Ist Zeit real oder nur ausgedacht?

CatsEyes  19.01.2025, 06:27

Ich lese das alles von Dir mit Interesse, finde aber nirgends eine konkrete Anwendung Deiner Sichtweise bzw. eine reale Darstellung der ev. Vorteile? Übersehe ich da was?

Physikraxi 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 11:16

Eine einfache Anwendung ist die Mathematik, denn man kann nur eine reale Wirkung erzielen, wenn die Punkte der verwendeten Quantitäten auch wirklich gleichzeitig anwesend sind.

CatsEyes  19.01.2025, 11:19

Mit Deiner Sichtweise, Definition bez. Gleichzeitigkeit habe ich immer noch ein Problem. Räumlich getrennte Punkte samt Beobachter tauschen jegliche Information nur mit C aus.

Physikraxi 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 11:24

Stelle bitte deine Fragen in einer Artwort, denn hier in der Nachfrage ist die Frage auf eine geringe Anzahl von Zeichen begrenzt.

10 Antworten

Es wundert mich nicht, dass du offenbar das Konzept der Zeit nicht verstanden hast. Je fundamentaler die Dinge sind, desto schwerer ist ihre Erklärung.

Was mir in deiner Ausführung allerdings aufgefallen ist, ist dass du scheinbar den Verstand und die Raumzeit zu separieren versuchst.

Zeit, ist wie alles andere in unseren Versuchen einer Erklärung in erster Linie ein Model um das, was beobachtet wird zu verstehen und herzuleiten. Ihre wahre Natur werden wir wahrscheinlich nie bis ins kleinste Detail verstehen, jedoch bildet das bisherige Model die Beobachtungen recht gut ab und ist damit eine nützliche Abstraktion.


Physikraxi 
Beitragsersteller
 01.10.2024, 13:05

Auch hier habe ich die gleiche Antwort wie für NostraPatrona

Ich denke, das beantwortet nicht meine Frage, denn es geht mir hier nicht um deine Ansicht über mich oder ein Vorstellungsmodell, sondern um die Zeit, ob du sie für real oder für ausgedacht hältst.

Aber dennoch ist das Ereignis (die Zeit) der Änderung real und jene Änderung liefert ein rein räumlich quantitatives Ergebnis, wogegen das Ereignis (Zeit) nur ein dimensionsloses Ereignis darstellt, welches nicht mathematisch verwendbar ist. Denn verwendbar ist nur räumliche Gegenwärtigkeit.

Die Veränderung ist nämlich eine Addition der gravitativen räumlichen Beziehungen und das Resultat ist die räumliche Gegenwart. Und mit jenen Größen kann ich mathematisch arbeiten, aber nicht mit Ereignissen, die wir Zeit nennen. Daher nennen wir die Resultate Zeit-Spanne, Zeit-Raum, Zeit-Dauer und jene meine nicht wirklich die Zeit, sondern die räumlichen Abstände.

Takumi2007  01.10.2024, 13:33
@Physikraxi
welches nicht mathematisch verwendbar ist

Sobald eine Formel in der Physik auch nur irgendetwas mit Bewegung zu tun hat, wirst du ein t in der Formel finden. Bewegung ist ohne Zeit nicht möglich.

Zeit und Raum sind keine getrennten Dinge. Aus diesem Grund wird in wissenschaftlichen Kreise auch von der Raumzeit gesprochen und nicht von Zeit und Raum.

Physikraxi 
Beitragsersteller
 01.10.2024, 14:32
@Takumi2007

Ich denke, dem ist nicht so. Doch möchte ich mich hier nicht ständig wiederholen müssen. Daher, wenn wir weiterdiskutieren wollen, dann empfehle ich dir, meine Kommentare aus der Diskussion mit SnowPhil nachzulesen, was ich zu deinem Kommentar zu sagen hätte.

Und dann sehen wir mal weiter.

Erst einmal finden sich in unseren Gedanken das abgebildet, was wir über unsere Wahrnehmung aufgreifen können. Das gilt sowohl für Raum (hier ein Gegenstand ertastet, dann nichts und dort wieder etwas) als auch für die Zeit (jetzt scheint die Sonne, jetzt ist eine Wolke da). Dabei mag uns der Raum so selbstverständlich und die Zeit nur abgeleitet erscheinen. Tatsächlich ist aber beides erst einmal erlernte Wahrnehmung mit einem Abbild in unserer Vorstellung.

Wenn wir das jetzt mal als real betrachten.

Dann sind die Modelle der Physik auch nur weiter Abbildung der Realität, nur das sie etwas ausgefeilter als unser tägliches Erleben sind. Und in der Physik gibt es einen anschaulichen Raum für Bewegungen, der sieben Dimensionen hat, den Phasenraum: x, y, z, x', y', z', t (wenn ' für eine zeitliche Ableitung steht). Damit kann ich alle Bewegungen vollständig beschreiben. Dennoch würde keine:r bestreiten, dass das die reale Welt abbildet, nur weil es sieben Dimensionen hat.

Das Modell der 4D-Raumzeit der relativistischen Betrachtung ist für mich als Physiker auch nicht komplizierter als das zuvor genannte Modell des Phasenraums der "klassischen" Mechanik.

Im Besonderen sollte nie gefordert werden, dass Alltagsvorstellung erzwingen würden, dass die Physikmodelle genauso einfach sein sollen. Oder: Küchenphysik erklärt gerade mal, was direkt um uns herum passiert, aber nicht die weitergehenden Dinge.

Hypothese von der Raumzeit für recht widersprüchlich und meine damit im Besonderen die Idee der Zeitdilatation, weil die Zeit nur in unserem Gedächtnis steckt.

Die Raumzeit ist Teil eines gültigen Modells, also einer Theorie, keiner ungestützten Hypothese. Die Raumzeit kann einiges erklären, was ohne dieses Modell widersprüchlich bleibt. Sie ist also nicht widersprüchlich, sondern eine sinnvolle Erweiterung unserer Erkenntnisse, um Widersprüche auszuräumen.

Im Besonderen bringt sie Zeit und die maximale Lichtgeschwindigkeit für voneinander unabhängige Beobachter:innen wieder in Einklang und führt dabei Zeitdilatation und Längenkontraktion ein. Und das alles prima widerspruchsfrei.

Gerade die Forderung, dass die Zeit, von unserem Gedächnis wahr genommen, in jedem Laborsystem, egal welche Geschwindigkeit, Beschleunigung oder Ausrichtung vorliegt, immer die gleiche sein muss, führt ja zur Relativitätstheorie.

Und bildet damit die Wirklichkeit ab. Unabhängig davon, ob unserer Küchenphysik da hinterher kommt oder nicht.


Physikraxi 
Beitragsersteller
 01.10.2024, 17:17

Erst einmal danke, dass du so konstruktiv geantwortet hast.

