Gibt es eine Lösung gegen den Fremdenhass im Osten Deutschlands?

10 Antworten

Das Problem liegt bei der Regierung.

Es wird schon seit Jahren versprochen, dass straffällig gewordene Flüchtlinge und Migranten abgeschoben werden müssen, aber nicht wirklich passiert was, weil nicht hart durchgegriffen wird. Sieht man auch schon bei den tolerierten, israelfeindlichen Demos.


tevau  19.08.2024, 17:33
dass straffällig gewordene Flüchtlinge...israelfeindlichen Demos.

Ja, das ist alles ein Ärgernis, aber - seine wir mal ehrlich - für unsere Gesellschaft und die zu bewältigen Aufgaben weitgehend unbedeutend.

Das sind Platzhalterthemen, mit denen radikale Parteien die Wähler aufputschen, um dann ihre gefährliche politische Agenda umzusetzen: Demokratieabbau, Entrechtung der Bürger, staatliche Willkür, alles für die blutvölkische Ideologie des Wahnsinnigen Höcke und seiner Kumpane.

Ich muss dich enttäuschen, aber Fremdenhass ist kein Unikat der neuen Bundesländer, sondern nährt sich aus der selben emotionalen Logik, aus der viele (auch du) das Land jetzt wieder in Ost und West, gut und schlecht einteilen. Diese Art der völligen Selbstüberhöhung ist der Nährboden für solchen Humbugh - zusätzlich zu einer maroden Wirtschaft und sozialer Unzufriedenheit. Du willst, dass die Leute zufrieden sind? Dann hör auf sie, nimm sie ernst, kümmere dich ernsthaft um ihre Probleme und behandele sie Gleichberechtigt und nicht von oben herab, indem du sie einfach abstempelst und jede Form von Kritik als rechts brandmarkst. Leider scheitert selbst die Regierung an so einfachen Grundsätzen.

Was die paar echten Hardcore-Braunen angeht: Denen ist nicht wirklich zu helfen. Aber ich bin mir sicher, dass diese Leute keine 30% der Bevölkerung ausmachen.


Rat2010 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 17:27

Schau dir bitte die Doku an. Die Einteilung gibt es wie Selbstüberhöhung und eine marode Wirtschaft nur in einer Welt, in der die Hardcore-Braunen den Ton angeben.

Devotes  19.08.2024, 17:33
@Rat2010

Die Doku ist eine inszenierte Sch... so wie es früher die SED gemacht hat! Mit Nichten dient sie einer Realitätsaufarbeitung, einem Vorteil für das Volk (ist immerhin ein Staatssender mit Zwangseintreibung der Gebühren), noch hilft sie bei der Bewältigung der vielen Probleme in unserem Land! In dem Land in dem es Städte mit Stadtteilen gibt, welche wir gänzlich verloren haben.

DerKaterkatz  19.08.2024, 17:33
@Rat2010

Ich kenne die Doku - aber man egalisiert ein Argument nicht durch sich selbst, das wäre alles, nur nicht deduktiv.

Devotes  19.08.2024, 17:47
@Rat2010

Ach komm, was soll die Frage, unsere Polizeibehörden mahnen schon seit 10 Jahren. Soll ich jetzt alle Medien zitieren? "Kriminelle arabische Großfamilien beherrschen ganze Stadtviertel", "Staatliche Behörden würden diese Milieus nur noch unzureichend kontrollieren." usw... Soweit weg von der Wirklichkeit bist doch nicht wirklich.

Rat2010 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 17:52
@Devotes

Der letzte Beitrag, den ich zu diesem Thema gefunden habe, ist acht Jahre alt. Scheint kein Thema mehr zu sein. Jedenfalls außerhalb einer Welt, in der es auch andere Probleme gibt, die im realen Leben keiner hat.

Rat2010 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 18:19
@Devotes

Du kannst ja eine neue Diskussion aufmachen. Hier geht es um den Fremdenhass im Osten Deutschlands und wie man den eindämmen kann.

