlecht“ ist, sondern weil dieses Getriebensein immer wieder Leiden erzeugt. Nibbāna bedeutet das Ende dieses zwanghaften Kreislaufs, nicht ein einfaches „Nichts“, sondern Freiheit und Frieden jenseits von Werden und Vergehen.
"Der Kontinuitätsstrom ist Teil von Samsara, aber nicht dasselbe"
Wo ist der Unterschied?
Also Samsara ist nicht einfach das Sein? Und Nibbana das Nicht-Sein?
Der Buddha bietet mit dem Erlöschen also nicht die Möglichkeit an, aus dem Sein auszusteigen, weil das Sein leidvoll ist und man z. B. durch Selbstmord nicht aussteigen kann weil es dann eben weitergeht im Samsara?
Samsara bedeutet wörtlich „Umherwandern“, es ist der Kreislauf bedingter Existenz, getrieben von Gier, Hass und Unwissen. Der Kontinuitätsstrom trägt diesen Prozess, ist aber nicht gleich Samsara, er ist nur ein Teil davon.
Nibbāna heißt „Erlöschen“ – wie eine Flamme, die verlischt, wenn ihr Brennstoff (Begehren) aufgebraucht ist.
Es geht im Buddhismus also nicht darum, aus dem „Sein“ auszusteigen, sondern aus dem getriebenen Werden, das Leiden schafft.
Der Buddha hat Nibbāna schon zu Lebzeiten erreicht: das nennt man Nibbāna mit Restbindung (saupādisesa-nibbāna). Er lebte nach seiner Erleuchtung noch 45 Jahre, völlig frei von Gier, Hass und Verblendung, aber körperlich weiter als Mensch in der Welt.
Erst mit dem Tod trat er ins endgültige Nibbāna (parinibbāna) ein, wo auch der Körper und alle Reste bedingten Daseins erloschen.
Das zeigt: Nibbāna ist nicht Tod oder Nichtsein, sondern ein innerer Zustand der Freiheit, der schon zu Lebzeiten möglich ist.
Die letzten Worte des Buddha wie sie in der Mahāparinibbāna Sutta überliefert sind:
„Die todlose Stätte ist gefunden, der heilige Wandel ist vollbracht, was getan werden musste, wurde getan, es gibt für mich kein weiteres Dasein.“
Oder etwas freier übersetzt:
„Das Unvergängliche wurde erreicht, das heilige Leben ist vollendet, was zu tun war, ist getan; es gibt für mich keine Wiederkehr mehr in diesem Dasein.“
Man könnte es auch so ausdrücken:
"Das Hamsterrad ist zum Stillstand gekommen." ;-)
Das rastlose Getriebensein hat ein Ende gefunden, nicht aus Todessehnsucht, sondern aus Freiheit und innerem Frieden.
LG
"Der Kontinuitätsstrom trägt diesen Prozess, ist aber nicht gleich Samsara, er ist nur ein Teil davon."
Was bleibt vom Samsara, wenn man den abzieht? Ich versteh das nicht ganz.
"Das zeigt: Nibbāna ist nicht Tod oder Nichtsein, sondern ein innerer Zustand der Freiheit, der schon zu Lebzeiten möglich ist."
"Erst mit dem Tod trat er ins endgültige Nibbāna (parinibbāna) ein, wo auch der Körper und alle Reste bedingten Daseins erloschen."
Das endgültige Nibbana aber schon.
"Es geht im Buddhismus also nicht darum, aus dem „Sein“ auszusteigen, sondern aus dem getriebenen Werden, das Leiden schafft."
Aber dem Buddha ging es zumindest nicht darum, wie man ein glückliches Leben führt. Das lehrt er nirgends. Er lehrt wie man aus dem Samsara rauskommt, das leidvoll ist. Und ich hab eigentlich den Eindruck er meint damit das Leben. Wie gesagt durch sterben kommt man nicht aus dem Leben raus, kann es nicht beenden.
