Zum buddhismus konvertieren? Ja oder nein?meinungen?

19 Antworten

hi 90erGuy - wir zuhause sind Altbuddhisten, wir praktizieren die Buddha-Lehre im Alltag, aber nicht religiös, wir glauben nach Möglichkeit nicht an Glaubenssätze, und betrachten dann die Welt durch ein Glaubenssystem wie ne Brille oder einen Filter, sondern bemühen uns um Achtsamkeit ausschließlich auf die Dinge, wie sie sind.

Ich glaub auch nicht, daß man konvertieren kann oder soll. Man kann seine ganze innere Einstellung, seine Sichtweise ändern mithilfe der Buddhalehre, und sich also um eine buddhistische Lebenspraxis bemühen. Man kann und sollte sich einer aktiven buddhistischen Gemeinschaft anschließen, denn die Übungen und Ratschläge Buddhas lernst du am besten, ohne Umwege und entmutigende Fehlschäge, immer in einer Gruppe. Aber welcher Gemeinschaft du dich auch anschließen solltest: es geht nie um Zugehörigkeit oder Vereinsmeierei oder religiöse Rechthaberei, sondern immer und ausschließlich um spirituelle Praxis und deren Anwendung im täglichen Leben und den täglichen Problemen und Entscheidungen.

Schau mal hier rein, das ist sozusagen die Anlaufstelle. Und besuch die einzelnen Gemeinschaften auf ihrer Webseite, und die, die dich besonders anspricht und anlächelt, mit der nimmst du mal Kontakt auf.

http://www.buddhismus-deutschland.de/

Sarva mangalam. Glück auf deinen Wegen  :)

Weisheit mögen die Buddhisten schon haben, auch solche Weisheit die glücklich macht. Aber das allein wäre mir zu wenig. Was Du brauchst ist das Leben in seiner ganzen Fülle. Dieses wirst Du in keiner Religion der Welt finden, auch nicht in der christlichen Religion. Aber in der Person Jesu Christi findest Du echten Frieden, also nicht nur Glück, sondern das echte Leben. Dabei brauchst Du Dich noch nicht einmal irgend einer Kirche zu verpflichten. Bete Ihn einfach an und frag' Ihn ganz offen nach dem Leben, was Du suchst. Du wirst merken, dass Er antwortet.

Du sagst, dass Du schon einmal Christ warst? Wie kann es dann sein, dass Du es jetzt nicht mehr bist? Was hat Dich denn davon abgebracht? Waren es andere Christen, die Dich enttäuscht haben?

Zum Buddhismus konvertiert man nicht! Man kann die Lehren Buddhas verinnerlichen und sich ggfs. einem buddhistischen Verein anschließen, so wie man sich einem Literaturkreis, einem Philosophie-, Kunst- oder Musikverein anschließt. Deshalb muss man doch nicht aus dem Skatclub austreten! Buddhisten kennen keinen Alleinvertretungsanspruch.

Konvertieren würde ja bedeuten, dass Du Dich von einer Gemeinschaft trennst, um Dich einer anderen zu öffnen, so wie z.B. der Wechsel von der katholischen zur evangelischen christlichen Kirche. Ich habe noch keinen gesehen, der gleichzeitig für zwei Kirchen Kirchensteuern bezahlt.

Ich habe irgendwie eine ähnliche Entwicklung hinter mir:

Vom Atheisten zum Agnostiker zum Christen - und heutzutage stehe ich dem Buddhismus nahe (allerdings ohne das Christentum ganz aufgegeben zu haben) und habe auch schon überlegt, zu konvertieren.

Letztlich habe ich mir gedacht, dass ich den Buddhismus noch nicht gut genug kenne und beschlossen, mich noch tiefer in die Lehre einzulesen und zu meditieren.

Ich finde, so eine Konversion sollte eine ernste und verbindliche Entscheidung sein, und von daher tue ich mich damit schwer.

Manchmal denke ich allerdings auch, das Ganze ist nur ein Spiel mit Worten und Begriffen - einfach nur die Frage, in welche Schublade ich gerne einsortiert werden möchte. Denn letztlich kann ich mich eigentlich keiner Lehre zu 100% anschließen. Es gibt immer irgendetwas, das ich kritisch sehe und infrage stelle.

Na, mal sehen. Ich bleibe weiter am Ball und wünsche Dir ebenfalls eine gute Hand bei Deiner Entscheidung, 90erGuy!

Seine Religion, Weltanschauung, Philosophie wechselt man nicht wie Unterhosen.
Und wieso muß da unbedingt ein Etikett her?

Lies, alles was du kriegen kannst, bewege es in deinem Herzen, betrachte die Welt durch diese "Brille" und schau, wie sie dann aussieht: rosa, himmelgrau, stimmen die Proportionen ...
Rede mit vielen verschiedenen Menschen, vom katholischen Priester bis zum buddhistischen Mönch und viele Jahrzehnte später kannst du vielleicht sagen, welcher Ansicht zu zuneigst.

Ganz am Rande: ich habe für mich festgestellt, das alle Brillen die Sicht mehr oder weniger verzerren und das ich fürderhin ohne Brille durchs Leben gehen will. Selbst kurzsichtig ist besser als verzerrt ;-)