Freilich könnte man versuchen, die Freien Sachsen gegen den Remmo-Clan antreten lassen und dann wäre der Vorschlag doch konstruktiv. Die Frage ist nur, wie man die zusammenbringt. Ich denke, wird schwierig. Bisher "kämpfen" die ostdeutschen Rechtsextremen ja nur gegen Unbewaffnete Jugendliche, Familienväter und Familien. Lausig, oder?

Devotes  19.08.2024, 19:02
@Rat2010

Hier erübrigt sich wirklich jegliche Diskussion! Was ein Schwachsinn! Nur weil die Menschen da realistischer sind, ist das kein Fremdenhass! Wieviele hast Du bei Dir zu Hause aufgenommen? Wieviel Kredit nimmst du auf um gänzlich Fremde zu beherbergen? Der Staat verschenkt das Erschaffene unserer Eltern und Großeltern und das Leben unserer Kinder! Denn die müssen das bezahlen: https://www.gold.de/staatsverschuldung-deutschland/ Es geht um Hintergründe und Zusammenhänge die ein großer Teil der Bevölkerung nicht möchte! Und wir haben eine sch... Demokratie, wenn man das nicht ernst nimmt und ewig die gleiche Nazihetze runterleiert!

Rat2010 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 19:26
@Devotes

Sie sind nicht realistischer sondern verblendet.

Einzig Fakt ist, dass es ohne Zuwanderung sehr schnell sehr einsam wird. In von Zuwanderern weniger bevorzugten Städten und Regionen Ostdeutschlands lässt sich jetzt schon erahnen, wie sich Deutschland ohne Zuwanderung entwickelt.

Es ist reiner Eigennutz, wenn wir Migranten aufnehmen. Sie gleichen - ganz ohne Kindergeld, Kindergarten und Schule - die Kinder aus, die hier nicht geboren wurden. Wo die Ausländer fehlen oder sich nicht wohl fühlen, fehlen auch die Menschen. Sie sind ja nicht geboren worden.

Devotes  19.08.2024, 19:44
@Rat2010

Das ist doch mal Inhalt über den man ernsthaft diskutieren kann. Also hier befinden wir uns an einer gemeinsamen Weichenstellung. Ich bin an der Stelle der Meinung, man müsse sich einen Sozialstaat mit unkontrollierter Einwanderung leisten können. Können wir aber nicht, da wir Kinderarmut, Altersarmut, ein marodes Schulsystem oder fast 2,5 Billionen Euro Schulden haben! Daher können nur Menschen zu uns kommen die sofort arbeitsfähig integriert werden!

DerKaterkatz  19.08.2024, 20:55
@Rat2010

Ich bin nicht wirklich auf der Wellenlänge von Rat2010 (eigentlich gar nicht), aber ich habe jetzt auch ehrlich gesagt den Eindruck, dass du dich sehr leicht hast medial um die Finger wickeln lassen. Gerade das Thema Geburtenrate, Zuwanderung, Wirtschaft und (Wohlstands)Gesellschaft lässt sich alles andere als in 1-2 Sätzen in ein Verhältnis setzen - vor allem dann, wenn der Satz nur „Ohne Zuwanderung würde es schnell einsam werden“. Ich möchte jetzt kein Fass aufmachen, es soll an der Stelle reichen, dass die Sache viel komplizierter ist.
Um nochmal etwas zum eigentlichen Thema zu sagen: Ich bleibe dabei, dass Respekt, Verständnis und eine Kommunikation auf Augenhöhe die besten Mittel sind, um den Menschen zu begegnen. Die Leute haben Probleme, die man ernst nehmen und nicht einfach mit einem „Ach, das ist Unsinn“ von sich weisen sollte.

Rat2010 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 21:59
@Devotes

Die Schulden sind egal! Ganz einfach einerlei. Und das was du überlegst (Reformen) geht ja nur mit einer gewaltigen Ausweitung der Verschuldung.

