Warum haben die meisten ihre Seele gegen Geld und Konsum getauscht?

Huflattich  21.08.2024, 09:09

Ist das denn wirklich so und was ist denn der "wahre Weg"?

Mondovada3 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 09:26

Ja, schaue dich doch um, nie waren die Menschen so einsam.

Den Weg findest du in dir, zumindest des Anfang, schaue mal nach.

13 Antworten

Dem stimme ich nicht zu, da die Logik "Geld & Konsum" genaugenommen bereits seit der Jungsteinzeit zählt.

D.h. wolltest Du bereits im Jahr 2000 vor Christus frisches Fleisch haben, so musstest Du es entweder auf dem Markt kaufen ( wie heute ) oder gegen irgendetwas eintauschen, was dem Wert entspricht.

Heute ist es genauso , nur mit dem Unterschied, das keiner mehr selber produziert und das offizielle Zahlungsmittel nicht mehr Salz , Pfeffer , Weizen oder Hase ist, sondern Euro oder Dollar, was statt dessen einen "Gegenwert" besitzt.

Und im Endeffekt ist es egal, ob Du (Stand vor 4000 Jahren) den ganzen Tag Hasen jagen musst, damit Du Dir auch Weizen oder Salz kaufen oder tauschen konntest, oder heute den ganzen Tag in einem Büro Sitzt um den Gegenwert in "EUR" zu erhalten , damit Du dich versorgen kannst.

Die Logik war immer die gleiche .

Heute haben sich nur die Konsumgüter und das Leben entsprechend stark verändert, da es heute nicht mehr alleine darum geht nur "zu überleben" , sondern auch "zu leben".


Mondovada3 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 11:42

Deine Vorstellung vom Leben in der Steinzeit kommt eher aus Comics denn aus Geschichtsbüchern, aber man kann erkennen was du meinst.

wolfman74  19.08.2024, 11:49
@Mondovada3

Das irrst Du Dich aber gewaltig.

Bereits 4500 v.Ch wurde das erste "Geld" in Form von Silber in Mesopotamien eingeführt und schon 2000 v. Ch. war im Mittelmeerraum Gold, Silber und Kupfer als Währung "normal" .

https://static.klett.de/assets/terrasse/Geschichte_des_Geldes.pdf

Geld ist kein "Feature" der Neuzeit . Schon 700 v. Ch. , also lange vor dem Christentum wurden erste Münzen in Persien geprägt.

dompfeifer  19.08.2024, 13:25

Das ist streckenweise etwas undifferenziert.

In der Jungsteinzeit, nach Entwicklung der Spezialisierung in der Produktion, entwickelte sich naturgemäß der einfache Warentausch, d.h. die Menschen tauschten ihre Arbeitsprodukte ohne allgemeines Äquivalent ("Tauschmittel") nach aktuell vorrätigem Angebot und aktuellen Bedürfnissen. Der Mangel war naturgegeben und führte zwangsläufig zu Gewalt und Herrschaft.

Mit dem Aufkommen allgemeiner Zahlungsmittel setzte der allgemeine Äquivalententausch ein. Der verbreitete sich weit in der Antike, verblasste im Mittelalter erheblich und erreichte in der Neuzeit seine Blüte.

".... da es heute nicht mehr alleine darum geht nur "zu überleben" , sondern auch "zu leben".

Eben nicht! Wie Du siehst, geht es in der Waren tauschen Gesellschaft, in der sich dank der erreichten Naturbeherrschung ohne nennenswerte Mühe ein Überfluss produzieren lässt zur Deckung aller Bedürfnisse, nicht um das gemütliche Leben, sondern immer wieder um das nackte Überleben, wie gegenwärtig z.B. gerade im Nahen Osten und in Osteuropa.

Der Mangel ist schon lange keine Naturgegebenheit mehr, sondern Ergebnis von Herrschaft und zugleich Ursache für Krieg und Elend.

Warum haben die meisten ihre Seele gegen Geld und Konsum getauscht?

Wenn man so eine Frage stellt, kommt mir als erstes die Frage in den Sinn: Nach welchen Maßstäben wird da die Grenze gesetzt, wo man angeblich die Seele gegen den Konsum tauscht? (Und was meint so jemand eigentlich mit Seele?)

Nur weil ich einer geregelten Arbeit nachgehe, einen für mich einigermaßen vernünftigen Lebensstil lebe, aber noch lange nicht im Überfluss, sehe ich da noch lange nicht, dass ich meine Seele gegen den Konsum eingetauscht hätte, zumal Seele der Bibel nach ohnehin die lebendige Einheit von Körper und Geist einer jeweiligen Person ist.

