AKW in Frankreich werden abgeschaltet.
Es ist zu heiß und die AKW würden die Flüsse noch stärker aufheizen. So viel zur angeblichen Zuverlässigkeit der Atomkraft.
12 Antworten
Viele AKWs nutzen Flusswasser zur Kühlung.
Bei Hitzewellen haben Flüsse weniger Wasser und höhere Temperaturen.
Wird zu warmes Kühlwasser zurückgeleitet, droht ökologischer Schaden (z. B. Fischsterben).
Um das zu verhindern, wird die Leistung gesenkt oder das AKW temporär heruntergefahren.
Derartige Maßnahmen sind eher sicherheits- und umweltbedingt, nicht wegen eines technischen Versagens. Es ist kein “Beweis gegen Atomkraft”, aber ein realer Hinweis darauf, dass auch diese Energieform nicht immun gegen Klimarisiken ist.
Ich hebe auch nur auf die Abhängigkeit von Umweltfaktoren ab.
Es ist dem Fragesteller sicher klar, dass hier kein technisches Versagen vorliegt, sondern ein vorgesehener und regulierter Umweltmechanismus greift. Wenn AKWs in Hitzewellen ihre Leistung drosseln, geschieht das nicht aus Schwäche, sondern aus Rücksicht auf Ökosysteme, etwa um Flüsse nicht zu stark aufzuheizen. Diese temporären Einschränkungen sind gesetzlich vorgesehen und Teil eines verantwortungsvollen Betriebs.
Dass nun versucht wird, diesen normalen und bekannten Vorgang politisch gegen die Atomkraft auszuschlachten, zeigt eher den Willen zur Stimmungsmache als ein echtes technisches Argument.
Zudem: Auch fossile Kraftwerke kühlen mit Flusswasser und sind in Hitzewellen von denselben Auflagen betroffen. Erneuerbare Energien haben bei Extremwetter ebenfalls Schwächen – Windflauten, Hitzeschäden an Solarmodulen oder instabile Einspeisung zeigen, dass kein Energiesystem völlig „wetterunabhängig“ ist.
Wer die Zuverlässigkeit von Atomkraft anders als der Fragesteller ernsthaft bewerten will, sollte solche gezielten Verkürzungen meiden – und stattdessen die Gesamtbilanz betrachten: Atomstrom liefert über lange Zeiträume konstant Energie, mit sehr hoher Verfügbarkeit, bei zugleich niedrigen CO₂-Emissionen. Dass dieser Prozess Umweltauflagen respektiert, spricht eher für als gegen seine Verlässlichkeit.
Auch Atomkraft ist nicht völlig wetterunabhängig. Hitzewellen oder niedrige Flusspegel können den Betrieb beeinträchtigen – das ist richtig und auch bekannt.
erzählen muss ich dir das alles nicht – du weißt das im Prinzip selbst. Trotzdem wird hier wieder fleißig versucht, Stimmung zu machen, indem ein bekannter, regulierter Vorgang (nämlich die temporäre Drosselung aus Umweltschutzgründen) als Beleg für Unzuverlässigkeit ausgelegt wird.
Natürlich beeinflusst das Wetter alle Formen der Stromerzeugung – aber nicht in gleichem Maße. Der zentrale Unterschied ist: Atomkraft liefert planbar und konstant, mit sehr hoher Verfügbarkeit. Die wenigen wetterbedingten Drosselungen sind die Ausnahme, nicht die Regel. Wind- und Sonnenenergie hingegen sind von Natur aus volatil – sie liefern nur, wenn das Wetter mitspielt, was zu teils massiven Schwankungen führt.
Kurz: Wer ernsthaft vergleichen will, muss differenzieren. Dass AKWs bei Extremwetter Rücksicht auf Umweltstandards nehmen, spricht nicht gegen ihre Verlässlichkeit – sondern für eine verantwortungsvolle Betriebsweise.
Dass die AKW jetzt abgeschaltet werden spricht dafür, dass ihre Auswirkungen grenzüberschreitend sind.