Wie sollen wir Menschen bekommen, die sich weltweit aussuchen können, wo sie hingehen? Die gehen schon wegen der viel einfacheren Sprache lieber nach Amerika, Spanien, Italien oder Südamerika. Außerdem ist das vielleicht eine Überlegung für München, wo ja auch mehr als 50 % der Bevölkerung Migrationshintergrund haben. Ganz sicher nicht für Ostdeutschland.

Es ist aber auch nicht erforderlich. Von den über 50 % mit Migrationshintergrund sind nur zwei Drittel Ausländer. Die und ihre Kinder werden schon Deutsche und wenn sie keine Deutschen werden, arbeiten sie trotzdem.

Fällt den nur mir auf, dass ein Großteil der Flüchtlinge jung und fast alle arbeitsfähig sind? Was die gelernt haben wird bei uns eh nicht anerkannt aber sie arbeiten trotzdem und tendenziell auch in genau den Jobs, wo wir sie brauchen. Deutsch wird eh überschätzt.

Rat2010 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 22:26
@DerKaterkatz

Der Kommentar ging an mich. Sollte er unter Devotes?

Es erschwert, die Probleme ernst zu nehmen, wenn man keine gemeinsame Informationsbasis hat. Es wäre hilfreich, wenn sich die AfD und ihre Wähler zur Pressefreiheit bekennen und statt irgendwas, das man nur im Osten kennt, die westliche Datenbasis anerkennt. Ich hatte Gespräche mit Querdenkern (mein bis dahin bester Freund wurde zu einem) und sehe das als Hauptproblem.

Es fehlt mir bei Menschen, die sich nicht ihrer eigenen Datenbasis (oder der Putins?) bedienen ganz sicher nicht an Respekt, Verständnis und Kommunikation auf Augenhöhe. Wenn sie aber ausweichend reagieren, wenn ich nach den Quellen ihrer - mir fremden - Erkenntnisse frage, wird es auch schwierig, ihre Probleme ernst zu nehmen. Einfach weil ich die Existenz des Problems anzweifle, sie für Gutgläubig halte und in Wirklichkeit hoffe, ihnen die Augen öffnen zu können.

Was bringt es dann, weiter zu versuchen, auf Augenhöhe zu kommunizieren? Man redet ja nur aneinander vorbei wie mit jemandem, der sich sicher ist, dass die Erde eine flache Scheibe oder die Welt vor weniger als dreitausend Jahren von Gott erschaffen wurde.

Z. B. das Thema, dass Zuwanderer fehlen und zwar jeder ist für mich "logisch". Ich brauche keine Statistik um festzustellen, dass es in München kaum geborene Münchner gibt und dass es jedes Jahr weniger werden. Kein Wunder, es wurden ja auch kaum Kinder geboren. Wir sind mit zwei Kindern schon über dem Schnitt. Und natürlich haben die studiert wie Deutschen generell die Ausbildung sehr wichtig ist. Nur: wenn wir einen Handerker brauchen, ins Restaurant gehen, die Eltern besuchen oder wenn man ins Krankenhaus muss, gibt es da praktisch keine Deutschen mehr. Jedenfalls kaum welche unter 55 Jahren. Warum also sollten wir bei Zuwanderern irgendwelche Ausbildungen fordern? Es fehlen ja vor allem Menschen und die fehlen, weil sie nicht geboren wurden. Nebenbei fehlen im Osten mehr nicht geborene als in München und oft sind sie dort auch nicht zugewandert.

Leider gibt es kein Patentrezept dafür. Den gelebten, öffentlichen Fremdenhass gibt es mind. seit 1992 mit dem Angriff auf das Asylbewerberheim in Rostock-Lichtenhagen, in dem überwiegend asiatische Asylbewerber wohnten und hunderte applaudierten.

