Micky Maus Magazin: War es damals (80er oder 90er?) normal, dass Kinder ein Taschenmesser bessesen hatten?
Mit einem Messer ( jetzt kannst du endlich mal dein Taschenmesser gebrauchen!) wird ein Loch inden Boden geschnitten.
Ich bin kurz vor der Jahrtausendwende geboren. Mein erstes Taschenmesser bekam ich mit 14 Jahren und führte es ausschließlich bei Campingtouren mit. Da war ich allerdings längst aus dem Alter raus, wo ich Comics gelesen hatte.
Es kann ja auch dem Zeitgeist verschuldet sein. Als Kind hatte ich schon den Umgang mit PCs drauf, die vor 10 oder 20 Jahren eher kaum in Haushalten vorhanden waren (geschweige Leistung abriefen).
32 Antworten
Ja, war es! ( Auf dem Land)! Und man missbrauchte es nicht, für Gewalt! Sondern man benutzte es im Wald um Holz anzuschnitzen
Nicht zu vergessen, um seinen Kumpels die nervigen Schildchen in den Schießerunterhemden wegzuschneiden. :-)
War es damals (80er oder 90er?) normal, dass Kinder ein Taschenmesser bessesen hatten?
Ja. Da wurde das aber auch noch nicht im Kopf der großen Masse pauschal mit "Waffe" gleichgesetzt.
Da war man noch nicht so verrückt, das man als Kind ein Messer aus dem Grund "seine Ehre zu verteidigen", "Andere abzustechen" oder sich als Reaktion darauf "gegen Andere verteidigen zu müssen" dabei hatte. Da waren das noch normale Alltagsgegenstände im Sinne von nützlichen Werkzeugen.
Anekdote dazu:
In der 2. Hälfte der 70er brauchten wir für irgend etwas im Unterricht in der 3. Klasse mal ein Messer.
Der Deutschlehrer zu den Schülern: "Kann mir mal einer kurz sein Taschenmesser geben, damit ich das hier abschneiden kann?" – Von den Drittklässlern hat keiner reagiert.
Darauf der Lehrer: "Hat etw keiner hier ein Taschenmesser dabei? Was seid ihr denn für Jungen? Man muss doch ein Taschenmesser dabei haben. Wie wollt Ihr denn sonst irgend etwas abschneiden, einen Apfel schälen oder ähnliches? Nächste Woche gehen wir doch auf Klassenfahrt. Da erwarte ich aber, das keiner sein Taschenmesser vergisst."
Ab dem Tag hatten alle Schüler (zumindest die Jungen) immer ein Taschenmesser dabei. Und es ist nie in der Schule zu der Zeit zu irgend welchen "Problemen" oder gar Tätlichkeiten damit gekommen.
Da war es aber andererseits auch so, dass der selbe Lehrer Dir im Zweifel auch mal eine Backpfeife gegeben hat, wenn Du in Reichweite warst und mehrfach den Unterricht gestört hast. - Und das übrigens, ohne dass deshalb irgendwer Sturm dagegen gelaufen wäre. Da kam von den Eltern dann höchstens "Der wird schon seinen Grund gehabt haben. Selber Schuld, dann störe den Unterricht nicht!"
Und nur "alles Gold" war da natürlich auch nicht.
Backpfeife? War auch in den 70er Jahre schon lange verboten.
Zumindest in den 80ern gabs aber dann doch Stress als mein Reillehrer ein Buch geworfen und damit einen Schüler verletzt hatte, Schlagen war da schon lange verboten.
Allerdings gabs kein Problem damit, das er später mit Kreidestücken geworfen hat, laut auf den Tisch gekloppt oder jemanden angebrüllt hat. Da muste man durch.
Backpfeife? War auch in den 70er Jahre schon lange verboten.
Ja, und?
Ist aber trotzdem so passiert. 🤷♂️
Der Punkt dabei ist:
Es wurde von den Eltern deshalb aber nicht pauschal "Alarm gemacht", sondern es wurde erstmal geschaut warum das passiert ist. Und in dem Fall wurde dann halt auch mal gesagt "Dann störe eben nicht den Unterricht" anstelle zum Lehrer zu rennen und zu schreien "Ich zeige sie an!".
Das hatte den Effekt, dass man als Kind gelernt hat, das man andere Erwachsene und deren Ansagen auch zu respektieren hatte, da man eben nicht pauschal von den Eltern verteidigt wurde und den anderen Erwachsenen pauschal eine "Schuld" unterstellt wurde. So glaubte man auch nicht, sich in der Öffentlichkeit gegenüber Erwachsenen alles herausnehmen zu können.
