Jedes Jahr erhalten die Kirchen in Deutschland 500 Millionen Euro aufgrund eines Uralten Vertrages, sollten die Zahlungen endlich eingestellt werden?
Bei den 500 Millionen sind noch nicht mal die Kirchensteuern drinne, einfach krank
Welchen uralten Vertrag meinst du, und wofür ist das Geld genau?
Es geht um diesen Vertrag aus dem Jahre 1803, es sind sogenannte "Staatsleistungen" https://www.deutschlandfunkkultur.de/kirche-finanzierung-staatsleistungen-100.html#Warum
9 Antworten
Natürlich muss Kirche und Staat endlich getrennt werden.
Sie erhalten Milliarden jedes Jahr.
Aber die Kirchen tun doch soviel Gutes! Das sei dahingestellt, denn das tun andere sehr wohl auch, aber das „soviel“ drückt sich dann eher darin aus, dass Caritas und Diakonisches Werk auch „viel“ kosten, rund 45 Milliarden €, wovon die Kirchen nur zwei Prozent beisteuern
https://www.carstenfrerk.de/wb/buecher/violettbuch-kirchenfinanzen.php
Also Kirchensteuer (rund 13 Milliarden/Jahr) bezahlen die Mitglieder der katholischen/evangelischen Kirche; der Staat zieht die nur ein. Dafür bekommt er je nach Bundesland 2-4% davon. Kritiker bezweifeln, das dies die realen Kosten abdeckt; es wird davon ausgegangen, dass dafür eine fünfstellige Anzahl an Beamten/Angestellten des Staates vollbeschäftigt sind damit.
Für kirchlich betriebene soziale, karitative oder Gesundheits-/Kindergarten-/Schuleinrichtungen etc. bekommt die Kirche extra Zuschüße bzw. Übernahme der Kosten durch den Staat.
Die Bezahlung von Pfarrern in Deutschland wird zum Teil vom Staat übernommen, hauptsächlich im Rahmen von sogenannten Staatsleistungen, die als Entschädigung für Enteignungen von Kirchengut im 19. Jahrhundert gezahlt werden. Diese Zahlungen (rund 600 Millionen/Jahr) werden oft als "Ablöse" für enteignetes Kircheneigentum betrachtet und sind in vielen Bundesländern üblich, mit Ausnahme von Bremen und Hamburg. Die genaue Höhe der Zahlungen variiert je nach Bundesland und kann einen beträchtlichen Teil der kirchlichen Einnahmen ausmachen.
Die Ampel-Koalition plante, die Staatsleistungen an die Kirchen abzulösen, doch es gab keinen Konsens über die Höhe der Ablösesumme und die Finanzierung durch die Länder. Nun unter der neuen Regierung ist dies auf Eis gelegt.
Pfarrer die Religionsunterricht geben, werden vom Schulamt dafür bezahlt.
Die Erklärung des Kirchenaustritts beim Amtsgericht ist seit einer Gesetzesänderung im Jahr 1971 erforderlich, um den Austritt rechtswirksam zu machen. Zuvor konnte der Austritt formlos erklärt werden. Seitdem muss die Erklärung entweder mündlich zur Niederschrift beim zuständigen Amtsgericht oder schriftlich unter notarieller Beglaubigung erfolgen.
Mhm, so leicht ist es nicht:
Die Kirche stellt als Träger eine Vielzahl an Institutionen bereit, die dann Bund und Länder stellen müssten.
Von der Telefonseelsorge, Universitäten mit kirchlichem Träger, Stiftungen wie die Aktion Sühnezeichen... dafür muss dann erstmal Ersatz gefunden werden.
Die Kirche stellt als Träger eine Vielzahl an Institutionen bereit, die dann Bund und Länder stellen müssten.
Kein Problem Bund und Länder bezahlen bereits 98% der Institutionen
Von der Telefonseelsorge, Universitäten mit kirchlichem Träger, Stiftungen wie die Aktion Sühnezeichen...
die meisten davon bekommen eh (außerhalb der 600 Millionen) Kostenübernahme oder Zuschüße dafür vom Staat.
Die katholische Kirche soll wieder politischen Druck erfahren?
Da wird sich Widerstand regen in Erinnerung an den sog. Kulturkampf des Kaiserreichs.
Da bin ich gespannt, ob das so umzusetzen ist. Zumal katholische Gruppen wie die Heimatveretriebenen ebenfalls politischen Einfluss über die Union haben.
