Nichtschwimmer vom Schulschwimmen ausschließen?
Nachdem in Konstanz ein Siebenjähriger im Hallenbad tödlich verunglückt war und das Gericht daraufhin zwei Lehrerinnen wegen fahrlässiger Tötung verurteilt hat, ziehen immer mehr Lehrer und Schulen die Notbremse, meldet der SWR.
Seitdem dürfen Nichtschwimmer den Schwimmunterricht an Schulen häufig gar nicht mehr besuchen und müssen stattdessen normalen Sportunterricht machen.
Wie beurteilt ihr die Lage?
11 Antworten
Aus Verantwortungssicht nachvollziehbar und nichts neues. Bei uns musste man auch schon rudimentär schwimmen können, bevor man am Schwimmunterricht teilnehmen durfte. Und das war Ende der 1980er.
Im Prinzip sollte man es umgekehrt machen. Wer nicht Schwimmen kann soll es lernen. Die anderen können zum sonstigen Sportunterricht. Das verhindert einen Teil der tödlichen Badeunfälle.
Aber das ist typisch staatliche Planung: Ersatz des Zufalls durch den Irrtum.
Als Lehrer kannst du höchstens die fehlende Erziehungsbereitschaft der Eltern ausgleichen. Deine Kritik entspricht der Kritik der Lehrer, dass die Lehrer von ihrer Aufgabe der Wissensvermittlung zu Erziehern umfunktioniert werden.
Motto: Man könnte erzogene Kinder gebären, wenn die Eltern erzogen wären.
ja, exakt. Es wird alles auf die abgewälzt. Und wenn ein Unfall passiert, sind es wieder die Lehrer.
Als Skilehrer hatte ich einmal einen Schüler, der so dick und ungelenkig war, dass er nicht alleine aufstehen konnte. Da hatte ich ein Problem.
Aber deine Argumentation setzt im Prinzip voraus, dass die Eltern selbst schwimmen können. Das ist nicht unbedingt gegeben. Migranten können oft nicht schwimmen.
Ergänzung: In Deutschland können etwa 25% der Menschen nicht ausreichend schwimmen.
natürlich, ich habe ja auch die Eltern kritisiert, die am See mit dabei sind...im Wasser ohne Schwimmflügel. Andrerseits gehen mir die Befindlichkeiten schon auch ein wenig auf die Nerven, man sollte auf Migranten Rücksicht nehmen und diese mitnehmen , wo möglich. Aber wenn das so nicht möglich ist, ist es eben so. Wir sind eben hier und nicht dort, wo die alle herkommen. Nebenbei bemerkt bin ich aktiv im Freundeskreis Asyl tätig. Sonst kommt das alles falsch rüber.
Die Erwachsenen geben ungern zu, dass sie nicht schwimmen können.
Sie schieben das Problem von sich weg.
ja , das verstehe ich schon. Aber wenn es dann die sind, die vor Gericht ziehen? Das ist ja das: jeder sagt: also ich nicht...können andere machen......
Das ist ein allgemein menschliches Problem. Einer muß Schuld sein, aber man selber ist davon ausgeschlossen.
Hi!
Beim Schulschwimmen kann kaum gewährleistet werden, dass Nichtschwimmer von den Lehrern, die auch noch die anderen Schüler unterrichten müssen, so überwacht werden, dass keine Gefährdungslage entsteht. Von daher ist die Entscheidung komplett nachvollziehbar.
Im Gegenteil, ich verstehe nicht, warum es bisher anders gemacht wurde.
Welche Lage denn genau?
Lehrer sind an allem schuld was passiert, egal wie. Alle, die Kinder erziehen stehen mit einem Bein vor Gericht.
Völlig richtig, wenn die nun die Konsequenzen ziehen und das eine oder andere ablehnen.
So handhaben wir das auch. Ich kann als einzelner Lehrer nicht die Schwimmer und Nichtschwimmer gleichzeitig betreuen.
ach so, nur weil Eltern zu faul sind, mit den kindern früher mal ins Schwimmbad zu gehen oder an die Seen usw. sollen es Lehrer wieder richten. Soll man jetzt plötzlich zwei Sportgruppen aufmachen und du stellst dich freiwillig zumindest mal als Aufsichtsperson hin?
ich sehe einige kleinere Kinder im See planschen mit Schwimmflügel etc. aber keiner von den Eltern machte sich die Mühe, denen die Schwimmflügel abzunehmen und schwimmend zu schauen, dass das Kind über Wasser bleibt. Das lernen die nämlich schon.
Aber immer sollen es andere richten, hauptsache nicht selber.