Erst einmal finden sich in unseren Gedanken das abgebildet, was wir über unsere Wahrnehmung aufgreifen können.

Ich denke, dass unsere Gedanken nicht nur das abbilden, was real (objektiv) gegenwärtig ist, sondern wir speichern ab, was wir subjektiv darüber denken. So stellen wir z.B. nur räumlich Gegenwärtiges fest, das wir als quantitative Größe abspeichern. Auch stellen wir Ereignisse fest, als qualitative Punkte. Dennoch bilden wir Abstände, die wir nicht objektiv feststellen konnten, sondern nur subjektiv als räumliche Größe betrachten. Wir haben aber jene Quantität nicht real wahrgenommen, sondern nur vergangene Punkte aus dem Gedächtnis heraus genutzt, um einen subjektiven Abstand zu errechnen.

Das verhält sich aber bei zwei real räumlichen Punkten ganz anders, denn jene Punkte sind objektiv real gleichzeitig gegenwärtig und können damit eine reale quantitative Größe beschreiben. Denn eine Wirkung kann es nur zwischen gleichzeitig anwesenden Punkten geben. Wogegen bei zeitlichen Abständen eine gleichzeitige Anwesenheit der Punkte nicht möglich ist. Anders formuliert müsste Vergangenes auf Gegenwärtiges wirken.

... als auch für die Zeit (jetzt scheint die Sonne, jetzt ist eine Wolke da).

Jene Zeit ist ein qualitatives Ereignis, das nur den Zeit-Punkt bestimmt. Während ein optisch oder ertastbares Objekt in Form von vielen gleichzeitig anwesenden Punkten eine quantitative Größe offenbart, die als real wahrgenommen werden kann.

Eine Quantität liegt nämlich immer zwischen zwei verschiedenen Punkten, die gleichzeitig anwesend sein müssen, um wirken zu können. Und eine Qualität beschreibt eine dimensionslose Größe.

 Dennoch würde keine:r bestreiten, dass das die reale Welt abbildet, nur weil es sieben Dimensionen hat.

Die grundsätzlichen Dinge will ich auch nicht bestreiten, aber deine Formulierung ist fehlerhaft, denn es sind nicht 7, sondern es sollten 4 Dimensionen sein, wovon die Zeit eigentlich ausgenommen werden müsste. Denn eine Dimension ist die Quantität, die zwei Freiheiten hat, die räumliche Ausrichtung seiner Anwesenheit zu beschreiben. Und die Koordinate für die Zeit ist nur der Index von den drei optisch erfassbaren Richtungen. Die dann nicht nur x, y, z ergeben, sondern als Quantität eine Tendenz zum Koordinatenursprung anzeigen können, womit sich das mathematische Vorzeichen der Quantität kennzeichnet.

Wenn du dann nach einer zeitlichen Quantität suchst, dann ist das keinesfalls die Koordinaten bzw. der Index, der den Zeitpunkt bestimmt, sondern es ist eine räumlich quantitative Größe, die wir als Zeit-Spanne, Zeit-Raum oder Zeit-Dauer bezeichnen, die aber wegen ihres Präfix „Zeit“ gern als „Zeit“ verallgemeinert werden. Wenn dann der Zeit-Punkt auch noch als „Zeit“ verallgemeinert wird, dann wird die „Zeit“ wissenschaftlich betrachtet unscharf und es wird nicht mehr zwischen Quantität und Qualität unterschieden bzw. nicht mehr zwischen Zeit-Punkt und Zeit-Dauer unterschieden. Womit sich im Denkmodell unerkannte Widersprüche verstecken, die sich letztendlich in der Raumzeit offenbaren.

Denn z.B. die Zeit-Dauer hat ausschließlich räumlichen Charakter, weil es nur die gedankliche Gleichstellung einer Ersatzvorstellung von einer räumlichen Strecke ist, entlang der sich etwas mit Lichtgeschwindigkeit hätte bewegen können.

Das Modell der 4D-Raumzeit ...

Dass wir ein 4D Raummodell benötigen, wird von mir nicht bestritten. Denn eine zusätzliche Dimension hat der Mensch schon seit Urzeiten intuitiv erfassen können, nur war die Menschheit noch nicht so weit entwickelt, die physikalischen Gegebenheiten zu erkennen, bevor sie die offensichtlich intuitiv erfasste Ungereimtheit als „Zeit-Dauer“ bezeichneten.

Doch nehmen wir unsere räumliche Umgebung nicht nur optisch dreidimensional wahr, sondern erfassen tatsächlich eine 4. Dimension, die wir aber nicht als räumliche Beziehung einordnen, sondern als Kraft verstehen, die wir als Gewicht auch ohne Messgeräte erfassen.

Diese Kraft nennen wir Gravitation und begreifen sie einfach nicht als räumliche Beziehung, obwohl sich die Gravitation unmissverständlich in solch einer Beziehung offenbart, denn die Gravitation steht unbedingt mit dem umgekehrt proportionalen Quadrat der Entfernung in einen rein räumlichen Zusammenhang. Das Gewicht ist nur die Intensität der Summe aller Wirkungen, die sich aus der Tiefe der 4. Dimension heraus überlagern, denn die Gravitation kann nicht abgeschirmt werden.

Die Intensität stellt somit den Radius einer möglichen Wirkung dar, womit sich eine 4D-Wirkungssphäre im Raum kennzeichnet.

Dieses alles habe ich unter den folgenden Fragen deutlich detaillierter beschrieben:

Wie kommt die Zeit zu ihrer Quantität, um sie als Formel nutzen zu können?

Ist Zeit eine Qualität und von unidirektional invarianter Natur,

oder ist sie eine Quantität von bidirektional variierender Natur?

Was würde es für die theoretische Physik bedeuten, wenn die Dauer der Zeit von rein räumlicher Natur wäre?

MacMadB  01.10.2024, 19:07
@Physikraxi

Du verwendest den Begriff de Gleichzeitigkeit von zwei Punkten, ohne ihn näher zu definieren. Das ist problematisch, denn bei der Messung einer Länge zwischen A und B verstreicht immer eine Zeit. Und wenn ich nur den Maßstab-Stab an A anlege und dann zu B wechsle, um den Abstand zu nehmen. Gleichzeitigkeit ist hier also nur postuliert, ohne das sie vorliegt. Tja, das ist der Stolperstein der Alltagsphysik, die halt nicht auch alle RT-Themen beschreibt.

Alle vier Dimensionen der Raumzeit hängen fest zusammen, ich werde Raumdistanzen nicht ohne zeitlichen Versatz nehmen können und Zeit messe ich immer über räumliche Abläufe. Zeit und Raum in qualitativ und quantitativ zu trennen, muss daher scheitern.