Dass die Erneuerbaren volantil sind ist bekannt. Nur kann man diesen Nachteil, besonders weil er systemisch ist, ausgleichen. Die Abschaltung von AKW ist deutlich gravierender und wird aus den von dir genannten Gründen durch Erneuerbare kompensiert.
ich weiß nicht warum du versuchst , durch sprachliche Umdeutung ein ganz normaler, gesetzlich geregelter Vorgang bei AKWs als Beleg für mangelnde Zuverlässigkeit darzustellen.
Dass du die strukturelle Volatilität der Erneuerbaren einfach mit ‚man kann das ausgleichen‘ abhakst, während du bei AKWs die seltenen, umweltschutzbedingten Drosselungen als gravierender bewertest, ist sl auch so eine elegante rhetorische Drehung. Aber ehrlich: Wer ernsthaft vergleichen will, sollte auch mit gleichen Maßstäben messen.
AKWs liefern über lange Zeiträume konstant Strom – ohne Speicher, ohne Wetter, ohne Tageszeit. Dass sie in Ausnahmesituationen Rücksicht auf Ökosysteme nehmen, ist kein Mangel, sondern Teil eines verantwortungsvollen Betriebs.
Was du hier als Schwäche verkaufst, ist in Wahrheit ein Sicherheitsmechanismus – und dass du das umetikettierst, zeigt eher politisches Kalkül vielleicht sogar bewusste Stimmungsmache jedenfalls keine technische Stringenz.
Mein Argument ist, dass auch die angeblichzuverlässigen AKW witterungsabhängig sind. Und wenn sie abgeschaltet werden, sind die Lücken groß.
Verantwortungsvolles Handeln wird überall vorausgesetzt. Wäre es dir lieber, die würden verantwortungslos betrieben?
Ich habe dein Argument verstanden – und bin auch bereits darauf eingegangen, sowohl inhaltlich als auch auf die Problematik deiner Umdeutung. Es ist ehrlich gesagt unnötig, das Gleiche ständig neu zu formulieren, nur mit anderen Worten – inhaltlich wird es dadurch nämlich nicht weniger problematisch. Aber gut, vielleicht hilft es ja, wenn ich mich auch nochmal wiederhole – vielleicht mit etwas einfacheren Worten:
Ja, auch AKWs können bei Hitze gedrosselt werden – das ist aber nicht vergleichbar mit der grundsätzlichen Wetterabhängigkeit von Wind- und Solarenergie. Bei AKWs sind das seltene, klar geregelte Ausnahmen. Bei Erneuerbaren ist die Volatilität systembedingt und konstant.
Verantwortungsvolles Handeln ist selbstverständlich überall Voraussetzung – die Atomkraft erfüllt diese sogar besonders sichtbar, weil sie sich an gesetzliche Umweltgrenzen hält. Daraus dann eine grundsätzliche Unzuverlässigkeit abzuleiten, ist und bleibt eine rhetorische Verdrehung.
Und nein – niemand möchte AKWs verantwortungslos betreiben. Aber wenn du die Einhaltung von Umweltstandards plötzlich als Zeichen von Schwäche interpretierst, verdrehst du nicht nur Maßstäbe, sondern das Grundprinzip von Verantwortung.
Erstens habe ich nichts umgedeutet, schließlich hab ich in diesem Thread sogar eine Art Deutungshoheit.
Die von dir unterstellte Deutung war nie angesprochen.
Wie weit sich AKW-Betreiber an Vorgaben halten sollte man nicht überschätzen. Ich verweise auf Asse.
Interessant finde ich deine Interpretation, die Einhaltung von Umweltstandards würde ich als Schwäche auslegen. Ich sehe darin eine Selbstverständlichkeit und die bedeutet, dass AKW eben Schwierigkeiten bei großer Hitze und Trockenheit haben. Weil sie bauartbedingt Abwärme erzeugen, die sie in bestimmten Situationen nicht loswerden.
Und anders als ein Kohlekraftwerk, das im schlimmsten Fall das Feuer ausmacht, muss ein AKW, um es auf Dauer nicht zu beschädigen, langsam heruntergefahren werden. Das ist auch eine strukturelle Schwäche.
Wenn ich es jetzt richtig gelesen habe, dann wurden die Reaktoren primär heruntergefahren, weil das Kühlwasser welches aus den Flüssen kommt bereits zu warm ist.
