Angenommen: Du willst Kinder haben, hast aber folgende Situation…
Der Mann ist unfruchtbar. Er weiß davon noch nichts. Er sagt aber, dass er entweder seine eigenen (biologischen) Kinder gerne hätte oder eben gar keine. Was würdest du tun?
PS: Falls ich erfahren sollte, dass meine Spermien unfruchtbar sind, würde ich auch auf fremde Kinder verzichten.
41 Stimmen
10 Antworten
Frauen mit Kinderwunsch würde ich empfehlen, keinen Mann zu nehmen, der stark zwischen "eigenen" und "fremden" Kindern unterscheidet. Denn einer solcher liebt keine Kinder, sondern nur die Illusion einer Kopie seiner selbst.
Auch von seinen "eigenen" Kindern würde er sich abwenden, wenn sie Eigenschaften zeigen, die er nicht von sich selbst kennt und mag.
Du hast Probleme mit dem Fremden. Fremd ist aber nicht feindlich, sondern nur unbekannt. Jeder Mensch ist erstmal fremd, auch deine Frau war mal fremd. Der Reiz des Lebens besteht zum großen Teil gerade darin, wie aus Fremden Freunde und manchmal Geliebte werden.
Das gilt auch für Kinder. Sie sind keine Fortsetzungen von Linien, sondern jeweils einzigartige Neukombinationen von Eigenschaften, die erstmal fremd sind, bis man sie lieben lernt.
Und den Spaß bei der Zeugung hat man meist auch ohne Zeugung, der spielt für die Beziehung zu Kindern keine Rolle.
Jeder Mensch ist erstmal fremd, auch deine Frau war mal fremd.
Die Frau sucht man sich selbst aus. Das fremde Kind wird untergejubelt.
Ein "eigenes" Kind suchst du dir auch nicht aus. Es ist dir anfangs genauso fremd wie das von einem anderen Vater. Du kannst Kinder nur annehmen und das Beste daraus machen, das sie dir nicht mehr fremd sind.
Beim eigenen Kind suche ich mir aus, ob ich es zeugen will oder nicht.
Du weißt bei der Zeugung noch nichts, wie das Kind wird, also ist da auch nichts auszusuchen.
Mit ihm darüber reden und eine Lösung finden, die für beide passt. Schließlich sollen beide glücklich sein.
Du würdest ihm also schon mitteilen, dass er unfruchtbar ist (und es nicht geheim halten)?
Warum nicht adoptieren? Gibt soviel Kinder die sich gute Eltern wünschen...😌🐥
Das stimmt so nicht. Es gibt weniger freie Adoptivkinder als Adoptivinteressierte, viel weniger.
Was gesucht wird, sind Pflegeeltern. Die sich dann immer mit dem Jugendamt und der leiblichen Mutter abstimmen müssen und das Kind ggf. nicht für immer haben.
Zum Beispiel weil der Mann sich nicht für die Verantwortung fremder hinhalten möchte.
Man sollte natürlich versuchen nochmal zu reden, und zu verhandeln.
Jedoch funktioniert es dann vermutlich einfach nicht.
Ich bin wahrscheinlich unfruchtbar (das wurde aber nie abschließend untersucht) und habe zwei Jungs adoptiert. In meinem Fall aus Bolivien und Kolumbien. Das war das Beste, was ich in meinem Leben getan habe! Ich glaube nicht das das heute noch möglich ist.
Jemanden dazu zu überreden, wird nicht funktionieren, denn jemand, der nur so halb überredet ist, hält den Stress der Wartezeit nicht durch. Das klappt einfach nicht!
Fairerweise sollte man ein ganz ehrliches und offenes Gespräch führen und dann entweder auf Kinder verzichten, oder sich trennen. In diesem Fall gibt es keinen Kompromiss.
Ich sehe das etwas anderes. Klar möchte man zum Einen „die Fortsetzung seiner Linie“ sehen. Zum Anderen möchte man aber auch keine Verantwortung für die Fortsetzung einer fremden Linie übernehmen. Warum sollte man auch? Der eine Mann hatte Spaß, damit der andere dafür bis auf weiteres zahlt? Das ist nicht fair.