Gravitation „kommt“ nicht „aus der vierten Dimension“! Die Krümmung der Raumzeit, also aller vier Dimensionen, beschreibt die Gravitation. Das Problem dabei: Es werden oft 2D-Bilder von 3D-Gravitationstrichtern dargestellt, die aber vierdimensional sind! (Und die meiste Menschen haben schon genug damit zu kämpfen, sich ein 3D-Objekt anhand einer 2D-Projektion vorzustellen. Und hier wird nicht über eine, sondern über zwei Dimensionen projizierst!)

Im Besonderen die herbei gewünschte und nicht abgeleitete Trennung in qualitativ und quantitativ mag in der Philosophie funktionieren, nicht aber in der Physik und führt in der Folge zu einem Teil der Widersprüche, denen Du aufsitzt.

Physikraxi 
Beitragsersteller
 02.10.2024, 06:39
@MacMadB
... bei der Messung einer Länge zwischen A und B verstreicht immer eine Zeit.

Es mag sein, dass ich den Begriff „Gleichzeitigkeit“ nicht näher beschrieb, weil ich naiver Weise davon ausging, dass er unmissverständlich sei. Aber wie ich nun erfahre, belehrst du mich eines Besseren. Und es mag auch sein, dass man eine prinzipielle Gleichzeitigkeit von räumlichen Punkten aus raumzeitlichen Gründen nicht akzeptieren möchte. Aber dennoch werden sicherlich nur sehr wenige glauben wollen, dass eine Wirkung zwischen einem abwesenden Punkt und einem anwesenden Punkt zustande kommt.

Ich denke eher, es ist nur logisch, wenn eine Wirkung nur zwischen gleichzeitig anwesenden Punkten bestehen kann. Und da ich schon mehr als ein halbes Jahrhundert Messtechnik betrieb, war ich so naiv und hatte nicht erwähnt, dass es zwei Messmethoden gibt.

Also, es gibt die übliche serielle und die parallele Messmethode. Der Unterschied zwischen beiden ist, dass die parallele Methode gleichzeitig in räumlichen Abständen die gegenwärtigen Punkte erfasst, wobei die serielle Methode in zeitlichen Abständen die Punkte einer identischen räumlichen Position feststellt.

Ich bitte daher vielmals um Entschuldigung und hoffe, dass du dich nicht allzu sehr an den Stolpersteinen der Alltagsphysik gestoßen hast.

Den Rest deiner Argumente betrachte ich daher gegenstandslos, weil sie meine Fragen nicht beantworten, sondern aus einer völlig anderen Perspektive heraus die gleichzeitige Anwesenheit verneinen. Also, dagegen zu argumentieren halte ich daher nicht für konstruktiv.

MacMadB  02.10.2024, 09:32
@Physikraxi

Naja, den Begriff von "parallele Messung" ergibt natürlich in der Anwendung hier auf Erden vollkommen Sinn. Nur aber deshalb, weil die Entfernungen im wesentlichen kaum relevant sind zu unserem Hauptgravitationszentrum Erde. Parallelität muss ich aus RT-Sicht (und das wird erst bei größeren Entfernungen in der Höhe oder hohen Geschwindigkeiten alltagshochpräzise messbar relevant) erst erzeugt werden. In der RT messe ich halt einzeln zu den Punkten erst, ob ich parallel bin … doch wieder eine "serielle" Messung vor der eigentlichen parallelen!

Hierzu sei an die Anekdote der ersten GPS-Satelliten erinnert, mit ihren "relativistischen" Schalter. GPS lebt von einer hohen Synchronität der Zeitmessung. Die Satelliten wurden in der Steuerung hier so ausgelegt, wie "zu hoch fliegende Flugzeuge". Bis sich eine Gruppe meldete, die verlangte die RT zu berücksichtigen. Ergebnis des Streits zwischen den Gruppen sei ein Schalter gewesen, der die relativistische Korrektur einschalten konnte. Nach dem Start und Ankunft im Orbit seien die Satelliten und die Bodenstation nicht synchron gekommen, erst nach umlegen des "Schalters".

GPS dürfte ungefähr die erste menschliche Anwendung gewesen sein, wo relativistische Effekte relevant wurden.

Alle vier Dimensionen der Raumzeit hängen fest zusammen,

Das ist zentral und wichtig für weitere Überlegungen, w. o. ausgeführt.

Physikraxi 
Beitragsersteller
 02.10.2024, 12:59
@MacMadB

Ich komme noch einmal darauf zurück, dass das Messen von Zeit gar nicht das Problem ist, sondern dass sich keiner fragt, woher die Quantität kommt, die man an einem Punkt misst.

In der Frage: Wie kommt die Zeit zu ihrer Quantität, um sie als Formel nutzen zu können? Und besonders im Dialog mit SlowPhil beschreibe ich das Problem genauer.

Weil nämlich die Punkte nicht real gegenwärtig sind, kann keine wirkende Beziehung zustande kommen, da nur ein Punkt gegenwärtig ist und der andere Punkt in unserem Gedächtnis steckt. Womit ich klarstellen will, dass es sicherlich nicht so sein wird, dass Vergangenes auf Gegenwärtiges wirken kann.

Somit steht die Frage ins Haus: Wie kommt die gemessene Größe eines singulären Messpunkts zu der tatsächlich feststellbaren, quantitativen Größe, denn ein Punkt sollte dimensionslos sein. Und nur ein gleichzeitig gegenwärtige Abstand zwischen zwei Punkten stellt eine Quantität dar.

Die Veränderungen in einem System sind real, also ist auch Zeit eine reale Größe.


Physikraxi 
Beitragsersteller
 01.10.2024, 12:44

Ich denke, das ist nicht wirklich vergleichbar und beantwortet nicht meine Frage. Aber dennoch ist das Ereignis (die Zeit) der Änderung real und jene Änderung liefert ein rein räumlich quantitatives Ergebnis, wogegen das Ereignis (Zeit) nur ein dimensionsloses Ereignis darstellt, welches nicht mathematisch verwendbar ist. Denn verwendbar ist nur räumliche Gegenwärtigkeit.

Die Veränderung ist nämlich eine Addition der gravitativen räumlichen Beziehungen und das Resultat ist die räumliche Gegenwart. Und mit jenen Größen kann ich mathematisch arbeiten, aber nicht mit Ereignissen, die wir Zeit nennen. Daher nennen wir die Resultate Zeit-Spanne, Zeit-Raum, Zeit-Dauer und jene meine nicht wirklich die Zeit, sondern die räumlichen Abstände.

In der Diskussion mit CatsEyes habe ich den Austausch von Kommentaren abgebrochen, weil ich es für sinnlos halte, wenn jemand nicht auf meine Argumente eingeht und immer neue Gegenargumente aufführt, womit wir beide dann über etwas diskutieren, das die Eingangsfrage bzw. die Gleichzeit gar nicht mehr betrifft und wahrscheinlich die anderen Leser überfordert.

