Nichtschwimmer vom Schulschwimmen ausschließen?

15 Antworten

Im Prinzip sollte man es umgekehrt machen. Wer nicht Schwimmen kann soll es lernen. Die anderen können zum sonstigen Sportunterricht. Das verhindert einen Teil der tödlichen Badeunfälle.
Aber das ist typisch staatliche Planung: Ersatz des Zufalls durch den Irrtum.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Elizabeth2  03.07.2025, 15:31

ach so, nur weil Eltern zu faul sind, mit den kindern früher mal ins Schwimmbad zu gehen oder an die Seen usw. sollen es Lehrer wieder richten. Soll man jetzt plötzlich zwei Sportgruppen aufmachen und du stellst dich freiwillig zumindest mal als Aufsichtsperson hin?

ich sehe einige kleinere Kinder im See planschen mit Schwimmflügel etc. aber keiner von den Eltern machte sich die Mühe, denen die Schwimmflügel abzunehmen und schwimmend zu schauen, dass das Kind über Wasser bleibt. Das lernen die nämlich schon.

Aber immer sollen es andere richten, hauptsache nicht selber.

Littlethought  03.07.2025, 15:37
@Elizabeth2

Als Lehrer kannst du höchstens die fehlende Erziehungsbereitschaft der Eltern ausgleichen. Deine Kritik entspricht der Kritik der Lehrer, dass die Lehrer von ihrer Aufgabe der Wissensvermittlung zu Erziehern umfunktioniert werden.
Motto: Man könnte erzogene Kinder gebären, wenn die Eltern erzogen wären.

Elizabeth2  03.07.2025, 15:39
@Littlethought

ja, exakt. Es wird alles auf die abgewälzt. Und wenn ein Unfall passiert, sind es wieder die Lehrer.

Littlethought  03.07.2025, 15:40
@Elizabeth2

Als Skilehrer hatte ich einmal einen Schüler, der so dick und ungelenkig war, dass er nicht alleine aufstehen konnte. Da hatte ich ein Problem.
Aber deine Argumentation setzt im Prinzip voraus, dass die Eltern selbst schwimmen können. Das ist nicht unbedingt gegeben. Migranten können oft nicht schwimmen.

Elizabeth2  03.07.2025, 15:47
@Littlethought

natürlich, ich habe ja auch die Eltern kritisiert, die am See mit dabei sind...im Wasser ohne Schwimmflügel. Andrerseits gehen mir die Befindlichkeiten schon auch ein wenig auf die Nerven, man sollte auf Migranten Rücksicht nehmen und diese mitnehmen , wo möglich. Aber wenn das so nicht möglich ist, ist es eben so. Wir sind eben hier und nicht dort, wo die alle herkommen. Nebenbei bemerkt bin ich aktiv im Freundeskreis Asyl tätig. Sonst kommt das alles falsch rüber.

Littlethought  03.07.2025, 15:49
@Elizabeth2

Die Erwachsenen geben ungern zu, dass sie nicht schwimmen können.
Sie schieben das Problem von sich weg.

Elizabeth2  03.07.2025, 15:50
@Littlethought

ja , das verstehe ich schon. Aber wenn es dann die sind, die vor Gericht ziehen? Das ist ja das: jeder sagt: also ich nicht...können andere machen......

Littlethought  03.07.2025, 15:52
@Elizabeth2

Das ist ein allgemein menschliches Problem. Einer muß Schuld sein, aber man selber ist davon ausgeschlossen.

thesunrider  05.07.2025, 16:36
@Elizabeth2

Ich kann das am Gymnasium ab der 10. Klasse oder so noch nachvollziehen, wo es um den „fortgeschrittenen“ Sport geht.
Aber schon bei Grundschülern die Nichtschwimmer außen vor zu lassen, halte ich als Mitglied der DLRG für grottenfalsch. Kein Wunder, es gibt dann immer mehr Jugendliche, die es mit 18 immer noch nicht können. Da gebe ich Littlethought recht.
Wie ein anderer User hier schrieb, das ist ja fast so, als würde man im Musikunterricht alle ausschließen, die kein Instrument spielen können…

Elizabeth2  05.07.2025, 23:32
@thesunrider

Ob ein kind ein Instrument im Musikunterricht spielen kann oder nicht, dürfte irrelevant sein für die Unfallgefahr. Da kann ein Lehrer notfalls 30 Kinder unterrichten und die Gefahr, das ein Kind tödlich verunglückt dabei ist als extrem gering einzuschätzen.

Ich verstehe nicht den Hype um Schwimmunterricht. In der Grundschule bis 1970 gab es bei uns in der Grundschule keinen Schwimmunterricht. Im Gymnasium gab es den, in der.8.+9.Klasse. Alle mussten teilnehmen, und komischerweise konnten sich alle über Wasser halten. Ab wann es wieder gab und das anfing weiss ich nicht. Ab 1995 auf jeden Fall, da hatte ich ein Kind, das musste ins Schwimmen in der Grundschule 1 jahr lang oder ein halbes Jahr. Das habe ich vergessen.

irgendwas muss passiert sein, dass Kinder das so gar nicht mehr können und nur möglich ist, wenn Schwimmunterricht in der Schule gegeben wird.

Die Zeiten für ausreichend Personal, für Geld und für die immensen Kosten für Hallen- und Freibäder sind vorbei. Das ist die Realität.

Der Sinn und Zweck von Schwimmunterricht sollte eigentlich sein, Nichtschwimmern das Schwimmen beizubringen…😂

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Aus Verantwortungssicht nachvollziehbar und nichts neues. Bei uns musste man auch schon rudimentär schwimmen können, bevor man am Schwimmunterricht teilnehmen durfte. Und das war Ende der 1980er.


Giovanni47  03.07.2025, 15:25

Das war bei uns schon so, Anfangs der 60er.

Elizabeth2  06.07.2025, 09:11
@Giovanni47

und bei uns gab es Null Schwimmunterricht in der Grundschule. In der JG 8 oder 9 konnten sich alle über Wasser halten....da gab es Schwimmunterricht......woher die wohl sich über Wasser halten konnten? Und zwar mit ordentlichen Schwimmbewegungen (meien Freundin war eine superlahme Ente....)

Meine Schulzeit liegt schon sehr lange zurück.

Ich kam vom Land und kam sehr selten ins Schwimmbad. Bei schönem Wetter mussten wir oft in der Landwirtschaft helfen.

Das Schwimmen habe ich daher erst im Schulsport auf den Gymnasium gelernt.

Es wäre schade, wenn es das heute nicht mehr gibt.

Wie beurteilt ihr die Lage?

Auf der einen Seite kann man die Schulmitarbeiter verstehen, auf der anderen frage ich mich, ob es nicht der Sinn des Schwimmunterrichtes ist, das Schwimmen zu erlernen?

Mein Vorschlag wäre deshalb, all diejenigen nicht mehr zum Mathematikunterricht zuzulassen, die nicht rechnen können. Unter welchen Voraussetzungen die Schüler von anderen Fächern auszuschließen sind, müsste in einer Verordnung der Kultusministerien noch festgelegt werden. Als Beispiel: Wer entweder nicht singen oder kein Instrument spielen kann, bleibe bitte dem Musikunterricht fern.

Gruß Matthias