Um Veränderungen herbei zu führen ist jeder selbst verantwortlich, in dem man politische Programme hinterfragt, Überzeugungsarbeit in seinem Mikrokosmos leistet, sich mit gleichermaßen Interessierten vernetzt etc. Man sollte sich aber klar sein, dass man einen langen Atem braucht, ehe ein Engagement gegen Rechte Früchte trägt.

Veränderungen bedürfen immer des Engagement der Bürger. Ob es um strukturelle Veränderungen geht, verkehrstechnische Neuerungen oder eben gegen die Mitläufer einer Partei. Gar nichts tun, zuschauen und applaudieren wie 1992 bringt leider nichts, sondern eröffnet den Rechten nur ein neues, größeres Feld, dass sie "einfangen" können

Abschieben, Abschieben, Abschieben


Rat2010 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 17:45

Endlich ein konstruktiver Beitrag. Ich bin mir sicher, dass Putin einem Abkommen, durch das er 1.000 € je Neonazi bekommt, gerne zustimmen wird.

Einzige Bedingung wäre, dass die sicher nie wieder zurück kommen. Aber auf dem Gebiet ist Russland ja gut.

Sieht irgendwer eine Lösung gegen den Fremdenhass im Osten der Republik?

Schwer. Die politischen Brandstifter der AfD, die die Leute manipulieren, aufhetzen, betrügen, werden von vielen AfD-Sympathisanten gar nicht mehr hinterfragt -das grenzt schon an blinden Fanatismus.

Zum Glück ist die Mehrheit der bundesdeutschen Wähler klug genug, um die Machenschaften der AfD zu durchschauen: Sie redet den Menschen Unzufriedenheit ein und preist sich als Heiler an.

Schlimmstenfalls nimmt Deutschland den Weg, den es schonmal genommen hat, als zu viele Menschen ignoriert haben, was sie da eigentlich wirklich wählen.


Devotes  19.08.2024, 17:38

Ein reelles Kassenbuch würde diesem Staat schon helfen. Profane Hetzerei gegen die AfD mit den ewig gleichen Plattitüden hängt mir zum Halse raus. Komm doch mal mit Argumenten die das Programm der AfD zerlegen! https://www.afd.de/wp-content/uploads/2023/05/Programm_AfD_Online_.pdf

Rat2010 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 19:42
@Devotes

Wenn sie ein ganz normales, rechtes Parteiprogramm haben in dem unter unsinnigen auch sinnvolle Punkte zu finden sind, mit denen man auch regieren könnte:

Warum sind ihnen dann die Rechtsextremen so wichtig??? Es muss doch klar sein, dass das für alle außer den in der Doku angesprochenen Rechtsextremen abstoßend ist!!!

Devotes  19.08.2024, 19:55
@Rat2010

Wer sagt denn sowas! Mich kotzt das Geschwafel an, ich liebe die Nähe zum Realismus und diese Hetzkampagnen nehmen uns mit Nichten die Sorgen und Probleme in Deutschland! Mir sind nicht die Extremen weder Links noch Rechts oder im Islam wichtig, sondern Wahrheiten und Realitäten! Und genau das ist das was in Deutschland fehlt. Der Realismus! Und hätte dieses größte Parlament aller Zeiten, mit Hirn, Nationalstolz und Ehre gearbeitet, dann würde dieses einst so Starke Land nicht auf 2,5 Billionen Schulden sitzen.

Rat2010 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 21:48
@Devotes

Ach so. Hat sich die AfD jetzt von rechts distanziert und ihre Führungsriege in die Wüste geschickt? Die Hetzkampagnen werden vielleicht von der AfD provoziert um davon abzulenken, dass sie keine Lösungen anbieten.

Mit Wahrheit und Realitäten scheinst du ein sehr persönliches Problem zu haben. Vielleicht auch ein Problem, das von der AfD eingeredet wird (weil es zum DDR-"Demokratie"bild passt?). Im Westen gibt es jedenfalls keine zwei Realitäten und damit haben wir 60 Jahre gut gelebt. Der Rest ist - sorry - mir viel zu patriotisch. Staatsschulden sind logische Schlussfolgerung der Demokratie. Es geht nun mal nicht anders.