Vorangehend sollte man wissen, dass wir uns kennen und wirklich nicht zanken oder ernsthaft streiten, sondern dass wir beide immer ernsthaft versuchen, einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Daher beginne ich hier mit CatsEyes letzter Feststellung zu seiner Antwort und werde erst einmal versuchen zu erklären, was für mich Gleichzeitigkeit eigentlich bedeutet und warum sich damit auch die Gegenwart beschreibt, in der die Zeit und somit auch die Bewegung keinerlei Relevanz hat. 

Ich verstehe nicht, wieso Du Gleichzeitigkeit als Grundlage annehmen kannst, wo diese bestenfalls rein mathematisch unter Weglassung unzähliger Einflussfaktoren existieren kann, meiner Ansicht nach.  

Nicht gleichzeitig eine Wirkung festzustellen zu können, hat nun aber ganz und gar nichts mit der realen Wirkung am Ort des Geschehens zu tun. Denn das Universum funktioniert nur, es guckt nicht zu. Die relativistischen Aspekte sind daher nicht relevant, weil im bewegungslosen Zustand alles gleichzeitig gegenwärtig sein muss, um aufeinander wirken zu können.

Eine Wirkung für möglich zu halten, wenn die Ursache gar nicht anwesend ist, halte ich für eine absurde Vorstellung. Es ist nämlich eine Tatsache, dass es Gesetzmäßigkeiten gibt, die absolut konstant sind.

So hat z.B. jedes Objekt dieses Universums eine Wirkung, die wir als Gravitation bezeichnen. Und jene Gravitation ist eine konstante Wirkung, die sich niemals verändert oder unter irgendwelchen Bedingungen Varianz zeigt. Daher ist eine wirkliche reale Konstante immer invariant

Mit Invarianz bezeichnet man Phänomene, deren Menge bzw. Längen oder Anzahlen konstant bleiben, unabhängig von der Art ihrer Gegenwärtigkeit. 

Jedes physikalische Objekt ist ein strukturell verformter Bereich des Raums, in dem die Skalierung der einzelnen Abstände einer gekrümmten Konsequenz folgt, womit sich das Objekt als solches in einer theoretisch gleichmäßigen Umgebung kennzeichnet. 

Damit sollte man schließen können, dass ein Objekt keineswegs ein externes Ding ist, dessen Substanz noch einer ganz eigenen Erklärung bedarf. Nein, es ist das Objekt selbst, das damit im Raum seine Anwesenheit kennzeichnet.  

Und jene strukturelle Skalierung kennzeichnet sich mit dem umgekehrt proportionalen Quadrat der Entfernung, womit die Intensität der Ursache sich isotrop im Raum ausbreitet. 

Dieses Objekt hat also keine Wirkung, die sich von der zentralen Quelle wegbewegt, sondern es ist eine Wirkung, die sich erst dann offenbart, wenn sich andere Objekte durch den skalierten Bereich bewegen. 

Das bedeutet aber wiederum, dass sich einerseits ein endlicher Abstand kennzeichnet, dessen Endlichkeit mit 1/r² bestimmt wird, und anderseits bestimmt sich damit ein konstantes räumliches Volumen. 

Somit hat ein Objekt eine bestimmbare physikalische Größe und beschreibt einen sphärischen Bereich, innerhalb dessen etwas wirken kann. Aber das Wesentliche ist, dass diese Größen absolut konstant sind und sich niemals verändern können. 

Es sind also nicht nur imaginäre qualitative Eigenschaften, sondern es sind auch quantitativ substanziell gegenwärtige Größen. 

Betrachtet man nun alle Objekte im Universum, dann müssen alle Größen bzw. Objekte gleichzeitig gegenwärtig sein, weil die Konstanz besonders die Abwesenheit der Ursache verbietet, denn sonst kann bei der noch folgenden Bewegung nichts wirken. 

Also die Gegenwart ist der Moment, wo zeitliche Veränderungen keinerlei Relevanz mehr haben – es ruht alles, alles verharrt bewegungslos im Raum. Alle Objekte sind somit gleichzeitig anwesend und ihre strukturelle Beschaffenheit verursacht nur dann eine Wirkung, wenn sich irgendeine Ursache (das gravitative Objekt) bewegen würde. So stellt sich die Frage: 

Wie bewege ich etwas, das seine räumliche Position nicht verlassen kann?    

Es muss sich nichts verändern, sondern du musst nur deine Perspektive ändern, dann werden alle überlagernden Wirkungen sich verändern. 

Daher müssen sich die immer gegenwärtigen Ursachen (Objekte) niemals verändern, um eine bestehende Wirkung zu verändern. Und allein darauf kommt es an, zu begreifen, dass die anwesenden quantitativen Abstände sich niemals verändern, sonst wären es keine konstanten Beziehungen, die eine Gesetzmäßigkeit garantieren könnten. 

Also, die immer gegenwärtigen strukturellen Objekte sind die Ursache für eine Wirkung, wenn sich die Objekte perspektivisch überlagern. 

Zeit hingegen ist die Veränderung dieser Perspektive. Es ist die Abfolge der Ereignisse, die wir feststellen und in unserem Gedächtnis speichern. Und auch jene Abfolge ist konstant, weil es scheißegal ist, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Intervallen vergangen ist oder um wie viel sich die Zeit dehnt:

Die Wirkung verändert sich nur mit einem einzigen räumlich konstanten Schritt, weil der Raum und das darin absolut ruhend im Universum verharren müssen, um bei jedem neuen Schritt wieder von neuem mit der gleichen Ausgangsintensität zu wirken, denn jene ursächliche Intensität bleibt immer konstant – unveränderlich. 

Andernfalls müsstest du erklären, wie sich eine Konstante bilden kann, wenn sich alles bewegt und jedes Ding im Universum seine eigene relative Gleichzeitigkeit hätte. Denn Gleichzeitigkeit heißt, absolut konstant zueinander gegenwärtig zu sein, um konstant zu wirken.

Ja richtig, raumzeitlich oder relativistisch betrachtet ist Gleichzeitigkeit eines Ereignis relativ. Doch erfolgt eine Wirkung unmittelbar und darum geht es in der Relativitätstheorie genau diesen genauen Moment bestimmen zu können, was, wann, wo real passiert. Und allein um dieser Feststellung geht es,

ob denn die Ansichten über die Zeit real oder nur ausgedacht wären.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Erfahrung an Projekten mit Simulationen und Analysen.

CatsEyes  26.01.2025, 09:39
Die relativistischen Aspekte sind daher nicht relevant, weil im bewegungslosen Zustand alles gleichzeitig gegenwärtig sein muss, um aufeinander wirken zu können.

Sorry, wenn ich hier schon mal doch wieder "gegenargumentiere": Im Universum ist, war doch gar nichts bewegungslos, eigentlich zu keinem Zeitpunkt. Allein die Gravitation verhindert das doch. Dessen ungeachtet, klar, alle Dinge müssen schon dagewesen sein, bevor deren Wirkungen mich erreicht haben, sonst könnten sie ja nicht wirken, was ich per zeitlichem Verzug wahrnehmen könnte.