Ist ihnen der kurze Kick hier das wirklich Wert, oder sind sie einfach nur verführte und irregeleitete Wesen?

Wenn Du damit damit andeuten willst, dass es besser ist, sich statt dessen voll und ganz auf eine Religion zu konzentrieren, und eine geregelte Arbeit dafür sausen zu lassen, dann meine ich dazu, dass das mindestens ebenso unproduktiv ist. Und wofür? Wenn alle so denken gibt es nicht einmal Nahrung und essen und der kurze Kick, also das Leben in diesem Dasein wird für so ziemlich jede Person noch wesentlich kürzer, ja sogar für viele unmöglich, und was hat man dann gewonnen? Ist es nicht eines der Gebote, sich zu mehren, das schon Adam und Eva im Garten in Eden gegeben worden sein soll?

Der wahre Weg ist ja wirklich nicht einfach, aber deshalb aufgeben und sich so fallen lassen?

Der wahre Weg wird ohnehin von jedem anders gesehen. Nicht ohne Grund gibt es in wohl jeder abrahamitischen Religion mehrere Konfessionen - und das trotz eigentlich pro Religion identischer schriftlicher Grundlagen, also nur weil Interpretationen, Glaubensansichten, Rosinenpickereien und so weiter individuell unterschiedlich sind.

Was denkst du ist der Grund dafür?

Individualität, Bequemlichkeit Verwechseln von Wissen mit Glauben (man meint zu wissen, aber es trotzdem, auch beim Atheismus, nur glauben) und noch verschiedenes andere mehr, was harmlos ausgedrückt auch Differenzen und Uneinigkeit fördert.

Oder scheint das alles anders als es ist?

Auch möglich. Das hängt eben auch von der persönlichen Betrachtung ab.


Christina168  20.11.2024, 10:47

Tolle Antwort 👍🏻😊

Interessant, dass es Menschen gibt, die sich über solche Themen Gedanken machen. Allerdings ist dieses Problem nicht neu. Schon in früheren Zeiten neigten die Menschen zum Konsum und Besitz von Werthaltigem, u.a. Geld. Nur war die Zahl derjenigen, die sich das leisten konnten, begrenzt. Außerdem gab es von der größten Droge der Verführung, nämlich den Zucker, nicht viel - im Gegensatz zu heute. Dies sind ein paar Gründe für die Ursache deiner Feststellung. Es gibt sicherlich noch mehr.


Mondovada3 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 11:33

Vielleicht weil der Besitz eine falsche Sicherheit vorgaukelt?

Vierjahreszeit  19.08.2024, 13:17
@Mondovada3

Das stimmt grundsätzlich. Aber da Besitz mit Macht korrelieren kann, kommt noch ein zusätzlicher Grund hinzu, Geld u.ä. zu "sammeln". Es gibt aber auch unter den Reichen Menschen, die eine soziale Ader haben, und Besitz teilweise weitergeben. Ich glaube, dass das Bedürfnis, etwas zu besitzen, den Mensch schon bewegt, dafür etwas, nämlich seine Seele, zu verkaufen. Wenn dem nicht so wäre, gäbe es zum Beispiel keine Arbeitnehmer.

Du scheinst hoch abgehoben zu leben. Vielleicht hast du reiche Eltern und keine Aufgaben.

Die Realität für die meisten jungen Deutschen ist, dass sie heftig mind. bis 23j, eher bis 30j zu kämpfen haben um überhaupt auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und Geldrausch, Konsumrausch weit entfernt liegen. Sofern man das überhaupt schafft, muß man dafür meist 50j werden.

Es ist völlig abwegig, zu glauben, wir seien verpflichtet, als Bettler zu leben. Wenn antike Schriften so etwas nahe legen ist das LÄNGST keine Verpflichtung.


Mondovada3 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 09:03

Nein, habe ich nicht und bin ich nicht.

Meine beiden Kinder haben studiert und sofort gute Jobs gefunden.

Aber uns ist statt dem Gehalt wichtiger das wir andere Werte achten.

Landfuture  21.08.2024, 09:10
@Mondovada3

Was vielleicht noch vor 15 Jahren möglich war - Studium und dann gutbezahlter Job - wird ständig seltener. Akademiker müssen heute bundes- oder europaweite Mobilität über sich ergehen lassen. "Zeitlich befristet" - "Generation Praktikum".

Die weltweite Konkurrenz wird immer heftiger, die Unternehmen wandern dorthin aus, wo man noch Gewinne machen kann. Das sollte dir alles bekannt sein, das Schlaraffenland ist geschlossen!