Devotes  19.08.2024, 22:19
@Rat2010

Es ist verständlich, dass du starke Kritik an der AfD übst, und viele dieser Punkte werden auch in der öffentlichen Debatte häufig aufgegriffen. Allerdings würde ich sagen, dass es wichtig ist, zwischen der Partei als Ganzes und den individuellen Aussagen oder Positionen bestimmter Mitglieder zu unterscheiden.

  1. Hat sich die AfD von rechts distanziert? Da ich kein AfD Mitglied bin, kann ich das nicht beurteilen, aber bislang gibt es keine klaren Signale, dass die AfD ihre Führung vollständig "in die Wüste geschickt" hätte. Einige Mitglieder sind für extreme Positionen bekannt, und das bleibt ein Grund für Kritik. Es ist jedoch auch wichtig, unterschiedliche Flügel der Partei zu betrachten – nicht alle Mitglieder vertreten dieselben Positionen.
  2. Hetzkampagnen und Lösungsansätze: Die Kritik, dass die AfD oft Probleme anspricht, ohne wirkliche Lösungen anzubieten, ist eine legitime Beobachtung. Viele Parteien, insbesondere Populisten, nutzen emotionale Themen, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Allerdings bleibt es den Wählern überlassen, die tatsächliche Substanz der vorgeschlagenen Lösungen zu prüfen und mit den Angeboten anderer Parteien zu vergleichen.
  3. Zwei Realitäten und Demokratieverständnis: Dass im Westen keine „zwei Realitäten“ existieren, ist eine interessante Ansicht. Die Wiedervereinigung brachte unterschiedliche Lebenserfahrungen mit sich, was zu verschiedenen Perspektiven in Ost und West führt. Hier wäre es wichtig, Brücken zu schlagen und Verständnis für diese Differenzen zu fördern, anstatt sie als Realität oder Unwahrheit zu verwerfen.
  4. Staatsschulden: Die Idee, dass Staatsschulden eine logische Konsequenz der Demokratie seien, ist eine wirtschaftspolitische Position, die jedoch auch kontrovers diskutiert wird. Viele sehen hohe Schulden kritisch, während andere argumentieren, dass Schulden unter bestimmten Bedingungen notwendig und sogar nützlich sein können, z. B. zur Finanzierung von Infrastruktur, Schulen oder sozialen Projekten.
Rat2010 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 22:58
@Devotes

Zu 1 . wurde bisher immer alles, was die AfD in Richtung "nicht-Rassistisch" bewegen wollte abgesetzt und durch extreme Politiker ersetz. Lucke, Adam, Petry und Meuthen verzweifelten am Einfluss der Extremen Rechten und haben nicht nur ihr Amt sondern auch das Parteibuch zurück gegeben. Dass es Flügel gibt und sich nicht alle Mitlieder mit dem Hitlergruß grüßen #ironieoff# ist ein eher schwaches Gegenargument.

Zu 3. kannte ich bis vor drei Jahren wirklich keinen, der das, was in ARD und ZDF kam und natürlich auch in der FAZ, NZZ, der Süddeutschen (SZ) oder auch in anderen Blättchen stand, angezweifelt hätte. Klar, die SZ ist eher links, der Merkur oder die Landshuter Zeitung rechts, BR eher rechts, ZDF eher links aber das spielte sich in Meinungen ab und man kannte die Leute ja. Man kaufte sich auch die Zeitung und Zeitschriften, die mehr den eigenen Bedürfnissen entsprach, also Bild, Focus, auf der einen oder Zeit, Spiegel auf der anderen Seite. Man fühlte sich im Westen auch einer politischen Richtung zugehörig. Ein Jahr KPV, vier Jahre später DVU gab es nicht.
Trotzdem hatte man eine Datenbasis! Ich konnte mich als damals FDP-nah bestens mit Menschen, die mehr der SPD oder der CSU nahe standen über politische Themen unterhalten ohne dass wir uns in die Haare gerieten. Es gab auch viele Gemeinsamkeiten. Z. B. die Meinung, dass unsere Wahl über den nächsten Bundestag und die Politik der nächsten vier Jahre entscheiden wird. Auch dass der Verlierer die Wahl verloren hat und die in den vier Jahren beschlossenen Gesetze auch gegen ihn laufen können war normal. Wir haben uns alle zur parlamentarischen Demokratie bekannt! Was sollte auch schlechte daran sein?