Da letztlich alle Dinge, Punkte aufeinander Einfluss haben, jegliche Wahrnehmung (durch uns) immer und prinzipiell zwischen allen Punkten zeitverzögert ist, dürfte eine wahrnehmbare Gegenwart völlig unmöglich sein innerhalb des Universums.

Wir können m. E. eine vor Dir genannte Gegenwärtigkeit annehmen, ja, aber konkret dürfte das keinen Nutzen haben, weil wir weder deren vergangenen noch zukünftigen Zustand wissen können:

https://www.spektrum.de/magazin/das-dreikoerperproblem/1701286

Eine Wirkung für möglich zu halten, wenn die Ursache gar nicht anwesend ist, halte ich für eine absurde Vorstellung.

Das ist klar.

Es ist nämlich eine Tatsache, dass es Gesetzmäßigkeiten gibt, die absolut konstant sind.

Auch sicher innerhalb eines Schwarzen Loches oder zum Zeitpunkt Null, oder gaaaanz kurz danach beim Urknall?

So hat z.B. jedes Objekt dieses Universums eine Wirkung, die wir als Gravitation bezeichnen. Und jene Gravitation ist eine konstante Wirkung, die sich niemals verändert oder unter irgendwelchen Bedingungen Varianz zeigt. Daher ist eine wirkliche reale Konstante immer invariant.

Allein die Wirkung der Gravitation bewirkt eine ständige Veränderung, ist das nicht das Grundprinzip der Gravitation? Die Wirkung der Gravitation verändert sich doch dadurch zu jedem Zeitpunkt, und zwar zwangsläufig. Anders gesagt, ja, die Raumkrümmung existiert prinzipiell, aber deren Änderung und Auswirkung auf die jeweilige Umgebung kann unmöglich instantan erfolgen. Und weil sich die Wirkung der Graviation(sänderungen) summieren, können wir nicht so ohne Weiteres auf die Punkte der Umgebung, deren Position usw. schließen. Dazu bedarf es weiterer Wahrnehmungen, etwa durch das Licht bzw. Elektromagn. Wellen, Wirkungen aller Art. Auch das liefert aber weder uns noch einem anderen Punkt im Universum alle Informationen.

Müsste man dann nicht konsequenter Weise einen Schritt weiter gehen und annehmen, das Universum ist an sich, Zeit inbegriffen, absolut statisch, ja deterministisch? Wir als (winzige) Teilmenge darin dürften prinzipiell und absolut unfähig sein, dies zu erkennen, von "draußen" zu sehen.

Dieses Objekt hat also keine Wirkung, die sich von der zentralen Quelle wegbewegt, sondern es ist eine Wirkung, die sich erst dann offenbart, wenn sich andere Objekte durch den skalierten Bereich bewegen. Das bedeutet aber wiederum, dass sich einerseits ein endlicher Abstand kennzeichnet, dessen Endlichkeit mit 1/r² bestimmt wird, und anderseits bestimmt sich damit ein konstantes räumliches Volumen.

Sorry meiner Hartnäckigkeit, hoffe Du kannst mir verzeihen... ;-) Obiges stimmt natürlich, aber wirkt die Gravitation jedes Punktes, jedes Objektes nicht im kompletten Universum? Nur weil es "untergeht im Rauschen", wir es nicht gezielt wahrnehmen können, bedeutet es nicht, dass es nicht da ist.

Zudem wie schon weiter oben geschrieben kann man "real" den "Rest" des Universums mit seinen zahllosen Objekten, Punkten nicht einfach ausnehmen, meine ich, sie wirken, allein schon weil Gravitation nicht abschirmbar ist, immer.

Selber mutmaße ich sogar, dass dies eine (von mehreren) Ursache(n) für die sonderbaren Quantenphysikalischen Effekte sein könnte. Aber bevor ich dafür nun "Prügel" bekomme, lassen wir das besser...

Klar, es ist einfach und real sinnvoll, sich "Ausschnitte" aus dem Universum zu nehmen, diesen zu idealisieren um dann zu konkreten (fast!) genauen Ergebnissen zu kommen.

Betrachtet man nun alle Objekte im Universum, dann müssen alle Größen bzw. Objekte gleichzeitig gegenwärtig sein, weil die Konstanz besonders die Abwesenheit der Ursache verbietet, denn sonst kann bei der noch folgenden Bewegung nichts wirken.

Dem kann ich im Prinzip nur zustimmen, ja. Würde aber bedeuten, dass es eine objektive, von uns und unserer Wahrnehmung völlig unabhängige "echte" Gleichzeitigkeit gibt und dann aber auch ein völlig gleichmäßiges "paralleles" Fortschreiten aller Augenblicke dieser objektiven Gleichzeitigkeit. Da habe ich aber meine Probleme mit dem sich dies vorzustellen.

Für alle Objekte, Punkte, samt jeweils uns gilt doch, Jeder Punkt ist für sich selber der gegenwärtigste Zeitpunkt, alles um jeden Punkt herum ist Infoemation, Wirkung aus der Vergangenheit. Dass es nun eine "punktlose" Gleichzeitigkeit geben sollte, wird mir angesichts dessen nicht wirklich klar. Bestimmt kannst Du mir da helfen?

So, der Kaffee ist alle, Fortsetzung folgt!

Physikraxi 
Beitragsersteller
 26.01.2025, 12:50
@CatsEyes
Sorry, wenn ich hier schon mal doch wieder "gegenargumentiere": Im Universum ist, war doch gar nichts bewegungslos, eigentlich zu keinem Zeitpunkt. Allein die Gravitation verhindert das doch.

Es ist absolut falsch, dass sich die Gravitation verändert. Alles andere, was du dir als Gegenargumentation ausgedacht hast, ist damit genauso falsch, und ich empfehle daher genau an dieser Stelle, dass du nun meine Argumente mit Fakten widerlegst.

Ich stellte nämlich fest, dass jedes Objekt dieses Universums ein konstantes Feld besitzt, das wir als Gravitation bezeichnen. Um jetzt die Objekte verbal voneinander unterscheiden zu können, nenne ich mein Objekt Beispielsobjekt. Dieses ist aber keine Wirkung, sondern die Abstände innerhalb des sphärischen Felds sind isotrop ausgerichtet und absolut konstant mit dem umgekehrt proportionalen Quadrat der Entfernung skaliert. Und jenes räumlich-strukturelle Gefälle hat dann eine Wirkung auf die Bewegung eines beliebigen anderen fremden Objekts.

Nun ist zu bemerken, dass die Konstanz dieser Skalierung auch gleichzeitig Invarianz bedeutet, also sich niemals verändern kann und daher auch eine konstante Wirkung auf die Bewegung fremder Objekte haben wird.

