Sehgewohnheiten

3 Antworten

Bei "bodenständigen - im Leben stehenden" Menschen richtet sich der Medien-Konsum (dazu gehört auch der TV-Genuss) nach dem Tagesablauf. Sofern keine "wichtigeren Dinge" mehr anliegen und die alltäglichen Pflichten (Haus, Familie, Kinder usw.) erledigt sind, bleibt evtl. noch Zeit für "nicht lebenswichtige" Dinge, wie Hobbys, Sport oder Multimedia. Ich will damit sagen, dass sich der Filmgenuss bei solchen Menschen nicht unbedingt auf das Wochenende verschiebt, sondern eher nach momentan-vorhandenen, speziell zeitlichen Möglichkeiten in den Alltag integriert wird, unabhängig vom aktuellen Wochentag.

Nun wird gerade der Multimedia-Genuss von uns Menschen unterschiedlich priorisiert. Während der Eine kaum TV schaut, ist bei dem Anderen der erste Handgriff an jedem Morgen, das Einschalten der Glotze. Hinzu kommt ein indirekter Zwang, bestimmte Sendungen, welche gerade IN sind (aktuelle Serien, Seifenopern, Sportübertragungen), einfach nur zu schauen, um "mitreden" zu können. Man ist ja sonst nicht IN!

Das von Dir angesprochene Phänomen würde ich - sofern es überhaupt als Phänomen angesehen werden kann - einer bestimmten Konsumentengruppe zuordnen, die auch alle samt einen ähnlichen Tagesablauf zu bewältigen haben. Ich denke dabei an Menschen mit einem sehr strukturierten Alltag. Für diese Menschen sind 90-120Minuten am Tag eine große Zeitspanne, die man sich nicht "mal eben so" freischaufeln kann. Am Wochenende ist mehr Luft, und so werden hier zwei Stunden vor dem Fernseher nicht so "zeitraubend" empfunden, wie die gleichen zwei Stunden im wöchentlichen Alltagsstress.

Eine andere große Gruppe von Konsumenten genießt einen weniger strukturierten bzw. fordernden Alltag. Sie verbringen sowieso den größten Teil ihres Tages mit Multimedia-Beschäftigungen. Bei dieser Gruppe kann man in keinster Weise von einem Phänomen sprechen. Die sitzen vor der Glotze und wissen meist gar nicht, was für ein Wochentag gerade ist. Denen tuen zwei Stunden TV-Programm auch nicht weh - egal an welchem Tag...

FAZIT:
Deine Frage ist durchaus berechtigt und Deine Schilderungen sind gut beobachtet. Jedoch kann man hier nicht von einem allgemeinen Phänomen sprechen, sondern eher von einem begrenzten Phänomen, in einer ebenso begrenzten Menschen-Gruppe.

Filme finde ich mehr fürs Wochenende, vom zeitlichen Umfang, aber auch, weil sie mehr Input geben als Lesen in der gleichen Zeit. Abends unter der Woche möchte ich Erholung und möchte entspannen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe ein anderen Rhythmus da ich arbeitslos bin. Ich schaue mir sowohl Serien als auch Filme an einem Tag manchmal an. bzw. Serien innerhalb weniger Wochen oder bei 6 ep Serien eine am Tag.

In letzter Zeit ist nicht viel los, muss man auf Videospiele ausweichen oder ein Buch lesen. Die letzten zwei spannenden Serien waren Tokyo Override und Helix Staffel 1.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung