Was passiert, wenn das Zehnersystem durch das Zwölfersystem ersetzt wird?
Oder anders: Wie langsam müsste der Prozess stattfinden, um keinen Chaos in der Wirtschaft zu erzeugen?
Das Zwölfersystem hat insofern Vorteile, dass sich damit mehr Anteile einfacher rechnen lassen, denn 12 hat mehr Teiler als 10 (2, 3, 4, 6 gegen nur 2 und 5). Damit ist z. B. ein Drittel von einem Dutzend 4, während ein Drittel von einem Zehner 3,333… ist.
Mich wundert es ehrlich gesagt, warum sich das Zehnersystem überhaupt durchgesetzt hat.
17 Antworten
Das Zehnersystem hat sich durchgesetzt, weil der Mensch (normalerweise) 10 Finger hat und mit diesen der Zugang zum Zahlbegriff einfach ist.
P.S.1: Manche Völker können nur bis maximal drei zählen oder rechnen z.B. die inzwischen ausgestorbenen Ureinwohner von Feuerland und die Pirahä aus Brasilien. Man möge daran denken, dass das Rechnen mit Zahlen im Sprachzentrum stattfindet. Die Pirahä können wohl vor allem deshalb nicht rechnen weil ihre Sprache keine Rekursion kennt (Beispiel: Der Vater meines Vaters, die Freundin meines Freundes, der Nachfolger des Nachfolgers) und damit eines der wichtigsten Kennzeichen der menschlichen Sprache nicht hat. Da die Menge der natürlichen Zahlen dadurch bestimmt ist, dass jede Zahl einen Nachfolger hat, ist den Pirahä schon allein aus sprachlichen Gründen der Zugang zum Rechnen versperrt.
Nach Dan Sperber (Anthropologe und Linguist) ist die Fähigkeit zur sprachlichen Rekursion (Metarepresentation) für den Menschen genauso charakterisierend wie die Echolokation für die Fledermäuse.
P.S.2: Die Pirahä kennen keine Schrift, keine Zahlen über drei, keine Märchen, keine Götter, keine Musik und über die jeweiligen Großeltern hinaus nicht die Geschichte ihrer Herkunft.
Wirklich? Ist das der einzige Grund? Klingt zu plausibel.
In einigen Gegenden der Welt existierte bereits 3300 v.Chr. ein Zählen mit Hilfe der Fingerglieder, das einhändig zur Zahl zwölf, zweihändig zur Zahl 60 führte. Das Zählen mit den Fingern bis 10 ist aber wohl älter.
Das Dezimalsystem hätte sich nicht durchgesetzt, wenn es nicht einfacher wäre.
Vor allem Überschläge und das Rechnen mit großen Summen ist im Dezimalsystem besser zu bewerkstelligen.
Selbst Länder, die nicht in Metern und Kilo rechnen, haben das Dezimalsystem.
Vor allem Überschläge und das Rechnen mit großen Summen ist im Dezimalsystem besser zu bewerkstelligen.
Wirklich? Warum? Kannst du das näher erklären oder mir eine Seite nennen, wo das erläutert wird?
Der grund scheint recht simpel zu sein. Ich Zitiere hier mal wikipedia:
Michael Schmidt-Salomon begründet den Erfolg evolutionär-humanistisch. Die Bevorzugung dieser Ziffern sei nicht die Folge von Kulturimperialismus, sondern der „besonderen Fruchtbarkeit der arabischen Zahlen“ geschuldet.[18] Tatsächlich beruht der Erfolg der indisch-arabischen Ziffern im Dezimalsystem darauf, dass sie neben ihrem Ziffernwert einen Stellenwert tragen, wobei jede Stelle mit genau einer Ziffer belegt wird. Den dazu notwendigen Aufbau der Zahlzeichen ermöglichte die sich in Indien bis ins 7. Jahrhundert n. Chr. hinziehende Einführung der Zahl null, mit der auch gerechnet werden konnte, und die Anerkennung eines Schriftzeichens für diese als vollwertige Ziffer.[19][20] „Zweifellos ist die Null eine der genialsten Erfindungen der Menschheit.