Der Kontinuitätsstrom (Bewusstseinsstrom) trägt Samsara, aber Samsara ist mehr als nur dieser Strom.
Samsara bezeichnet den ganzen Kreislauf bedingten Daseins: also nicht nur das Bewusstsein, sondern auch Körper, Gefühle, Wahrnehmungen, Geistesformationen (die fünf Daseinsgruppen), sowie das ganze Netzwerk aus Karma, Geburt, Altern, Tod, Wiedergeburt, Leiden, Freude, und so weiter.
Wenn man den Bewusstseinsstrom isoliert betrachtet, nimmt man nur einen Teil dieses Prozesses heraus. Ohne diesen Strom würde der Kreislauf zusammenbrechen, aber Samsara ist nicht auf diesen Strom reduzierbar, es ist das Gesamtsystem aus allen bedingten Prozessen.
Kurz gesagt: Der Strom hält Samsara in Gang, aber Samsara ist der ganze „Kreislauf des Lebens“, nicht nur das Bewusstsein.
Man kann sich Samsara vorstellen wie ein Rad, das sich dreht:
- Der Kontinuitätsstrom ist die Achse, die alles zusammenhält und antreibt.
- Samsara ist das ganze Rad — mit Speichen, Felge und Bewegung.
Ohne die Achse würde das Rad nicht mehr drehen, aber die Achse allein ist nicht das ganze Rad.
Und du hast Recht: Dem Buddha ging es nicht primär darum, einfach ein „glückliches Leben“ zu lehren, sondern darum, den Weg aus dem Leiden und Samsara zu zeigen.
Aber vieles, was er lehrte, Ethik, Achtsamkeit, Mitgefühl – führt ganz nebenbei oft auch zu einem friedlicheren, ausgewogeneren Leben.
Wichtig ist dabei zu bedenken: Das Glück, das der Buddha lehrte, deckt sich nicht mit unseren gewöhnlichen Vorstellungen von weltlichem Glück, also Ansehen, Erfolg, Reichtum oder Vergnügen.
Solche Dinge sind vergänglich und können keinen dauerhaften, verlässlichen Zustand des Glücks schaffen.
Dass wir trotzdem glauben, darin wahres Glück zu finden, ist aus buddhistischer Sicht eine Form von Verblendung (moha), die uns immer wieder ins Leiden führt.
Der Buddha wies stattdessen auf ein tieferes, inneres Glück hin: den Frieden, der entsteht, wenn Gier, Hass und Verblendung schwinden.
Ich hab aber noch ein schönes Video für dich, wenn du magst, schau es dir mal an:
"Dem Buddha ging es nicht primär darum, einfach ein „glückliches Leben“ zu lehren, sondern darum, den Weg aus dem Leiden und Samsara zu zeigen."
Du kannst auch das primär und einfach streichen und schreiben: Dem Buddha ging es nicht darum ein glückliches Leben zu lehren.
Und zwar deshalb, weil das Sein immer leidvoll ist, selbst ein glücklicher Moment.
"Es geht im Buddhismus also nicht darum, aus dem „Sein“ auszusteigen, sondern aus dem getriebenen Werden, das Leiden schafft.
Der Buddha hat Nibbāna schon zu Lebzeiten erreicht: das nennt man Nibbāna mit Restbindung (saupādisesa-nibbāna). Er lebte nach seiner Erleuchtung noch 45 Jahre, völlig frei von Gier, Hass und Verblendung, aber körperlich weiter als Mensch in der Welt.
Erst mit dem Tod trat er ins endgültige Nibbāna (parinibbāna) ein, wo auch der Körper und alle Reste bedingten Daseins erloschen."
Das Sein ist doch ohne ein getrieben-werden nicht möglich. Wenn man sich überlegt, dass der Buddha nach dem Erwachen noch herumzog und lehrte war da wohl irgendein Antrieb da.