Da wird sich Widerstand regen in Erinnerung an den sog. Kulturkampf des Kaiserreichs.
Nein, wird es nicht, weil es heute kaum noch jemanden gibt, der sich ernsthaft für die katholische Kirche interessiert.
Zumal katholische Gruppen wie die Heimatveretriebenen
Dann schau dir mal eine Konfessionskarte des Deutschen Kaiserreichs an:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Verbreitung_der_Konfessionen_im_deutschen_Reich.jpg
Die ehemalgien Territorien Preußens im Osten waren weit überwiegend evangelisch und in der Regel (hier bilden Masuren und das Ermland eine Ausnahme), bildeten, da wo das vorhanden war die ponischsprachigen Einwohner den katholischen Bevölkerungsanteil, vor allem in Posen und Westpreußen die sind allerdings in aller Regel nicht vertrieben worden.
Die einzigen Gebiete mit größeren Anteilen katholischer Vertriebener waren "Oberschlesien" und das sogenannte "Sudetenland" wobei aus letzterem viele Vertriebene nicht nach Deutschland, sondern nach Österreich ausgewichen sind.
Die Vertriebenenverbände sind/waren eher protestantisch dominiert, da sehe ich wenig Potential für eine pressure-Group zur unterstützung rein katholisch-kirchlicher Interessen.
Naja aber die Kirchen haben Milliarden, also wirklich extrem viele Milliarden, die wissen selbst ja nicht mal wie reich die sind weil sie nie Buchführung machen mussten, die sagen immer das sie Arm sind aber ich glaube das ist gestunken und erlogen!
Schau doch einfach mal in den Grundbuchämtern, wie viel Land (Acker, Wiese, Wald, teilweise 30-40% der Gesamtfläche) sowie Gebäude den beiden Kirchen gehören.
Traut sich kein Politiker ran. Ist halt derzeit ein Todesstoß für deine politische Karriere. Solche Vorschläge kamen immer nur von der Opposition.
Rechtlich kann ich es nicht einschätzen, ob es überhaupt machbar ist.
Solche Vorschläge kamen immer nur von der Opposition.
Die Ampel-Koalition plante, die Staatsleistungen an die Kirchen abzulösen, doch es gab keinen Konsens über die Höhe der Ablösesumme und die Finanzierung durch die Länder. Nun unter der neuen Regierung ist dies auf Eis gelegt.
Der Popularität hat es nicht geholfen, oder?
SPD war am meisten dagegen. Die Partei welche jetzt in der Koalition ist.
hat nur bewirkt, dass dann auch die Kirchen wieder damit angefangen haben aktive Wahlempfehlungen für die UNION auszusprechen (deren Landesregierungen dies vorher schon blockierten und die zugesagt hatte, dies auf Eis zu legen wenn sie an die Macht kommen)
Die Ampel-Koalation war offiziell komplet einig, dies zu wollen.
Die Ampel-Koalation war offiziell komplet einig, dies zu wollen.
Eben! Und trotzdem wurde es am Ende verhindert.
Na ja, das hört sich zwar erstmal sympathisch an, aber man muss schon bedenken, dass die Kirchen - trotz aller berechtigten Kritik - doch auch viel für die Gesellschaft leisten. Die Folgen könnten auch ziemlich teuer werden. Zumindest das ehrenamtliche Engagement, das viele Menschen dort einbringen, wird sich in profanen Ersatzinstitutionen nicht eins zu eins ersetzen lassen.
Das wäre sogar sehr leicht.
Man stellt den Vatikan einfach vor die Wahl seinen Verzicht zu erklären, weil es nach über 100 Jahren wirklich mal genug ist oder man macht einfach sämtliche Einrichtungen der katholischen Kirche in diesem Land dicht.
Dazu muss man ja nicht die Gewissensfreiheit/Religionsfreiheit der Gläubigen einschränken, gemäß altem Testament gilt ja, dass jeder ort an dem Gläubige zusammenkommen und Gottesdienst feiern eine Kirche ist, genau so wie das Priestertum aller Gläubigen und die Möglichkeit selbst aus der Gemeinde einen Priester zu erwählen.
Also wäre es wohl kein unverhältnismäßiger Eingriff in die Religionsfreiheit, wenn man sämtliche Einrichtungen der katholischen Amtskirche einfach mal schließt und Mittel aus der Kirchensteuer, die für den Betrieb und den Unterhalt des Amtsklerus aufgewendet werden sollen, erstmal einfriert, bis der Verzicht durch ist.
Dauert nicht lange.