Springer schiebt Urheberrecht gegen AdBlocker vor - was haltet ihr davon?
Servus allerseits,
was haltet ihr davon, dass Springer den Urheberschutz, der eigentlich Autoren, Künstler, Musiker usw. schützen soll, gegen AdBlocker vorschiebt?
Soweit mir bekannt, ist Springer zu 100 % auf der Werbeschiene unterwegs - somit hat's für mich 0,0 mit dem Urheberrecht zu tun, sondern mit den neoliberalen Einnahmen, die sie flöten geh'n seh'n.
Und wär's so illegal, sich gegen Malware & aufdringliche Werbung zu schützen, hätte die EU wohl kaum diesen DNS-Service mit AdBlock ins Leben gerufen, oder?
Kurz um: Was ist eure Meinung darüber?
Danke im Voraus und noch einen kurzweiligen Tag allerseits :-)
5 Antworten
Wenn ich keine nervige Werbung sehen will sollte ich AdBlocker nutzen dürfen. Wenn mir dadurch Inhalte nicht mehr zugänglich sind muß ich das andererseits aber auch akzeptieren. Da sollte jeder die Wahl haben.
Sobald mir irgendwer erklären kann, wie das ausschließlich lokale Löschen von urheberrechtlich geschützten Inhalten ein Urheberrechtsverstoß sein soll, bin ich gerne bereit, mir das anzuhören.
Also ja, ist Quatsch, aber die greifen eben nach jedem Grashalm.
Sorry, aber das ist Quatsch.
Wir (in Deutschland) haben eine soziale Marktwirkschaft, mit neoliberalem Kapitalismus hat das nicht viel zu tun.
Außerdem ist beim neoliberalen Kapitalismus nicht der Punkt, dass "unsere Gesellschaft" ihn am Leben halten will, sondern dass "unsere Gesellschaft" schlicht nichts tut. Unkontrolliert führt der Kapitalismus immer in die selbe Richtung, dafür muss "unsere Gesellschaft" eigentlich nur zuschauen.
Viel eher ist "unsere Gesellschaft" zu faul, um sich politisch zu engagieren oder wenigstens zu informieren, sodass unsere Politik in den letzten Jahren im wesentlichen uneingeschränkt tun kann, was sie will. Und eben diese Politik bevorzugt freie (oder nur unrelevant regulierte) Marktwirtschaft, da dort am meisten Geld zu verdienen ist.
Und ich schreibe "unsere Gesellschaft" die ganze Zeit in Anführungszeichen, weil es "unsere Gesellschaft" nicht gibt, viel eher gibt es viele einzelne sich überlagernde Gesellschaften, die sich unterschiedlich stark politisch engagieren.
Warum ich rot gab', sind folgende Punkte:
- Wir (in Deutschland) haben eine soziale Marktwirkschaft, mit neoliberalem Kapitalismus hat das nicht viel zu tun.
Meiner Meinung nach sehr wohl und mehr, als man zugeben will.
Und der Rest: Da bin ich deiner Meinung und ja, es stimmt vollkommen: Wir lassen's täglich zu, dass der neoliberale Kapitalismus seinen Weg geht und uns in den Abgrund führt.
Der neoliberale Kapitalismus ist grundlegend unkontrollierter Kapitalismus, also möglichst wenig Regulation vom Staat.
Die soziale Marktwirtschaft baut grundlegend darauf auf, dass es eben sehr wohl Kontrolle und Regulation vom Staat gibt und die gibt es auch definitiv und definitiv nicht zu wenig, eher zu viel - zumindest quantitativ.
Das ist ein Widerspruch in sich.
Wenn dann könnte man argumentieren, dass eben diese Regulation in der Art und Weise, wie sie aufgebaut ist, lückenhaft ist oder die Durchsetzung dieser Regulation mangelhaft ist, doch das ist kein neoliberalem Kapitalismus, sondern schlicht politische Inkompetenz oder Korruption - vermutlich ist beides alltäglich in unserer Politik.
Das mag kleinkarriert klingen, aber wenn man in einem komplexen System (ich bin Softwareentwickler, hoch komplexe Systeme sind mein täglich Brot und ich wüsste kein komplexeres System, als politische Dynamik in einer Demokratie) ein Problem sieht und beheben will, ist es extrem wichtig, die tatsächliche Ursache zu identifizieren und kein Schlagwort, was man sich zurecht biegt.
Eine falsche Ursache führt zur falschen Lösung, die am Ende immer zu noch mehr Problemen führt. Ich behaupte, dass das sogar ein wesentlicher Teil des heutigen Dilemmas ist: Politische Akteure (insbesondere populistische Parteien wie die AFD) bieten einfache Schlagworte und Lösungen für ein falsches Problem, sodass die "Lösung" am Ende auf dem Papier als Erfolgreich bezeichnet, aber extrem leicht umschifft werden kann.
Ich glaube kaum das sowas durchgeht.
Und falls doch... Na dann können sie knicken dass ich mir den mist gebe. Da wird dann auf seiten ohne werbung ausgewichen.
Und ich wette so würden viele handeln. Ergo wäre der verlust durch sowas VIEL höher als wenn die leute einfach adblocker nutzen.
Danke auch an dich. Und weißt du: Es wär' wunderbar, wenn's in der Entscheidung alle 5 Jahre dasselbe wär' - aber nein: "Wenn die Seite nicht lädt, weil der AdBlock zu Recht genutzt wird, nutze ich sie nicht - in der Politik wählt man aber trotzdem alle 5 Jahre dieselben Typen, die seit Jahrzehnten das Volk belügen".
Soll wirklich keine persönliche Unterstellung sein, sondern ein Spiegel an die Gesellschaft.
Addblocker-Nutzer sind Schmarotzer, wenn es keine Einnahme druch Werbung gäbe, gäbe es viele Dienste so nicht. So zumindest eine der Sichtweisen.
Danke, aber aus genau solchen Gründen müssen wir uns überlegen, warum wir den neoliberalen Kapitalismus zugelassen haben - man sieht ja, wohin er uns seit Jahrzehnten führt.
Und mal ehrlich: Dass diese Adblocker auch eine Menge Malware abhalten, ist dir offenbar wurscht, oder?
Und mal ehrlich: Dass diese Adblocker auch eine Menge Malware abhalten, ist dir offenbar wurscht, oder?
Na klar, wenn man sich auf Youtube z.B. eine Werbung über was auch immer anschaut, sorry, aber was ein Unsinnn. Auf den Seiten, wo es diese Probleme gibt, ist das noch das geringste Problem. Noch mal was ein Quatsch.
Man sieht wohin der heutige sozialismus führt. Kapitalismus ist nicht das problem. Alles schlechte entsteht durch ausbeutung der nettosteuerzahler, wirklich.
Somit wieder jemand, mit dem Diskutieren sogar im RL sinnlos ist, oder?
Man sieht wohin der heutige sozialismus führt
Welcher Sozialismus denn? Ich seh' keinen - nur Ausbeutung am laufenden Band und jeder lässt sich's gefallen, statt im Kollektiv dagegen vorzugehen.
Ich denk' da nur an FB-Postings, wie diesen (vor paar Tagen gelesen)
Zitat aus Erinnerung:
"Gen-Z sind die größten Schmarotzer & Faulpelze die's gibt! Arbeitschutz, Work-Life-Balance, Hitzefrei, respektvolle Behandlung fordern sie! Aber was die wirklich brauchen, ist Arbeitsmoral, wie vor 50 Jahren: 6-Tage-Woche, 18 h am Tag!"
Zitat ende.
Kapitalismus ist nicht das problem
Zumindestens nicht in den Grundzügen - aber was man draus macht, sehr wohl.
Warum wohl - ich hab' was besseres im Campingurlaub zu tun, als mich über diesen Irrsinn zu ärgern, der heißt "Nur der neoliberale Kapitalismus rettet die Welt" :-D
Azubis werden im handwerk ausgebeutet, das stimmt zunindest. Alles andere ist eigenverantwortung. Also entweder azubis besser schützen oder in der schule besser aufklären.
Und ja boomer hatten es besser und sind mit an der heutigen schlechten wirtschaftlichen und sozialen lage schuld und geben dann ihren nachfahren die schuld.
Ich habe den fraglichen Teil deiner Aussage doch zitiert, warum sprichst du über den Teil, den ich gar nicht angesprochen habe? Lerne doch erstmal ordentlich kommunizieren ;-)
eigenverantwortung
So lang du das nicht auf grundlegendes, wie Freiheit, Bildung, Gesundheit usw. beziehst und damit Tür & Tor öffnest "Nur wer selbst dafür sorgt, hat Zugang zu Bildung, Freiheit, Medizin usw." - okay.
Neoliberalismus ist im übrigen eine grundhaltung und die ist schlimmer als das wirtschaftssystem und das eigentliche übel. Umweltschutz und verwandte prinzipien werden nicht besser ohne kapitalismus, sondern wenn die neoliberale grundhaltung verschwindet.
Dann block' mich und steck', wie der Strauß, den Kopf in den Sand und verschweige all die negativen Tatsachen eben, die die neoliberale Grundhaltung mit sich bringt.
Soweit mir bekannt, ist Springer zu 100 % auf der Werbeschiene unterwegs
Da bist du falsch informiert, da z.B. mindestens Welt.de ein Pur-Abo mit werbe- und trackingfreien Inhalten anbietet. Auch gibt es ein Plus-Abo mit zusätzlichen Inhalten.
Die 3,99 Euro (oder 1,99) im Monat für werbefreie Inhalte empfinde ich auch fair. Obwohl wenn mir die Inhalte von Springer nicht zusagen, müssen auch die ihre Mitarbeiter bezahlen und können Nachrichten nicht für lau verschenken.
somit hat's für mich 0,0 mit dem Urheberrecht zu tun
Das obere ist für Urheberrechtsfragen nicht relevant. Relevant sind nur die technischen Vorgänge und die vorgenommenen Änderungen am HTML-Code sind für mich keine Urheberrechtsverletzung.
sondern mit den neoliberalen Einnahmen, die sie flöten geh'n seh'n
Und wovon sollen die Firmen dann ihre Mitarbeiter bezahlen? Du konsumierst die Nachrichten und bist nicht bereit, etwas dafür zu geben. Wie soll das aufgehen?
und können Nachrichten nicht für lau verschenken.
Zum Glück nur im Kapitalismus :-)
Relevant sind nur die technischen Vorgänge und die vorgenommenen Änderungen am HTML-Code sind für mich keine Urheberrechtsverletzung.
Dann sag' das mal Springer :-)
Und wovon sollen die Firmen dann ihre Mitarbeiter bezahlen? Du konsumierst die Nachrichten und bist nicht bereit, etwas dafür zu geben. Wie soll das aufgehen?
Indem wir endlich unser Wirtschaftssystem reformieren und uns vom neoliberalen Gedankengut verabschieden.
Wie's allgemein unsere Gesellschaft tut, um den neoliberalen Kapitalismus um jeden Preis am Leben zu halten, obwohl jeder weiß, er kann auf einem endlichen Planeten nicht funktionieren, außer zur Zerstörung dessen.