Wenn ich im Parteiprogramm der AfD von Volksabstimmungen lese muss ich daran denken, dass in der Schweiz gerade eben über eine dreizehnte Monatsrente und die Anhebung des Rentenalters auf 66 abgestimmt wurde. Sie waren für die dreizehnte Monatsrente und gegen eine Anhebung des Rentenalters. Finanzierung offen. Wollen wir wirklich die Boomer bestimmen lassen, wie viel Rente sie bekommen? Ich meine, das kriegt die parlamentarische Demokratie auch hin aber bei Politikern gibt es im Gegensatz zu Menschen, die Abstimmungen veranlassen können ein Schamgefühl. Verantwortung.

tevau  21.08.2024, 10:48
@Devotes
Komm doch mal mit Argumenten die das Programm der AfD zerlegen! 

Parteiprogramme werden immer weichgespült und unangreifbar formuliert. Geht's nach dem Programmen, ist die FDP auch eine Sozial- und die SPD eine Wirtschaftspartei.

Was eine Partei und ihre Führer wirklich vorhaben, zeigt sich an deren Aussagen, am Verhalten, an ihrer Ideologie und an dem, was zwischen den Zeilen steht.

Und da wird klar, dass die AfD Hand an unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung legen will und sich die Macht durch autokratische Mittel sichern will, z.B. die partei- und staatsunabhängige Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Medien abschaffen (und damit ein regierungskritisches Medium). Und den Parteienstaat abschaffen.

Deutschland von der westlichen demokratischen Werte - und Wirtschaftsgemeinschaft entfernen. Stattdessen das autokratische, diktatorische russische Modell adaptieren und Deutschland in die Abhängigkeit von Russland bringen. An allen Ecken und Enden vertritt die AfD russische Interessen, ob im Ukraine-Krieg, in der Sicherheitspolitik für Deutschland (Abkehr von NATO- und USA), in der Wirtschaftspolitik (EU zerschlagen, russisches Gas kaufen).

Wie das ideologische Bild der AfD-Führung aussieht, ist auch unschwer erkennbar - es sei denn, man verschließt die Augen:

Die AfD distanziert sich praktisch nicht vom Nationalsozialismus. Noch schlimmer, sie provoziert immer wieder mit Anknüpfungen an den NS-Kult und Bagatellisierung der Verbrechen. 1000-jähriges Reich, Hitlergruß auf Wahlplakaten (die von der Polizei abgehängt werden müssen), Vertuschung der Verbrechen, Kritik an jeder Mahnung gegen die NS-Verbrechen. Hetze gegen Minderheiten.

Die AfD-Sympathisanten tun jede Warnung reflexartig als gemeine Hetzpropaganda gegen die AfD ab.

Was sie offenbar nie tun, ist sich mal die Frage zu stellen, was denn an der AfD so anders ist als an allen anderen Parteien, die in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland jemals Bedeutung hatten.

Warum fordern denn nicht alle anderen Parteien eine Sanktionierung bis hin zum Verbot z.B. von der SPD?

Da muss man doch mal auf die Idee kommen, dass an der AfD irgendetwas Gravierendes anders ist, was die geschlossene Ablehnung aller anderen Parteien und aller gesellschaftlichen Gruppen wie den Gewerkschaften, Kirchen, Sozialverbänden, Wirtschaftsverbänden etc. hervorruft.

tevau  21.08.2024, 11:14
@Devotes
nicht alle Mitglieder vertreten dieselben Positionen.