Dadurch war auch noch Zivilcourage möglich, wenn irgend ein Rotzbengel z.B. im Bus mal über die Stränge geschlagen hat. Weil da die anwesenden Erwachsenen den dann gemeinsam zur Räson gerufen haben. Da hat der Bengel dann gemerkt "so läuft das hier nicht".
Heute heult die Politik herum, dass man doch wieder mehr Zivilcourage zeigen solle, was im Zweifel für den einzelnen Privatmenschen aber nur nach Hinten losgehen kann, dank der heutigen "Empör-Mentalität" bei den Eltern, die dann noch diejenigen anzeigen wollen, die ihren Rotzbengel mal geholfen haben zu erziehen (was sie alleine ja scheinbar nicht hinbekommen haben).
Irgendwie war ich von Backpfeifen in der Schule ausgegangen. Das war im Westen definitiv verboten. Das hätte den Lehrer seinen Job gekostet - aber wie gesagt, im Westen.
Irgendwie war ich von Backpfeifen in der Schule ausgegangen.
War ja auch bei der besagten Backpfeife auch so.
Das war im Westen definitiv verboten. Das hätte den Lehrer seinen Job gekostet - aber wie gesagt, im Westen.
Lies meinen Kommentar nochmal. Den Job hat es ihn nicht gekostet, eben weil da von den Eltern auch mal mit Augenmaß reagiert wurde.
In anderen Fällen (ein anderer Lehrer warf mit seinem Schlüsselbund nach einem Kind), da gab es dann schon Ärger, da standen die Eltern dann natürlich beim Schulleiter…
Ja, das war nicht unüblich. Aber niemand wäre auf den Gedanken gekommen, damit eine böse Tat auszuüben. Liebe Grüße
Bei Micky Maus war sogar normal dass Enten Auto fahren und ihr Barvermögen in riesigen Geldspreichern horten.
Die Streichidee ist an den Leser gerichtet.. und soweit ich weiß, können Enten das (noch) nicht.
Ich bin mir nicht sicher ob du meine Frage wirklich verstanden hast..
Wie geil! Das war damals immer meine Lieblingsseite ("Witze, Tipps und Tricks"). Ein paar der Streiche spiele ich heute noch gerne. :-)
Ich hatte mit 6 oder 7 mein erstes Taschenmesser von einem echten Höhlenforscher geschenkt bekommen. Das hat mir leider jemand geklaut...
Auf einem Jahrmarkt gab es einen Stand mit Messern, da haben wir auch noch im Grundschulalter Fahrtenmesser mit feststehender Klinge und Scheide gekauft. Vier Jungs, keine Eltern dabei, natürlich wurden die zweckentfremdet. Gestorben ist allerdings niemand.
In Summe halte ich TikTok alleine für gefährlicher als alle heute aus "Angst um die kindliche Psyche" verpönten Dinge.
Künstler fanden sich und schafften orientalische Fresken auf Bushäuschen-Bänken. 😂
Wenn ich davon ausgehe, dass der Zweck von Messern auch das Schnitzen ist, ist das faktisch keine Zweckentfremdung. Höchstens der Bank ...
Ja jut 😅 soweit würde ich nicht gehn. Aber grundsätzlich finde ich (als ehemalige Pfadfinderin) es gut, wenn Kinder lernen, mit sowas umzugehn. Ob man den Kram dann in die Schule mitschleppen muss, weiß ich nicht.
Sehe ich auch so. Wir haben auch bei einer ähnlichen Organisation wie die PF mit Messern, Äxten und anderen Dingen umzugehen gelernt. Auch Kühe mit der Hand melken stand auf dem Programm, das alle Kinder dann auswählen konnten. Klar, dass man sich dann für die Sachen entscheidet, die sonst immer "zu gefährlich" oder "verboten" sind.
Wichtig dabei fand ich aber, dass die Erwachsenen immer dabei waren, jedenfalls am Anfang. Wenn die Kinder gut schnitzen und Feuerholz hacken konnten, waren sie in der Regel schon größer und haben mit auf die Jüngeren aufgepasst.
Heute müsste man wahrscheinlich ganze Bücher unterschreiben, um das überhaupt noch gefahrlos anbieten zu können. Ergebnis sind dann verweichlichte Angsthasen, die sich selbst finden wollen. (Fühle mich sehr alt, wenn ich sowas sage...)
Wow.. schon heftig wie sich die Zeiten ändern. Irgendwie bin ich in der falschen Zeit geboren. Hätte ich die Wahl, dann wäre ich gern in den 70er oder 80er geboren worden.