Gab es zu der Zeit eurer Fahrschule schon viele Fahrradschutzstreifen und kennt ihr die und alle Regeln, die damit einhergehen?

12 Antworten

Zu meiner Fahrschulzeit ( 1971) gab es das noch nicht, da waren selbst Radwege noch eine Seltenheit.

Ich hab 2008 den Führerschein gemacht und da gab es schon einge dieser "Schutz"streifen. Und ja, ich kenne die Regeln dazu.

An die Fahrradfahrer: habt ihr das Gefühl, diese Streifen schützen euch - oder gefährden die euch eher?

Sie verwirren Radfahrer die die Verkehrsregeln nur grob kennen. Denn ich sehe oft Radfahrer bedingt durch die "Schutz"streifen viel zu dicht an parkenden KFZ vorbei zu fahren (wenn rechts vom Streifen Parkstreifen angelegt sind). Und Autofahrer fühlen sich oft ermuntert zu dicht zu überholen. Ich selber fahre mit dem Rad so als gäbe es diese Streifen gar nicht,

Mein Führerschein stammt aus dem Jahr 1966. Da hat noch kein Mensch an diese Streifen gedacht, obwohl auch damals jede Menge Radfahrer unterwegs waren.


guitschee 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 11:56

Weißt du denn die Regeln, die damit einhergehen?

Gab es zu der Zeit eurer Fahrschule schon viele Fahrradschutzstreifen

Zwar weniger als heute, aber es gab sie und die Fahrschule hat sie mich auch gelehrt.

und kennt ihr die und alle Regeln, die damit einhergehen?

Tu ich.

Haltet ihr euch an die vorgeschriebenen Abstände, wenn ihr einen Fahrradfahrer überholt

Und das mit Bravour!

und wisst wie viel Abstand ihr von einem Fahrrad auf einem Fahrradschutzstreifen halten müsst?

Natürlich. Sogar wenn die ,,Spezialfälle" wie Rentner, Kinder, unsichere Radfahrer, Abstand bei Steigung vorliegen.

An die Fahrradfahrer: habt ihr das Gefühl, diese Streifen schützen euch - oder gefährden die euch eher?

Eindeutig gefährden.

Viele Autofahrer missverstehen sie als eigene Fahrspur für Radfahrer, weswegen man dann (aus was für Gründen auch immer) keine 1,5 m Mindestseitenabstand mehr einhalten müsse. Besonders schlimm wird dieser Effekt noch, wenn sie rot angemalt werden.

Und das Befahrverbot, wenn sich von hinten ein Radfahrer nähert, ist im Zweifelsfall auch nur noch optional.

Wobei immer noch nichts die Fußwege mit Fahrradfahrer Frei Zusatzzeichen schlägt, wenn es um die Quote des höchsten, induzierten Fehlverhaltens geht.


guitschee 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 13:03
Wobei immer noch nichts die Fußwege mit Fahrradfahrer Frei Zusatzzeichen schlägt, wenn es um die Quote des höchsten, induzierten Fehlverhaltens geht.

Vorallem weil vermutlich 99% der Radfahrer und Autofahrer (inklusive mir, bis vor kurzem) nicht wissen, dass da Schrittgeschwindigkeit Vorschrift ist. Jeder, der also schneller unterwegs ist, oder sein will- was also wohl 99% aller Radfahrer sein werden, da gar nicht legal fahren kann ...

Und das Befahrverbot, wenn sich von hinten ein Radfahrer nähert

Das scheitert schon daran, dass man sich umsehen müsste, ob da ein Radfahrer kommt...

jiva87  22.07.2024, 14:11

"(aus was für Gründen auch immer) keine 1,5 m Mindestseitenabstand"

Da hätte ich einen (kein schönreden!! nur begründen) Normalerweise trennt eine Markierung Fahrstreifen zueinander ab. Die Fahrspur gehört einem dann komplett, auch wenn auf der Nebenfahrspur ein Fahrzeug fährt. Die Trennung ist die Linie und nicht 1,50m zu dem sich bewegenden Objekt.

Ich meine, es ist doch auch so, das diese Regel nur bei Schutzstreifen aber nicht für Radfahrstreifen mit durchgezogener Linie gilt? Kein Wunder für mich das viele verwirrt sind.

Vando  22.07.2024, 15:30
@jiva87

Das meinst du richtig.

Wenn aber dennoch irgendwas passiert, und angezweifelt wird, dass der Abstand des Autofahrers angemessen war, darf man trotzdem erwarten, dass die 1,5 Meter herangezogen werden, weil die die derzeit die beste Definitionsgrundlage dessen darstellen was als angemessen anzusehen ist.

Wenn es dafür nicht sogar schon konkrete Gerichtsurteile gibt.

Nein so etwas gab es damals noch nicht.

Und ich finde auch das diese Streifen eher eine Gefärdung für Fahrradfahrer darstellen als sie zu schützen.

Es ist besser entweder auf der Straße im Verkehr zu fahren oder noch besser auf getrennten Radwegen


guitschee 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 12:02

Für mich stellen auch getrennte Radwege in einer Stadt oftmals eine Gefährdung dar. Gerade bei Rechtsabbiegern. Auf der Straße vorher wird man wenigstens gesehen. Wobei das auch nicht hilft, oft...

nobodyathome  22.07.2024, 12:05
@guitschee

Ja das ist teilweise richtig.

entweder sollten die Radfahrer vor den Autos grün bekommen damit sie aus dem toten Winkel raus sind wenn die Autos rechts abbiegen oder die Haltelinie für Radfahrer sollte weiter vorne sein.

Und ich würde mir wünschen das jeder Radwegdesigner mal seinen entwurf eine Woche gründlich testen muss

guitschee 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 12:10
@nobodyathome

Also, zumindest bei uns ist das oft so, dass die Fahrradampeln ungefähr eine Sekunde früher grün haben und oft der Haltestreifen einen Meter weiter vorne ist, aber eine Sekunde ist da schon sehr knapp, würde ich sagen, vor allem, wenn man auch ein bisschen träumt...

Und ich würde mir wünschen das jeder Radwegdesigner mal seinen entwurf eine Woche gründlich testen muss

Das wäre schön... Dann würde es nämlich einige Wege so nicht geben, wo man sich fragt: okay, und wie soll der real nutzbar sein?

Zum Beispiel diese Fahrradstraße, in die man von links gar nicht reinkommt und die dann wahnsinnige 100 m geht und dann in eine Fahrradfrei Einbahnstraße in falsche Richtung mündet ....