Natürlich heizen die alten AKW´s auch weiter die Flüsse auf, aber primär, wie geschrieben, weil das eintretende Wasser bereits zu heiß ist.
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Korrigiert mich gerne, wenn ich einen Denkfehler habe, bzw. etwas überlesen habe.
Natürlich spielt das eine Rolle. Variante 1 ist, weil das Kraftwerk den Fluss zu stark aufheizt und Variante 2, weil der Fluss bereits (vor dem Einleiten des heißen Kühlwassers) zu heiß ist.
Aber in beiden Fällen muss das AKW abgeschaltet werden.
Das AKW wird nicht abgeschaltet, einer von zwei Druckwasserreaktoren wurde nur abgeschaltet.
Das ist halb richtig. Eine Möglichkeit wäre noch das Drosseln, aber bei zu hohen Temperaturen können die Reaktoren natürlich auch aus Umwelt-/ Tierschutzgründen komplett heruntergefahren werden.
"Wegen der massiven Hitze wurde zudem ein Reaktor des südwestfranzösischen Atomkraftwerks Golfech abgeschaltet."
Ja und einer in der Schweiz und es drohen weitere Abschaltungen.
Frankreich hat 56 Reaktoren welche Entscheidet für dessen Infrastruktur sind, einen Ausfall von 2 Reaktoren ist gegenüber den weiteren 54 nicht wirklich verehrend. Über die Jahre gab es schon immer Hitzewellen wo welche heruntergefahren wurden, diese werden natürlich so schnell wie möglich wieder in den Betrieb genommen, jedoch gab es diesbezüglich nie ein direktes Versagen der Zuverlässigkeit der AKWs in Frankreich, sie sind auch weiterhin einsatzfähig in der Theorie.
Die Abschaltungen deuten auf ein prinzipielles Problem hin, zumal weitere AKW aus Altersgründen abgeschaltet werden.
Es deutet darauf hin, dass Druckwasserreaktoren nicht für den Sommer geeignet sind... aber gibt ja noch andere Atomreaktorarten. Die Abschaltung für ältere AKWs in Frankreich steht erst in 10 Jahren an, also 2035 und auch nur 14 davon.
Das sind die 14, die neu entstehen sollen. Und soweit ich weiß sind nur noch DWR geplant.
Für Frankreich jedenfalls, die finden die Druckwasserreaktoren toll, jedoch andere Länder haben noch andere Modelle. Es werden derzeit 6 neue EPR2 Reaktoren geplant/gebaut, aber 2035 sollen 14 EPR1 Reaktoren stillgelegt werden, also keine neueren.
Dadurch wirdalso die Abschaltung von Reaktoren wegen Kühlwassermangel wahrscheinlicher.
Die Funktionsweise über Wasser aus Flüssen bleibt gleich, wurde jedoch beim EPR2 optimiert, damit sie auch solch Wetter über laufen können. Also nein, das bestehende System wurde nur verbessert.
Es wurde ein Druckwasserreaktoren abgeschaltet von Golfech und Golfech hat zwei und ist nur ein AKW wo das jetzt passierte. Frankreich hat insgesamt 56 Druckwasserreaktoren.
Gerade dann, wenn man AKWs gerne als sichere Dauergrundlast hätte sind sie, je nach Bauweise, eben selbst stillgelegt. Es ist kein Technisches Risiko für Unfälle, es klappt einfach nicht ohne ausreichend Kühlwasser.
Das trifft auch im Winter zu, wenn Flüsse bei Niedrigstwasser und seltener Kälte Welle echt zugefroren sind, fast kein Wasser mehr verfügbar ist, hatte in Texas vor ein paar Jahren bei einem schweren Wintersturm zur Katastrophe geführt, kein Strom, keine Heizung.
Die Problematik kenne ich schon länger und ich hebe nicht auf technisches Versagen ab.
Es geht um die Argumentation der AKW-Befürworter, der Wind- und Sonnenstrom sei volatil im Gegensatz zur angeblich zuverlässigen Atomkraft.
In beiden Fällen bestimmt das Wetter /Klima den Ertrag und nicht die Technik.