Überlebt die Demokratie im digitalen Zeitalter?
Soziale Medien beschleunigen die öffentliche Debatte ins Unermessliche, während Desinformationskampagnen und algorithmisch erzeugte Echokammern den gesellschaftlichen Diskurs spalten. Steht die liberale Demokratie damit vor einer existenziellen Krise? Sind unsere traditionellen Institutionen und Kommunikationsrozesse überhaupt noch in der Lage, mit dieser rasanten Geschwindigkeit und Komplexität Schritt zu halten? Brauchen wir radikal neue Formen der Bürgerbeteiligung und der Meinungsbildung, um die Demokratie für das 21. Jahrhundert zu retten?
6 Antworten
Was wir alles brauchen und unbedingt auch die Schulen gehört, ist die Vermittlung von Medienkompetenz.
Vielen ist doch gar nicht bewusst, dass sie sich in Blasen bewegen und die dortigen Inhalte gefakes sein können oder voller Falschinformationen sein können etc. Sie nehmen das was sie dort lesen, sehen und hören als wage an ohne es zu hinterfragen.
Würde man besser vermitteln, dass die Medien von unterschiedlichsten Akteuren mit unterschiedlichsten Interessen benutzt werden, dann würde manch einer sicherlich mehr hinterfragen.
Eine andere Lösung sehe ich nicht. Denn Desinformation lässt sich in der heutigen Zeit so schnell und einfach erzeugen und verbreiten, da kann nur ein gesundes Maß an Skepsis helfen sie entlarven zu können.
Die Möglichkeiten des Internets mit der Beschaffung von Informationen und den vielfältigen Möglichkeiten zum Austausch von Meinungen wäre die ideale Möglichkeit Demokratie zu leben.
Leider können immer mehr Menschen nicht mehr mit der Vielzahl sich widersprechender Meinungen und Informationen umgehen. Daher wählen Algorithmen aus, was dir gezeigt wird und was nicht. So entstehen die Blasen, in denen immer mehr Menschen leben mit der irrigen Meinung, ihre Meinung / Ansicht wäre die absolut richtige und entspräche der erlebten Mehrheit der Menschen. Nicht die Digitalisierung der Diskussion ist das Problem sondern deren Manipulation durch Algorithmen und nachfolgend mit Zensur und Unterdrückung unliebsamer Meinungen. Daher steckt darin auch eine Gefahr - aber keine neue. Neu ist nur, dass die Feinde der Demokratie, die Zensur und Meinungs- bzw. Sprechverbote durchsetzen dies nicht als Diktatur sehen, sondern vorgeben, alles nur "zum Schutz unserer Demokratie" zu tun. Allerdings haben sie die unverzichtbaren Grundlagen der Demokratie nie verstanden: Meinungsfreiheit und freie Diskussion unterschiedlicher Meinungen, Ansichten und Lösungen.
Brauchen wir radikal neue Formen der Bürgerbeteiligung und der Meinungsbildung,
Ganz ehrlich, wenn ich mir Social Media oder auch die analogen Stammtische so ansehe dann ist Demokratie nicht wirklich erhaltenswert und funktioniert eh irgendwann nicht mehr.
Die Menschen fallen auf Rattenfänger herein, egal ob von links oder rechts.
Ich würde meinen das ein Volk das Wählen darf auch ein Grundverständnis von Politik, Geschichte, Wirtschafts und Finanzsystem haben sollte und dazu einen kleinen Funken Medienkompetenz.
Ich hoffe es jedenfalls.
Allerdings habe ich im Moment meine Zweifel daran.
Aber die Demokratie hat einige kulturelle Veränderungen geschafft und wird hoffentlich auch die gerade laufende überleben.
Hi,
Wenn man berücksichtigt das die Hälfte der Menschen bereits komplett ausgestiegen sind und von ihr Wahlrecht gar kein Gebrauch mehr machen, muss man sich wirklich fragen ob die traditionelle Wahl so überhaupt noch rechtssicher durchführbar ist. Man liest in den sozialen Medien zwar ganz viele Meinungen, aber Fakt ist wohl das diese überhaupt kein interesse haben an der Demokratie, die ohne das Volk nicht funktionieren kann, überhaupt mitzuwirken.
Wie man soviele Menschen die anscheinend nur sich auf den Errungenschaften der Demokratie ausruhen und meckern wollen wieder aktivieren kann ist mir selber auch ein Rätsel, ich fürchte das evtl unser System hier gar nicht mehr verstanden wird und würde daher mehr politische Grundbildung vorschlagen weil mir nix anderes mehr dazu einfällt. Ich habe halt den Eindruck das vielen gar nicht klar ist das sie aktiv mitwirken könnten und mitnichten ein König uns regiert sondern wir das leben hier aktiv mitgestalten können, wenn denn der Wille und das Wissen vorhanden wäre.