4 Antworten

Hier werden verschiedene politische Dimensionen zu undifferenziert behandelt. Konservative müssen nicht zwangsläufig rechts sein, Linke nicht gegensätzlich zu Konservativen. Es gibt ja bspw. im Religiösen durchaus Überlieferungen und Regeln, die ökonomisch eher in Richtung Sozialismus gehen (z.B. mit den Armen teilen) oder als Aufforderung zur Integration, auch gegenüber Ausländern (z.B. "Gleichnis vom barmherzigen Samariter", Gebot der Nächstenliebe). Wer sich also als konservativ im christlichen Sinne (bspw. Parteien mit "C" wie die Christlich-Demokratische Union oder die Christlich-Soziale Union) bezeichnet, könnte theoretisch auch sozialistisch-sozialliberal sein. Gleichzeitig könnten linke Strömungen, die heutzutage eher als sozialliberal auftreten, auch ein totalitäres Regime anstreben, was früher auch passiert ist (vgl. Sowjetunion), aber heutzutage eher an rechtsextremen Strömungen wie in den USA oder in Deutschland zu beobachten ist.

Letztlich ist es aber so, dass die Studienlage besagt, dass intelligentere Menschen tendenziell eher offen für Neues sind, d.h. eher progressiv eingestellt sind, während weniger intelligentere Menschen tendenziell lieber in ihrer Komfortzone bleiben und Neuem gegenüber ablehnender sind. Diese Tendenzen werden aber von zahlreichen anderen Einflussfaktoren überlagert. Es kann z.B. auch sein, dass ein sehr intelligenter Mensch Zeit seines Lebens von einem konservativen System profitiert, weil er von Anfang an privilegiert ist und vom System nach oben getragen wird. So jemand dürfte trotz der oben genannten Tendenz dem Konservativismus, also dem Erhalt des bisherigen Systems eher zustimmen als jemand, der nicht so wohlbehütet aufgewachsen ist.

Wie bekannt ist, muss man für Politik nicht "schlau" sein. Siehe Ampelregierung. Ausserdem sagt der IQ Wert über nichts ausser dem Logischen denken aus.


Ortogonn 
Beitragsersteller
 20.05.2025, 21:26

Deine Anspielung auf die Ampel deute ich als eine derselben eher gegensätzlich ausgerichtete Gesinnung, korrekt?

Wie dem auch sei, danke.

MagaAmogus  21.05.2025, 07:06
@Ortogonn

Ich halte nichts von dem "schlauere Leute wählen diese und diese Partei". Das mit der Ampel war nur so ne Art... keine Ahnung.

Vor Allem ist an dem Artikel zu kritisieren, dass die Daten lediglich eine Korrelation belegen. Ob das Eine eine Ursache des Anderen ist, das Andere eine Ursache des Einen oder beide Folgen eines Dritten sind, ist um Größenordnungen schwieriger zu untersuchen.

Es ist bekannt, dass Intelligenz trainierbar ist, und es ist naheliegend, dass Menschen (bzw. generell lernfähige Animalia) intelligenter werden, wenn sie sich immer wieder auf neue Situationen einstellen müssen. Für gewöhlich neigen Menschen dazu, ihre eigene Herkunft (in diesem Fall Werdegang erhaltend/ändernd) zu bevorzugen; interessant wäre, zu prüfen, ab wann dies kippt.

Hinzu kommt, dass "Intelligenz" ein vieldimensionales Phänomen ist, sogenannte Intelligenztests jedoch nur einen eindimensionalen Ausschnitt aus dem formalen Bereich der Intelligenz darstellen.

Würde ich nicht pauschalisieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist da