Ein bekanntes Zitat besagt:
"Alle Upanishaden sind wie Kühe, der Melker ist Krishna, Arjuna ist das Kalb, Männer mit gereinigtem Intellekt sind die Trinker und die Milch ist die Gita."
Die Bhagavad Gita ist ein sehr, sehr vielschichtiges Werk und kein Buch das man einmal liest, sondern es wird lebenslang immer wieder studiert.
Ich befasse mich damit anhand von kommentierten Ausgaben und Videos authentischer Lehrer.
Die Bhagavad Gita ist eine Schrift die Psychologie, Philosophie und Anleitung für ein spirituelles Leben und Selbsterkenntnis ist und noch vieles mehr.
Was ich Dir sagen kann ist: für uns Westler erschließen sich beim reinen Lesen des Textes bei weitem nicht alle Bedeutungsebenen, da uns meist detailliertes Hintergrundwissen fehlt.
Es gibt manche Verse, darüber können Gelehrte stundenlang referieren.
Ich geb nur mal ein Beispiel dafür
"(..)
Bhagavad Gītā 13.2
śrībhagavān uvāca
idaṁ śarīraṁ kaunteya kṣetram ity abhidhīyate
etad yo vetti taṁ prāhuḥ kṣetrajña iti tadvidaḥ
Übersetzung:
„Dieses [menschliche] Körperfeld, oh Kaunteya, wird das 'Feld' genannt. Wer dieses kennt, wird von den Wissenden 'der Kenner des Feldes' genannt.“. (..)"
Was macht den Vers so bedeutungsvoll?
1. Er markiert eine Wende im Denken:
Der Mensch sieht sich meist als Körper-Geist-Wesen.
Hier sagt Kṛṣṇa: „Du bist nicht das Feld (kṣetra), sondern der Kenner (kṣetrajña).“
Diese Unterscheidung ist der Kern des spirituellen Erwachens im Vedānta.
2. Er trägt das gesamte Vedānta in sich:
Das „Feld“ steht für Prakṛti (Natur, das Wandelbare).
Der „Kenner“ steht für Puruṣa (das unwandelbare Bewusstsein).
Diese Unterscheidung ist der Schlüssel zum Selbstwissen (ātma-jñāna) und zur Befreiung (mokṣa).
3. Er ist Ausgangspunkt vieler Debatten:
Ist Kṣetrajña individuell (je Körper ein Kenner)?
Oder universal (ein einziges Bewusstsein in allen Feldern)?
Kṛṣṇa klärt es später: „Ich bin der Kṣetrajña in allen Körpern“ (Vers 13.3) – das führt zu tiefsten metaphysischen Überlegungen über Gott, Selbst und Welt.
4. Er fordert radikale Selbstreflexion:
Wer bin ich, wenn ich nicht Körper, Gedanken oder Emotionen bin?
Wie erkenne ich mich als „Kenner“ statt als „Feld“?
Diese Fragen sind nicht nur intellektuell, sondern tief existenziell – sie können zur Verwandlung des Lebens führen.
Falls du Interesse an einem Austausch, PDFs oder Video Empfehlungen hast, du kannst mich gerne kontaktieren.
LG