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Ich hab halt den Eindruck es geht eigentlich darum:
Dass Sein ist leidvoll. Ich komm aber wegen der Wiedergeburt nach dem Tod nicht aus dem Sein raus. Der Buddha zeigt eine Möglichkeit aus dem Sein herauszukommen (das Erlöschen).
Worum es auf jeden Fall nicht geht, ist ein Ratgeber zum happy oder glücklich sein. Worüber sich die ganzen Bücher von Thich nhat hanh bis Dalai Lama verkaufen.
Vielleicht macht das Gleichnis mit den zwei Pfeilen das ganze noch etwas klarer:
Der Buddha sagt, wenn ein Mensch vom ersten Pfeil getroffen wird (körperlicher Schmerz, unvermeidbares Leid), leidet er bereits. Wenn er dann darüber klagt, hadert, sich aufregt (mentales Leiden), trifft ihn ein zweiter Pfeil.
(Das Leben bringt uns leidvolle, unbefriedigende Situationen. Das Entscheidende ist, und darum geht es: wie wir damit umgehen.)
Der Erwachte erfährt noch den ersten Pfeil, aber nicht mehr den zweiten: er lebt, handelt, fühlt mit, aber ohne das zusätzliche Leiden aus Anhaftung und Widerstand.
"Worum es auf jeden Fall nicht geht, ist ein Ratgeber zum happy oder glücklich sein. Worüber sich die ganzen Bücher von Thich nhat hanh bis Dalai Lama verkaufen."
Das liegt dann aber an der Erwartungshaltung der Käufer und ihrer Vorstellung davon, was Glück bedeutet.
Natürlich wollen Verlage auch was verdienen und verpacken diese in den Buchhandlungen runliegenden Bücher so.
Aber es gibt zum Beispiel vom Dalai Lama auch ganz andere Bücher, worin er dann wirklich tiefer einsteigt.
Zum Beispiel
Das liegt in quasi keiner Buchhandlung herum.
Das ist dann aber aus der Sicht des tibetischen Buddhismus.
Schau Dir doch mal das Video an, welches ich verlinkt hatte.
Dann könnte vieles klarer werden.
Ein weiteres gutes Buch aus dem tibetischen Buddhismus:
https://archive.org/embed/vomwandeldesgeis0000thub
Online lesbar.
Der Autor war bis Anfang der 2000er Jahre der spirituelle Leiter des tibetischen Zentrums Hamburg.
Vergiss den letzten Link, ich dachte es sei frei lesbar..
Hier kann man es auch finden:
https://annas-archive.org/md5/9893f8e93f57bf55b3401c0f62fae427
"Das liegt dann aber an der Erwartungshaltung der Käufer und ihrer Vorstellung davon, was Glück bedeutet."
Hier sind die Bücher des Dalai Lamas alle mit Glück im Titel: Amazon.de : Dalai Lama über das Glück Das sind Berge an Material zum Thema Glück.
Bei Thich naht hanh gibt es lieder wie: Happiness is Here and Now - Plum Village Song Happiness is Here and Now - Plum Village Song - YouTube
Das geht schon gezielt von den Lehrern aus.
Wenn man sich dann ein paar Jahre mit dem Buddhismus beschäftigt, merkt man plötzlich, dass das der Buddha nirgends lehrt.
Der lehrt: Das Samsara ist leidvoll. Wie kommt man aus dem Samsara raus? Durch das Erlöschen. Was ist Samsara? Samsara ist der Kreislauf der Wiedergeburten.
Okay, das ist von Wikipedia: aber hier wird das so übersetzt: Samsara ist die Bezeichnung für den immerwährenden Zyklus des Seins, den Kreislauf von Werden und Vergehen oder den Kreislauf der Wiedergeburten. Samsara – Wikipedia
So gesehen müsste man sagen, dass das Sein leidvoll ist. Und sich die Frage stellt, wie man aus dem Sein rauskommt.