So, das war es fürs Erste. Nun widerlege das, dass die Gravitation bzw. die strukturelle Beschaffenheit des Objekts absolut invariant ist bzw. dass die Gravitation keine Ursache ist, sondern als veränderliche Wirkung zu verstehen wäre.

Gegebenenfalls kannst du auch irgendwo hinlinken, wo das anerkannt beschrieben ist. Aber ich gebe noch zu bedenken, dass es hier um die unmittelbare physikalische Funktion geht und nicht um die Beobachtung einer solchen Funktion aus einer relativen Perspektive. Denn wie ich bereits in meiner Antwort erwähnte: Das Universum funktioniert nämlich nur – es beobachtet nicht.  

CatsEyes  26.01.2025, 15:32
@Physikraxi
Es ist absolut falsch, dass sich die Gravitation verändert. Alles andere, was du dir als Gegenargumentation ausgedacht hast, ist damit genauso falsch, und ich empfehle daher genau an dieser Stelle, dass du nun meine Argumente mit Fakten widerlegst.

Na Fakten lieferst Du ja nun auch nicht gerade, vielmehr Sichtweisen, Behauptungen, die ich so sonst noch nirgends gelesen habe. Ein einzelnes Objekt hat sicher ein "ewig" konstantes Gravi.-Feld. Wenn es aber sagen wir zwei Objekte gibt, dann überlagern sich a) die Felder und bewirken b) eine beschleunigte Bewegung aufeinander zu, woraus eine Dynamik der Überlagerung folgt.

Und jenes räumlich-strukturelle Gefälle hat dann eine Wirkung auf die Bewegung eines beliebigen anderen fremden Objekts.

Naja, genau das ist doch Gravitation bzw. seine Wirkung. Ich verstehe einfach Deine Differenzierung nicht. "Gerne" hat jedes Objekt sein isotropes Feld im von Dir beschriebenen Sinn. Aber das ist doch unerheblich. Wenn sich Deinem Beispielobjekt ein weiteres Objekt nähert, warum auch immer wird ein drittes Objekt. Dann nähern sich diese drei Objekte einem gemeinsamen Schwerpunkt. Was ist das denn anderes als eine Überlagerung der Wirkung der Felder?

Gegebenenfalls kannst du auch irgendwo hinlinken, wo das anerkannt beschrieben ist.

Finde nichts, da kannst Du mir aber sicher helfen?

Und bei allem Interesse an Deiner Sichtweise erschließt sich mir nach wie vor der "Nutzen", also der Gewinn neuer nutzbarer Erkenntnisse schlicht nicht. Auch da müsstest Du mir helfen. ;-)

Physikraxi 
Beitragsersteller
 26.01.2025, 18:03
@CatsEyes
Na Fakten lieferst Du ja nun auch nicht gerade,

Nein, ich liefere ein Argument und jenes solltest du widerlegen können mit deinen Gegenargumenten. Das tust du hier aber nicht, stattdessen verlässt du den Kontext, in dem du meine Argumente zwar bestätigst, dennoch kommst du aber mit neuen Argumenten, die deine Bestätigung widerrufen, und beginnst weiterhin mit deiner Meinung bzw. deinem Glauben, dem Sachverhalt zu widersprechen.

Also fassen wir zusammen und definieren erst einmal, wie wir die ursächliche strukturelle Kennzeichnung und deren Wirkung bezeichnen. Ich tendiere zu einer einfachen Definition und bezeichne daher das invariante strukturell Gegenwärtige als „gravitative Ursache". Die Wirkung auf Bewegung hingegen bezeichne ich somit als „gravitative Wirkung“. Jene gravitative Wirkung ist aber auch konstant und ist ebenso invariant wie die gravitative Ursache, daher kann sich auch die gravitative Wirkung nicht ändern.

Aber wenn die Dinge sich begegnen und sich von daher überlagern, dann addieren sich die beiden Felder quadratisch bzw. pythagoreisch und es bildet sich eine Summe der gravitativen Wirkungen, die ich dann als gravitative Intensität bezeichne.

Und ausschließliche jene Intensität ist variant, aber nur, wenn die „gravitative Ursache" und die „gravitative Wirkung“ konstant invariant bleiben, also nicht variieren bzw. bewegungslos im Raum verharren, denn Invariant bedeutet auch, dass sich nicht ihre Koordinaten ihrer Position oder ihres Zeitpunkts ändern.

Und ganz besonders möchte ich darauf hinweisen, was schon an Perversion grenzt, wenn ich es immer wieder extra betonen muss, dass die Objekte auch gegenwärtig sein müssen, um die Intensität zu bilden, die wir dann als Quantität als Gewicht messen können.

Und wenn du es jetzt vielleicht begriffen hast, dann haben wir eben nur einen Moment beschrieben, den man als Zeitdauer bezeichnen kann, in dem die Zeit garantiert keinerlei Relevanz hat, was wir auch als Gegenwart bezeichnen.

Daher sage ich immer, dass die „gravitativen Ursachen" gleichzeitig gegenwärtig sein müssen, um überhaupt eine variierende Intensität produzieren zu können und damit eine bidirektionale Quantität zu haben, mit der wir rechnen können.

Und auch hier will ich es fürs Erste belassen, denn du willst sicherlich auch was dazu sagen.     

CatsEyes  26.01.2025, 18:17
@Physikraxi
Nein, ich liefere ein Argument und jenes solltest du widerlegen können mit deinen Gegenargumenten. Das tust du hier aber nicht, stattdessen verlässt du den Kontext...

Zuerst: Ich lasse mich nicht auf diese Weise in die Defensive schieben. Du gehst ja auch kein Stück auf meine Argumentation ein, das ist kein sinnvoller Dialog-, Diskussionsstil.

Zur Sache:

Ich tendiere zu einer einfachen Definition und bezeichne daher das invariante strukturell Gegenwärtige als „gravitative Ursache". Die Wirkung auf Bewegung hingegen bezeichne ich somit als „gravitative Wirkung“. Jene gravitative Wirkung ist aber auch konstant und ist ebenso invariant wie die gravitative Ursache, daher kann sich auch die gravitative Wirkung nicht ändern.

Wenn die gravitative Ursache eine Objektes invariant ist, so ist die gravitative Wirkung keineswegs invariant, sie ändert sich infolge der ausgelösten Bewegung! Ich verstehe nicht, wieso Du das auch als invariant ansiehst.

Die Wirkung ist, wie Du ja auch beschrieben hattest, u. A. von der Entfernung abhängig, ich kann nicht sehen, was da invariant sein soll.

Physikraxi 
Beitragsersteller
 27.01.2025, 06:16
@CatsEyes

Ich denke, ich habe jetzt deine „bewegte” Sicht verstanden und möchte dir daher auf völlig andere Weise meine Sicht mathematisch einfach näherbringen, dass sich die Ursachen niemals verändern, sondern dass sich allein nur das Resultat verändern kann.