Und warum tolerieren und wählen sie dann die Rechtsradikalen in die Parteiführung, die seit Bestehen der AfD immer weiter nach rechts gerutscht ist? Anstatt auszutreten?

Sorry, aber ich kann nicht Mitglied der Hells Angels sein oder mich für sie begeistern, aber sagen, dass ich mit Zuhälterei und Drogenhandel nichts zu tun habe. Wenn ich das ablehne, trete ich aus. Und unterstütze sie auch nicht.

Nein, kein vermeintlich harmloses AfD-Mitglied kann glaubwürdig als Feigenblatt für die extrem bedenkliche Ausrichtung der Partei dienen.

Und jeder ist verantwortlich für die vollen Folgen von dem, was er wählt, und kann nicht sagen, "Ja, ich habe die ja nur wegen dieses oder jenes Themas gewählt".

Devotes  21.08.2024, 11:50
@tevau

Das Einziege wo ich Dir recht gebe ist: "Und jeder ist verantwortlich für die vollen Folgen von dem, was er wählt, und kann nicht sagen, "Ja, ich habe die ja nur wegen dieses oder jenes Themas gewählt"."

Genau so ist es mit dieser jetzigen Regierung aber auch mit der Vorhergehenden!

Alles andere sind keine Fakten! Und genau das ist das Problem in Deutschland. Hilft aber 0 dabei, Einen so großen Anteil des deutschen Volkes Sorgen, Ängste und Probleme zu nehmen. Jeden Tag die Plattitüden der Hetze, statt geistig fähige Inhalte.

tevau  21.08.2024, 13:19
@Devotes
Sorgen, Ängste und Probleme zu nehmen

die die AfD doch erst schürt, damit ihr die leichtgläubigeren und pessimistischeren Wähler wie reife Früchte in den Schoß fallen.

Die AfD bauscht Themen massiv auf und macht sie zu riesigen Problemen. Nennt aber keine Lösung - braucht sie auch nicht, weil genügend Leute meinen, wenn jemand ein Problem in den Vordergrund spielt, könne er es auch lösen.

Dabei sind die Forderungen der AfD kontraproduktiv: Austritt aus Euro und EU senkt den Wohlstand für die Bürger massiv.

Die AfD unterstützt die Russischen Ziele im Ukraine-Krieg, aber das würde massive Flüchtlingsströme - auch zu uns - auslösen. Das will die AfD offenbar erreichen, denn jeden Flüchtling, der unsere Gesellschaft belastet, kann die AfD für Ihre Machtzwecke nutzen, deswegen hat sie tatsächlich kein Problem mit Flüchtlingen, sondern sie hätte eines ohne. Sinnvoller wäre es, aus diesem Grund, die Ukraine mit allen Mitteln zu unterstützen, dass Russland dort keine Geländegewinne macht und das Land russifiziert. Die AfD macht das Gegenteil.

Ignoranz gegenüber Klimaschutz verteuerte das Leben immer mehr -schon heute werden Lebensmittel nach immer mehr Missernten teurer, auch die Wohngebäudeversicherungen. Über das Heizungsgesetz setzt die AfD Lügen in die Welt, um die Menschen einzuschüchtern (angebliche Innovationspflichten, die das Gesetz gar nicht beinhaltet).

Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen. Das Ziel der AfD ist nicht die Verbesserung der Lebensbedingungen, sondern die Durchsetzuung ihrer blutvölkischen rechtsradikalen Ideologie.

Und sie nutzt und schürt Ängste der Menschen mit Dramatisierungen und Lügen. Ziemlich widerlich.

Alles andere sind keine Fakten!

Doch, die Warnung von Wirtschaftsverbänden, Kirchen, Gewerkschaften usw. vor der AfD ist Fakt. Fakt ist auch, dass die AfD das natürlich gerne übersieht und unter den Teppich kehrt.