Happyness here and now, nun das stimmt schon.
Das betont auch Ayya Khema oft in ihren Videos.
Im Hier und Jetzt sein statt gedanklich in der Vergangenheit oder Zukunft.
Hier nochmal mein Versuch, die buddhistische Position auf den Punkt zu bringen:
Das Problem ist nicht das Leben selbst, sondern unsere falsche Beziehung zu ihm: Wir haften an Dingen, die vergänglich (anicca) sind, erwarten von ihnen dauerhafte Erfüllung, und leiden deshalb (dukkha), wenn sie vergehen. Dabei übersehen wir, dass es kein festes, bleibendes Ich (anattā) gibt, an dem wir uns festhalten könnten. Diese Unwissenheit und das Getrieben-Sein von Gier, Hass und Verblendung hält uns im Kreislauf von Samsāra gefangen.
LG
Nochmal zu den Büchern, die du angesprochen hast:
Es gibt so viele „Buddhism Wellness light“-Taschenbücher von Leuten wie dem Dalai Lama oder Thích Nhất Hạnh, weil diese Lehrer versuchen, die Kernaussagen des Buddhismus für ein westliches, säkulares Publikum zugänglich zu machen. Viele Menschen im Westen suchen nicht nach vollständiger Befreiung (Nirvāṇa), sondern nach praktischen Wegen, um mit Stress, Leid, Angst und Sinnfragen im Alltag umzugehen.
Ein paar Gründe, warum diese „Buddhismus light“-Bücher so zahlreich sind:
1. Bedarf an praktischer Lebenshilfe → Die westliche Gesellschaft ist stark leistungsorientiert, viele fühlen sich gestresst und entfremdet. Buddhistisch inspirierte Achtsamkeit, Mitgefühl und Gelassenheit werden als Gegengewicht angeboten.
2. Marketing und Verlage → Verlage wissen, dass „spirituelle Wellness“ gut verkauft. Sie verpacken zentrale buddhistische Ideen in eine Form, die wenig fordert, aber vielen nützt.
3. Universalistische Lehrer → Gerade Thích Nhất Hạnh oder der Dalai Lama betonen Mitgefühl, Achtsamkeit und Frieden als universelle Werte, die nicht nur Buddhisten helfen können.
4. Vermeidung komplexer Lehre → Tiefere Lehren wie Nicht-Selbst (anattā), Leerheit (śūnyatā) oder das Erlöschen des Durstes (nirodha) sind schwerer zu vermitteln und für Anfänger oft abschreckend.
Kurz gesagt: Diese Bücher sind Brücken. Sie helfen vielen, erste Schritte zu machen, aber sie sind oft nicht der volle Ausdruck der Tiefe des Buddhismus.
LG
Danke.
Die Frage ist halt, was der Buddha lehrt und nicht Ayya Khema oder TNH der in seinem Buch Das Herz von Buddhas Lehre z.B. sagt, das dritte Daseinsmerkmal sollte nicht dukkha sein sondern nibbana.
"Das Problem ist nicht das Leben selbst, sondern unsere falsche Beziehung zu ihm"
Lehrt das der Buddha? Weil wenn dukkha ein Daseinsmerkmal (Ein Merkmal des Seins) ist, ist das eigentlich sehr eindeutig.
Ja richtig, es ist ein Daseinsmerkmal, aber alles was wir tun können, ist unsere Reaktionen zu ändern durch das Training des Geistes.
Darum das Gleichnis der zwei Pfeile.
Zu den verschiedenen modernen Lehrern:
Es geht hier ja nicht um Rechtgläubigkeit oder darum, wer den ‚reinsten‘ Buddhismus vertritt, sondern darum, was Menschen heute hilft, Zugang zu finden und zu üben.
LG
"was Menschen heute hilft, Zugang zu finden und zu üben."
Und was ist das Ziel hinter dem Üben? Wozu üben? Um Nirwana zu erlangen? Aber wozu?