Also nehmen wir zwei Variablen an, deren Wert 1 beträgt und addiere sie. Das Resultat ist dann 1+1=2.

Es sollte nun verständlich sein, dass sich die Variablen keinesfalls ändern, also invariant konstant sind, wogegen das Resultat variieren könnte, wenn die Variablen veränderlich wären, aber das sind sie nicht.

Will man nun das Resultat als Gravitation verstehen, dann kann sich nur mit der Anzahl der beteiligten Variablen (gravitativen Objekte) eine veränderliche Größe darstellen.

Aber die Ursache dürfte man dann nicht mehr als Gravitation bezeichnen. Dennoch, und immer wieder: Diese Ursache verändert sich nicht, sondern es verändert sich nur das Resultat, wenn sich die Anzahl der beteiligten Ursachen (Objekte) verändert.

Also unterscheide ich zwischen invarianten Ursachen und varianten Resultaten, wobei du die Resultate verallgemeinerst und vereinfacht als Wirkung verstehen möchtest.

Das Resultat ist aber nur die Summe aller überlagerten Ursachen, deren Wert invariant ist. Die Wirkungen der gravitativen Felder hingegen sind die scheinbar veränderlichen Geschwindigkeiten der Objekte, die sich auf den gravitativ strukturierten Feldern bewegen, die aber nachweislich auch invariant konstanter Natur sind. Denn die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit betrachte ich als hinreichend belegt.

Somit sind Ursache und Wirkung unveränderlich, aber die Resultate sind dann eine andere Ursache für eine andere variierende Wirkung, die du wahrscheinlich auch als Gravitation verstehen willst.

Also, meine Art, die Ursachen und die Wirkungen zu differenzieren, macht deine verallgemeinerte, oberflächliche Analyse für mich unmöglich. Und analysieren war mein Beruf, den ich selbständig mehr als ein halbes Jahrhundert betrieben habe. Daher bin ich sicherlich nicht leicht zu verstehen, wenn ich ins Detail gehe. 

CatsEyes  27.01.2025, 09:07
@Physikraxi

Danke für den "mathematischen" Exkurs ;-)

Jetzt verstehe ich (endlich) was Du meinst. Jedes Objekt, jeder Punkt ist für sich statisch, hat immer dieselben Eigenschaften samt Gravi.-Feld. Lediglich das Resultat ändert sich mit der z. B. Position der Objekte zueinander. Das kann ich nun gedanklich nachvollziehen.

Bin auch deswegen nicht drauf gekommen, weil ich auch bez. 1 + 1 = 2 eine andere "Idee" habe, dazu später mehr.

Eine Frage aber zuvor: Bist Du sicher, dass Objekte, Punkte sich trotz Einflussnahme der Positionswechsel anderer Objekte, was in Deinem Sinne eine Resultatsänderung ergibt, nicht doch selber verändern bez. ihrer Eigenschaften?

Sehe ich das dann richtig, dass einzelne Objekte quasi "zeitlos" weil statisch, sind? Ist es das was Du als, ich sage mal, "universelle Gegenwart" bezeichnest?

Hat so ein Objekt, dimensionslose Punkte (vielleicht) ausgenommen, nicht immer eine "Grenze", die "innen" und "außen" trennt? Was wäre dann immer "drinnen"? Sieht man die Erde als Objekt an, kann man das "drinnen" und "draußen" klar erkennen. Bei Schwarzen Löchern ist das prinzipiell anders.

Die Erde wird "drinnen" durchaus merkbar verändert durch die Bewegung des Mondes etwa.

Oder verstehe ich "Objekt" in Deinem Sinne falsch?

Nun zum 1 + 1 = 2:

Was addiert man mathematisch eigentlich? Die Dinge, Objekte an sich oder nur bestimmte Eigenschaften derselben? Addieren kann man nur Identisches, jedoch kein Ding, Objekt kann zu einem anderen 100%ig identisch sein, was niemals gegeben sein kann, allein, weil keines am selben Ort sein kann, was doch auch eine Eigenschaft insgesamt gesehen ist.

Eine Birne und ein Apfel kann man nicht addieren, ein Stück Obst und noch ein Stück Obst dagegen schon. Wenn Du jetzt verstehst, was ich meine...

Das hat vielleicht nur scheinbar nichts mit Deiner Ursprungsfrage zu tun, ich denke aber doch: Wenn zwei Objekte (oder Eigenschaften derselben) in Beziehung gebracht werden (sei es durch Addition) entsteht dann nicht immer etwas Drittes? Nämlich die Beziehung? Ist also nicht genau genommen 1 + 1 = 3 ? ;-)

Um auf den Ursprung zurück zu kommen, sind Objekte, dimensionslose Punkte ev. ausgenommen, wirklich in sich statisch, auch bez. Gravi.-Feld? Reale Objekte bestehen aus Atomen oder deren Bestandteile, die nicht starr, statisch sind sondern sich gegenseitig beeinflussen. Und sich auch Einflüssen anderer Objekte nicht einfach entziehen können. Damit könnte Gegenwärtigkeit dann nicht mehr gegeben sein, oder?

Sorry, wenn ich Dich da vielleicht nerve, aber dafür bin ich halt bekannt; bin, denke ich mal, so schlecht im Analysieren nicht, immerhin muss man auch analysieren bei Softwareprojekten samt Programmierung dazu.

Physikraxi 
Beitragsersteller
 27.01.2025, 13:36
@CatsEyes

Ich kann natürlich noch nicht alle deine Fragen beantworten, aber kurzgefasst: Du musst noch für dich realisieren, dass wir uns innerhalb des Geschehens befinden und wir die statische ruhende Gegenwart nicht wahrnehmen können, sondern nur die sich stetig verändernden Wirkungen erfassen können. 

Doch musst du dir auch noch verdeutlichen, dass eine vierdimensionale Welt ganz andere Möglichkeiten bietet, als unsere beschränkten 3D-Wahrnemungen es uns vermuten lassen. Die 4. Dimension ist natürlich nicht die Zeit, sondern es ist jene zusätzliche räumliche Dimension, in der sich die anderen drei Dimensionen krümmen, die wir letztendlich dann als Gravitation bezeichnen.

Es ist auch jene Dimension, die den Radius der Krümmung bestimmt und damit eine vierdimensionale Sphäre bildet, innerhalb der überhaupt eine Wirkung auftreten kann. Denn vom Koordinatenursprung bis zum letzten äußersten Punkt bestimmt die Geometrie des Raums ein immer größer werdendes Volumen, womit sich dann letztendlich die ursprüngliche Intensität mit dem umgekehrt proportionalen Quadrat der Entfernung im Raum verteilen muss, bis es letztendlich keine Wirkung mehr hat. 

Die Zeit ist daher die 5. Dimension, die man sich letztendlich nur als sich ändernde äußerste Perspektive verstehen kann, aus der heraus sich immer neue Konstellationen der Überlagerung ergeben, was uns die Welt auf eine völlig andere Weise bewegt erscheinen lässt und wir daher manches nicht so erwarten können, wie wir uns das eigentlich vorstellen. 

