Ich fühle mich unangenehm, wenn ich meine Muttersprache erlernen möchte
Hallo und Deutsch ist meine zweitsprache.
Meine eigentliche Muttersprache ist Bosnisch und klar, fast kein Mensch spricht diese Sprache, aber ich möchte mich in diese Sprache verbessern, da meine Eltern diese Sprache schon beigebracht haben, aber ich habe Probleme mit der Grammatik, mir fehlen manchmal wichtige Vokabeln und ich kann mich mammal schwer ausdrücken in dieser Sprache.
Das Problem ist, dass ich die Sprache mit meiner Familie verbinde und ich mag meine Familie nicht und ich möchte mich versuchen immer mehr von meiner Familie zu distanzieren. Und das hat zur Folge, dass für mich die Sprache „aggressiv“ wirkt. Und Wörter wie z.B. „alter Herr“ wirkt für mich wie ein negatives Wort/Schimpfwort, weil mein Vater es sagt, wie ich mich bei denen zu verhalten habe, obwohl es ein normales Wort ist. Mit anderen Personen außer meiner Familie und Verwandten habe ich kaum so viel kommuniziert.
Ich versuche gerade das Image meiner Muttersprache aufzubessern, indem ich versuche die Sprache als eine Art „Befreiung“ von meinen Eltern anzusehen, da ich Genre neben Deutsch und Englisch, Bosnisch auch gerne lernen möchte und auch an die Geschichte des Landes denken muss, wo sie in den 40er Jahren sich von der deutschen Besatzung sich größtenteils selbst befreien konnte und sich seine Zukunft auswählen durfte, welches leider später nicht gehalten hat.
Ich bin männlich und 20
4 Antworten
Ich kann mir das gut vorstellen. Ist zwar schon ewig her, aber: Ich hatte in meiner Schulzeit in einer Sprache nur eine Lehrerin ( war keine negative Erfahrung, nur zur Erklärung) und als ich dann Jahre später eine andere Frau in dieser Sprache reden hörte, fühlte ich mich immer an diese Lehrerin erinnert- obwohl die überhaupt nichts gemein hatten. Du verbindest also den Klang der Sprache mit Personen.
Vielleicht hilft es, wenn du dir jemand suchst, zum Beispiel als Tandempartner, und erst mal locker auf Deutsch oder Englisch spricht, um ihn kennenzulernen.
Oder du versuchst es mit harmonischer Musik. Musik beeinflusst die Psyche auch stark.
1,87 Millionen Menschen sprechen alleine im Mutterland Bosnisch. Von denen die im Ausland überall verteilt leben, ist hier noch gar nicht die Rede. Also vom "fast kein Mensch spricht das"-Gedanken würde ich mich direkt mal verabschieden.
Dazu kommen noch die, die eine nahe verwandte, slavische Sprachen sprechen bzw verstehen können. Ja, ist nicht das selbe, aber Deutsch können sich ja auch mit Holländern mehr oder weniger verständigen wenn sie sich verständigen wollen. Da kommen also noch ein paar Millionen mehr Menschen dazu!
Dein restliches Problem ist einfach nur dein Mindset. Wenn du die Sprache lernen willst, dann lern sie weil du es willst. DU. Ob sie deine Familie auch spricht, ist doch für deinen Entscheidungen völlig wurscht.
Für mich hört es sich wie ein Widerspruch an. Du schreibst, dass du deine Familie nicht magst, möchtest aber die Sprache von ihnen verbessern. Warum?
Wenn du von deiner Familie loslassen möchtest, gibt es noch andere Wege, das zu erreichen.
Viel Glück
Wenn es dir um negative Assoziationen geht, schaffe dir neue positive - dann bist bei bosnisch nicht automatisch bei ersterer...
...lies bosnische Bücher, trifft dich mit anderen Bosnieren, hilft zum Bleistift mit Übersetzen...