Antwort(?): "Um den leidvollen Kreislauf der Wiedergeburten zu verlassen"
Die Frage ist nur, ob man an diesen leidvollen Kreislauf der Wiedergeburten glaubt. Und wenn man nicht daran glaubt, fällt halt das ganze Konzept zusammen.
Also den leidvollen Kreislauf der Wiedergeburten zu verlassen, war wohl der Grund, warum der Buddha praktiziert und gelehrt hat.
Und nicht um sich gut zu fühlen und glücklich zu sein.
Sorry, das Ganze dreht sich jetzt dann langsam glaub ich im Kreis. Danke für deine vielen Antworten.
Nun das praktizieren führt ja auch dazu, dass man sich besser fühlt.
Auch wenn man nur an ein Leben glaubt.
Kein Problem, war interessant mit Dir zu schreiben.
LG
Der Text ist logisch.
Wenn man - im Unterschied zu Buddha Shakyamuni, der vom "Rad der Wiederkehr" sprach - davon ausgeht, dass es mit dem Tod zu einem endgültigen Ende von Existenz kommt, dann ist das keine buddhistische Vorstellung.
Das ist ja interessant, dass man auf die Frage worum es im Buddhismus geht, sagt "Es geht um den Ausbruch aus dem Kreislauf der Wiedergeburten - Durch das Erlöschen". Wenn man jetzt aber nicht an den Kreislauf der Wiedergeburten glaubt, bricht die ganze Lehre zusammen?
Jepp. Dann gibt es ja auch kein Nirvana, in das man ausbrechen müsste.
Die Lehre ergab sich aus den ERFAHRUNGEN des historischen Buddha und seiner Schüler. Sie bricht also nicht zusammen, weil jemand anderer nicht daran 'glaubt'.
Aber natürlich kann man auf logischer Ebene sagen und unterstellen, dass der Buddha falsche Interpretationen seiner Erfahrungen gegeben hat.
"Die Lehre ergab sich aus den ERFAHRUNGEN des historischen Buddha und seiner Schüler. Sie bricht also nicht zusammen, weil jemand anderer nicht daran 'glaubt'."
Was? Natürlich nicht. Ein Film ist auch nicht lustig oder nicht lustig, weil ich ihn lustig finde oder nicht.
Aber für mich kann eine Szene darüber entscheiden, ob ich ihn lustig finde oder nicht.
Wenn ich nicht an Samsara glaube, bricht das ganze Konstrukt für mich zusammen.
Ich weiß jetzt, ehrlich gesagt, nicht genau, worauf du zielst.
Deine Eingangsfrage war, wie es einem als Buddhist mit der Antwort von ChatGPT geht. Daraufhin habe ich geantwortet, dass sie mir 'logisch' erscheint.
Deswegen ist damit aber nicht die Lehre Buddhas widerlegt.
Okay, also du hast meinen Gedankengang nicht nachvollzogen ... Nein Buddhas Lehre ist dadurch nicht widerlegt. Das habe ich auch nicht gemeint. Nur wenn man nicht an Samsara glaubt, bricht sie für einen zusammen.
"Wenn nach dem Tod ohnehin nichts mehr weitergeht, dann gibt es nichts zu entkommen. Es gibt keinen Kreislauf, aus dem man aussteigen müsste."
Das heißt ohne dieser Vorstellung bricht die Lehre zusammen? Das siehst du so?
Ohne den Glauben an Samsara und Nirvana bricht die Lehre tatsächlich zusammen.
Der moderne "Buddhismus" im Westen ist eher eine Aufmerksamkeitslehre, oder verliert sich in der Esoterik.
Es ist nicht die Lehre, die zusammenbricht.
Es ist die Illusion, man wäre Buddhist.
Interessant finde ich deine Analyse, dass es eher um eine (begrenzte) "Aufmerksamkeitslehre" gehe im Westen bei dem Etikett "Buddhismus".