Denn die Gravitation hat noch Wirkungen, welche unsere Physik noch gar nicht auf dem Schirm hat, die zwar bekannt, aber noch unerklärlich sind. Denn so erklärt sich über das konstante Verhältnis des 1/r²-Abstandsgesetzes auch die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit, die sich auch nur über die orthogonale Beziehung zur 4. zusätzlichen Dimension erklärt. 

Denn z.B. bei der Überlagerung verschieben sich nämlich die räumlichen Proportionen des Volumens, welches dann mehr in die Tiefe der 4. Dimension expandiert, während auf unserer wahrnehmbaren 3D-Ebene die räumlichen Abstände kontrahieren.  

Auf diese Weise erklärt sich auch die eigentliche quadratisch skalierte Quantität, die wir messen. Denn wenn die Längenkontraktion zunimmt, ist das ein Indiz dafür, dass sich die Intensität vergrößert, aber Ursache dafür ist die Überlagerung bzw. die pythagoreische Addition. 

Und die Intensität ist die Summe aller Wirkungen, die senkrecht zur Bewegungsrichtung auf den 4D-Ebenen liegen. 

Jeder Pixel um den Koordinatenursprung herum hat einen einzigartigen Wert mit seinen mathematischen Vorzeichen. Kein Pixel ist identisch mit irgendeinem anderen Pixel. Und der Wert spiegelt damit die genaue relative 4D-Position wider. Somit sind sowohl der Impuls als auch der Ort gleichzeitig gegenwärtig, womit die raumzeitliche Sichtweise keinerlei Relevanz mehr hat.  

Womit auch deine Frage „Was addiert man mathematisch eigentlich?” beantwortet wird, denn es addiert sich jeder Pixel aus jeder möglichen 4D-Ebene. Wobei der Wert eines Pixels die Endposition einer Quantität beschreibt, die zwischen dem Koordinatenursprung und dem Pixel liegt. 

Wenn zwei Objekte (oder Eigenschaften derselben) in Beziehung gebracht werden (sei es durch Addition) entsteht dann nicht immer etwas Drittes? Nämlich die Beziehung? Ist also nicht genau genommen 1 + 1 = 3 ? 😉 

Natürlich entsteht ein Drittes, nämlich das, was wir als Resultat begreifen und als Intensität bezeichnen, womit dann noch andere Wirkungen verursacht werden. Aber es ist eine pythagoreische Beziehung, keine lineare, also genau genommen 1 + 1 = Wurzel (1² + 1²) = 1.4142… 

Wenn man sich Formulierungen in der Physik wie das Hamiltonsche Prinzip anschaut, kann man schon den Eindruck gewinnen, dass eigentlich alle Zeit gleichzeitig ist und eine zeitliche Abfolge erst in unserer Wahrnehmung entsteht. Beispiel Fermat'sches Prinzip: Licht sucht sich den kürzesten Weg, aber nicht den räumlich kürzesten, sondern den zeitlich kürzesten. Als wüsste es bereits, was ihm bevorsteht.

Das ist aber in räumlichen Dimensionen nicht anders. Die Quantentheorie ist nichtlokal, mit "spukhaften Fernwirkungen". Was uns als räumlich getrennter Ort erscheint, ist in der Quantenmechanik kein echtes anderswo. Beispiel Doppelspalt: das Teilchen geht nicht durch den einen oder den anderen Spalt, sondern durch beide zugleich. Als wäre es ihm egal, dass es in unserer Erwartung nur an einem Ort sein darf.

Sowas rüttelt an unseren Konzepten von "vorher und nachher", von "hier und dort". Andererseits haben sich die Konzepte als nützlich erwiesen, um die Natur zu beschreiben. Diesem Anspruch genügt die Physik, sie beschreibt unsere Wahrnehmung der Realität, den aktuellen Stand der Erkenntnistiefe.


Physikraxi 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 11:02

Auch diese Antwort ist wunderschön formuliert, dennoch ist sie nicht ganz richtig, weil die Raumzeit eine paradoxe Sichtweise ist, die dem Kausalitätsprinzip widerspricht. Denn ohne die raumzeillich orientierte Denkweise treten die bekannten Widersprüche und Probleme gar nicht auf. 

Denn auch hierbei stellt sich dieselbe Frage,
die ich schon unter Blume8576's Antwort kommentierte:

Wie kommt es zu einer Gleichstellung von einer
unidirektionalen Qualität zur bidirektionalen Quantität? 

Denn Zeit hat keine quantitativen Eigenschaften, weil z.B. ein Zeitpunkt definitiv eine dimensionslose qualitative Ursache ist, die eine räumliche quantitative Wirkung hat. Denn der Raum verfügt unbedingt über viele Punkte, die permanent und gleichzeitig anwesend sind, um einen wirkenden Abstand bilden zu können. 

Von beliebig vielen zeitlich verschiedenen Punkten kann aber nur einer anwesend sein, denn der andere Punkt befindet sich wirkungslos in der Vergangenheit.    

Es bleibt somit nur noch die Schlussfolgerung plausibel, dass die vermeintliche „Zeit“ bzw. die Zeitdauer eine räumliche Ersatzvorstellung ist, die eine unsichtbare, aber dennoch real existente räumliche Dimension ist.

Denn wenn die vermeintliche Zeitdimension eine 4. räumliche Dimension ist, dann ist die tatsächliche Zeit die 5. Dimension. Und mit fünf Dimensionen kann ich Ort und Impuls prinzipiell gleichzeitig bestimmen. Womit die Raumzeit völlig gegenstandslos wird.

zalto  19.01.2025, 12:18
@Physikraxi

Ein Experiment kann ich nur im hier und jetzt machen. Damit mache ich eine Aussage über die Physik hier und jetzt.
Es gibt aber gute Gründe anzunehmen, dass die Physik hier und jetzt keine grundlegend andere ist als die Physik zu anderer Zeit an anderen Orten. Denn Impulse, Energien und Drehimpulse bleiben erhalten und damit spielt der exakte Ortspunkt, der Zeitpunkt und die Richtung meines Experiments keine Rolle, ist exemplarisch für andere (Noether-Theorem).
Die allermeisten physikalischen Gesetze würden auch noch funktionieren, wenn die Zeit rückwärts abläuft. Nur Entropie scheint zwischen Vergangenheit und Zukunft zu unterscheiden und bringt einen Zeitpfeil ins Spiel, der dafür sorgt, dass wir uns an Vergangenes erinnern und Zukünftiges nicht vorhersagen können. Wäre jetzt aber kein Anlass, neue Dimensionen zu fordern, sondern zu schauen, was man zusammen mit einer Zeitumkehr noch alles umdrehen muss, damit die Welt wieder in Ordnung kommt (CPT-Theorem).