Ist es fair, wie beim Thema „Kinderlose“ und Rente umgegangen wird?
Mir schwirrt seit Tagen etwas im Kopf. Meine Frau ist aktuell schwanger und viele die es nun auch mitbekommen haben und/oder wir gesagt haben, haben uns u.a. den Spruch gesagt „Da hast jetzt bei den Rentenabgaben gespart“.
Ich habe dies erneut gehört und habe mich vorhin ein wenig schlau gemacht. Anscheinend ist es wirklich so, dass kinderlose Personen ein bisschen weniger Rente erhalten.
In meiner Diskussion geht es jetzt gar nicht um das Thema ob es gut ist Kinder zu bekommen oder nicht, eigene politische Anschauungen, das Gefühl „ich möchte keine Kinder in so einer Welt großziehen“ usw. sondern wirklich nur sachlich und nüchtern gesehen…
Uns in der Familie betrifft es nämlich persönlich.
Eine Tante von uns hat mehrfach versucht schwanger zu werden und hatte leider 2 Fehlgeburten erleidet. Die Frau von meinem Cousin ist auch medizinisch gesehen nicht in der Lage ein Kind zu gebähren und ein Mann aus dem Fitnessstudio den ich kenne, hätte so gerne Kinder gehabt, jedoch hatten seine Spermien leider zu wenige „fruchtbare“ Spermien enthalten.
Ist es fair im Jahr 2025 für solche Menschen, dass sie trotz massiven Kinderwunsch und teilweise auch medizinischen Eingriffen nach dem gescheiterten Versuch, dass diese ebenfalls höhere Abgaben haben? Ich meine, wir machen uns im Jahr 2025 viel Gedanken um Gerechtigkeit, sexuelle Selbstbestimmung, wie sich ein Mensch „fühlt“ etc.
Wieso genau bei diesem Thema nicht ?
PS : Jeder der Kinder möchte, ich wünsche euch 100000000 Stück. Jeder der keine Kinder möchte, genießt euer Leben. Jeder der noch unentschlossen ist, die Antwort kommt zur richtigen Zeit ❤️
6 Antworten
Es geht ja darum den Ausfall der Einzahlung in die Rentenkasse auszugleichen. Da sind die meisten Frauen doch sowieso schon im Nachteil. Wenn man aus familiären Gründen weniger Arbeitet (egal ob wegen Kindern, Krankheit, oder pflegebedürftigen Menschen) besonders wenn man sich nicht arbeitslos meldet ist man doppelt arm dran.
Ist das Leben je fair gewesen, schließlich gibt es auch kinderlose die nichts dafür können.
Kenne welche, die wollten unbedingt Kinder. leider war Sie von Natur aus unfruchtbar. Jetzt folgt die Doppelbestrafung.
Anscheinend ist es wirklich so, dass kinderlose Personen ein bisschen weniger Rente erhalten.
Nicht nur das....
Sie haben die meisten Abgaben und haben weniger Gehalt. Sozusagen tragen unverheiratete kinderlose Leute den Staat. Denn es gibt mehr Singles als verheiratete Leute mit und ohne Kinder.
Allerdings haben sie im Umkehrschluss keine hohen finanziellen Belastungen, die Kinder so mit sich bringen.
Wer Kinder hat ,bzw sie erzieht der Unterhalt zählt,hat mindestens zwei Jahrzehnte hoehere Ausgaben...und das sollte mitberücksichtigt werden
Man bekommt ja nicht Kinder mit der Motivation, Rentenabgaben zu sparen. Nämlich finanziell steht man besser da, wenn man keine Kinder hat.
Es geht bei dem System ja auch nicht darum, kinderlose zu bestrafen, sondern Menschen, die Zeit und Ressourcen in die nächste Generation investiert haben, zu entlasten.
Wer keine Kinder hat braucht auch diese Entlastung nicht. Dabei ist die Ursache zweitrangig.
So unendlich Mitleid ich mit jedem Menschen habe, dessen Kinderwunsch unerfüllt bleibt, ist es hier wichtig, die Verantwortung nicht zu vergessen: ein Sozialsystem hat erst mal nicht zur Aufgabe sich um persönliche Traumata zu kümmern.