Weil der Buddhismus im Westen darüber verkauft wird, wie glücklich alle sind und wie glücklich man dadurch wird. Aber darum ist es dem Buddha nie gegangen. Er schreibt zwar von der Beendigung des Leids aber nirgends darüber, wie man ein glückliches Leben führt. Das erwähnt er nirgends, weil es darum nicht geht.
Wenn man sich mit dem Palikanon und Theravada-Buddhismus beschäftigt, findet man nirgends Passagen wo es dem Buddha darum geht, wie man ein glückliches Leben führt. Sondern es geht darum, wie man aus dem Samsara ausbricht. Das ist eigentlich unsere Aufgabe hier laut seiner Lehre bzw. sein Angebot an uns.
Chat gbt übertreibt. (Lol)
Jede Religion ist irgendwo Jenseitsgerichtet und arbeitet irgendwie mit Heilsversprechen. Wenn nach dem physischen Tod alles aus ist, geht im Buddhismus lediglich "der Bonus" verloren. Auch wenn Buddha selbst nicht so viel von psychischer Gesundheit und Seelenheil gesprochen hat, das den "Praktizierenden" durch Methoden und Strategien "die Anhaftung zu überwinden" und erleuchtet zu werden, zu Teil werden kann, ist das ja der Haupteffekt von der ganzen Sache.
Der Rest ist ohnehin "Mythologie" in meinen Augen.
Was Buddha unter dem Erwachen (Bodhi, Sanskrit बोधि) versteht, ist, dass wir die Fähigkeit zum Erwachen bereits in uns tragen. Dieser Zustand des Erwachens bedeutet, dass wir unser Selbst auflösen und völlig eins mit allem um uns herum werden. Dann gibt es keine Grenze mehr zwischen uns und der Welt. Diesen Zustand erreichen wir durch Meditation, indem wir uns vollständig auf den Atem konzentrieren und unsere Gedanken einfach kommen und gehen lassen, ohne sie festzuhalten oder zu bewerten. Leiden entsteht, weil wir uns eine falsche Vorstellung von der Wirklichkeit machen, die anders ist, als wir sie uns ersehnen. Die Lehre des Buddha lässt sich nicht mit den Begriffen der westlichen Philosophie von Sein und Nichtsein erfassen. Das Nirwana (Sanskrit निर्वाण) ist das absolute Nichts, die vollkommene Auflösung unseres Selbst, wie ein Tropfen, der im Meer aufgeht. Daher gilt nach buddhistischer Lehre: Nichtsein ist besser als Sein, denn Leben bedeutet Leiden. Der Weg des Buddha führt uns dazu, dieses Leiden durch das Nichtsein zu überwinden. Deshalb ist die Lehre des Buddha nicht trostlos, sondern zeigt einen Weg auf, aus dem Jammertal dieses Daseins zu entkommen. Wer beim Buddha Zuflucht nimmt, sollte alles prüfen und den Pfad der Achtsamkeit gehen, um das Leiden zu überwinden.
Das habe ich oben geschrieben:
Ich hab halt den Eindruck es geht eigentlich darum:
Dass Sein ist leidvoll. Ich komm aber wegen der Wiedergeburt nach dem Tod nicht aus dem Sein raus. Der Buddha zeigt eine Möglichkeit aus dem Sein herauszukommen (das Erlöschen).
Worum es auf jeden Fall nicht geht, ist ein Ratgeber zum happy oder glücklich sein. Worüber sich die ganzen Bücher von Thich nhat hanh bis Dalai Lama verkaufen.
"Das Bewusstsein, geprägt durch Karma, setzt sich in neuer Form fort."
Wo lehrt das der Buddha? Bist du sicher, dass das nicht etwas aus dem Vajrayana-Buddhismus ist? Oder wo wird das im Palikanon bzw. Theravada gelehrt?
Wo lehrt der Buddha diesen Bewusstseinsstrom?