Es scheint eines der ersten systeme gewesen zu sein was mit stellenwerte arbeitet.
Und diese sind einfach zu schreiben:
10 ist einfach nur: eine 1 und eine 0.
Im Römischen z.b.
ist VI nicht 51 weil an erster stelle eine 5 steht und an zweiter stelle eine 1.
Sondern eben 6 weil man beide stellen addieren muss.
Ein Stellenwertsystem hat aber eben grosse vorteile beim rechnen. Das Römische zahlensystem ist bekannt dafür das man damit nicht unbedingt leicht rechnen kann.
Warum es genau 10 ziffern sind kann ich nicht sagen.
Ja das DuoDezimalsystem hat vorteile gegenüber dem Dezimalsystem.
Es aber als ersatz für das Dezimalsystem einzuführen währe eine monumentale aufgabe die ggf. jahrhunderte dauern könnte.
Die technik ist hier nicht das Problem, die ist vergleichweise schnell umgestellt. Mit meinem Rechner auf dem PC kann ich ja z.b. auch problemlos im Hexadezimalsystem rechnen wenn ich das wollen würde. Aber der menschliche faktor ist hier das Problem.
Ersteinmal brauchen wir 2 neue Zahlen. Die gibt es durchaus auch schon.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 (Auf dem Kopf Stehende 2) (Auf den Kopf stehende 3)
Dann muss sich die gesamte sprache verändern. Weil man eben nicht mehr bis zehn sondern eben bis zwölf zählt. Aus Dreizehn wird dann Einduzend und eins.
Usw.
Und das dann nur weil man am ende ein wenig besser kopfrechnen kann. Dem Computer oder taschenrechner ist relativ egal das 10/3 3,333333 ist.
Das einfachste Zahlensystem wäre aber das Zweiersystem, das sich nur in der modernen Zeit bei den elektronischen Geräten durchgesetzt hat. Im Zweiersystem sind größere Zahlen nur sehr schwer lesbar. Das jeweils verwendete Zahlsystem hat mit dem Menschen, seiner Umgebung und seinen Bedürfnissen zu tun. Es gibt keinen rein mathematischen Grund ein bestimmtes Stellenwertsystem zu bevorzugen. Die Gründe sind rein praxisbezogen. Zum Zählen war sogar das römische Zahlsystem geeignet, nicht aber zum Rechnen.
Da hast du natürlich recht. Abr das behaupte ich ja in meiner antwort auch nicht. Nur das ein stellewert system einfacher ist als ein additives wie das Römische.
Aber ja ich gebe dir recht das es keinen rein Mathematischen grund gibt ein stellenwert system dem anderen vorzuziehen.
Ich denke, das würde maximales Chaos erzeugen, weil die Werte viel zu nah beisammen sind. Die Umstellung würde vermutlich zweistellige Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung kosten und ich im Grunde nur über 3-4 Generationen nachhaltig zu bewältigen (das Chaos wäre also ziemlich nachhaltig). Ich mein, wer jetzt 30 ist lernt das nicht mehr intuitiv zu nutzen und hat vielleicht noch 60 Lebensjahre vor sich.
Am ehesten könnte es klappen wenn man dafür auf ein ganz anderes Zahlensystem wechselt, dann ist zumindest die Notation immer eindeutig. Das muss man aber auch überall in der Technik abbilden und nachpflegen.
Für mich ändert sich nichts.
12 Teile sind ein Dutzend, 12 Stunden hat der Tag, 12 die Nacht und ein Jahr hat 12 Monate. Eine Oktave hat 12 Halbtöne, mein Auto-Akku 12 Volt und mein Bierkasten 12 Flaschen:

Es gab auch ein paar Völker, die früher im Zwanzigersystem gezählt haben. Da wurden die Zehen dann mit genutzt.