Nochmal: Jesus ist als Bettelprediger rumgezogen und hat die Armut gerühmt, damit die Dörfler sich von ihrem Ersparten trennen. Aber das KANN kein Lebenskonzept für die Masse sein! Und zu verkünden, "Gott" wolle das so, ist nahezu verrückt.

Mondovada3 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 09:27
@Landfuture

Nein, meine Tochter hat vor nicht mal einem Jahr ihr Referendariat beendet. Liegt also eher an dir.

Landfuture  21.08.2024, 09:43
@Mondovada3

Abwegiges weltfremdes Gerede. Nicht mal Glaubensverzückte sollten sich einbilden, dass deutsche Arbeitnehmer in Geld baden können- Lies mal Wirtschaftsnachrichten!!

"Referendariat" ist eine große Ausnahme, weil wegen dem Massenzustrom viele Lehrer gebraucht werden. Der Lehrer muß seinen rel. kurzen und sicheren Weg aber dadurch bezahlen, dass er nur mäßig entlohnt wird und bis ca. 55j schwer geplagt wird - viele Lehrer landen in der Burnout-Behandung und sind ab 55 nicht mehr arbeitsfähig.

Meine EIGENE Situation, die du NULL kennst, sollte da völlig herausgehalten werden. Es geht um das, was die Masse der Arbeitnehmer erlebt! ENDE

Mondovada3 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 11:52
@Landfuture

Mein anderes Kind ist Arzt, auch hier war es kein Problem einen guten Job zu bekommen.

Sie sind irregeführt und meinen das momentane "Glück" sei besser als der Glaube an eine ewige Zukunft.


Bricoleur  21.08.2024, 09:00

Die ist nur ein leeres Versprechen.

Bricoleur  21.08.2024, 09:26
@Theophilus77326

Das Beste war im Konfirmandenunterricht (Mußte ich mitmachen, sonst hätte mich mein Alter erschlagen, soviel zum Thema Christliche Nächstenliebe), als der Pastor das 5. Gebot drannahm. In der ersten Stunde erklärte er das zum kategorischen Imperativ, der unter keinen Umständen in Frage gestellt werden dürfe.

In der Pause hatte er wohl etwas zungenlöser genommen.

In der 2. Stunde erzählte er von seiner Zeit in der Waffen-SS in Frankreich. Seine größteHeldentat bestand darin, daß er mit der Kompanie, die ihm unterstand, einige französische Zivilisten, größtenteils Frauen und Kinder, in eine Scheune treiben ließ, die Türen verrammeln ließ und dann wurde mit Maschinengewehren hineingeschossen, bis sich nichts mehr rührte. Dann wurde die Scheune in Brand gesetzt.

Ich habe ihn daraufhin gefragt, ob er sich da schon als Christ definiert habe. Ja, hat er.

Ob er damals schon Pastor werden wollte. Ja, wollte er.

Ob er damals schon das 5. Gebot als kategorischen Imperativ betrachtet habe. Ja, tat er.

Warum er es dann trotzdem gebrochen hat.

Die Antwort hat mich sprachlos gemacht: "Aber das war doch ein Führerbefehl!"

Somit sagt mir ein PASTOR (!!!!!!) daß Adolf Hitler mächtiger ist als ein "Gott".

Ich bin in einer Stadt großgeworden, wo ganze Straßenzüge noch in Ruinen standen, wo die Straßen voll waren von Männern in Rollstühlen, denen Beine fehlten,Arme oder halbe Gesichter. Als kleines Kind wußte ich schon, was ein Krieg bedeuten kann. Ich fragte natürlich, warum das alles, und die Essenz der Antwort war: weil wir dumm genug waren, einem Führer zu folgen. Somit war für mich schon früh kler, daß "Führer" eine ziemlich überflüssige Erfindung waren.

Und so ein Verbrecher mächtiger als ein "Gott"? Dann brauche ich einen "Gott" schon gar nicht. Und das mit "Allmächtig" vergiß auch mal.

Theophilus77326  21.08.2024, 09:30
@Bricoleur

Auch ich bin ein Kriegskind, mein Vater ist in Stalingrad gefallen - und kann dich gut verstehen. Auch ich hatte viele Gespräche mit Geistlichen -sie alle sind irregeführt und lehren an den Schulen keine Wahrheit. Erst viele Jahre später half mit Gott durch seinen Geist dieses Lügensystem zu durchschauen.

Bricoleur  21.08.2024, 09:51
@Theophilus77326

"Gott" IST ein Lügensystem. Erfunden um Macht durch ganz gewöhnliche, wenn auch clever Menschen auszuüben über den dummen Rest.